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Galaxis Science Fiction Bd. 10

Galaxis Science Fiction Bd. 10

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Bücher, liebenswerte Nachbarn und die Liebe einer…«
    Als er wieder zu sich kam, fand er sich auf dem gestampften  Fußboden einer kleinen Zelle aus Ziegelsteinen liegen. Durch einen schmalen Fensterschlitz konnte er einen nichtssagenden 
     



 
    Ausschnitt aus dem Sonnenuntergang sehen. Draußen vor der hölzernen Tür wimmerte jemand ein Lied.
    Neben ihm stand eine Schüssel mit Essen, und hungrig schlang er das unbekannte Zeug in sich hinein. Nachdem er etwas Wasser aus einer anderen Schüssel getrunken hatte, setzte er sich hin. Er lehnte gegen die Wand und sah durch das enge Fenster zu, wie die Farben des Sonnenuntergangs allmählich verblaßten. Draußen im Hof stellten ein paar Männer einen Galgen auf.
    »Wärter!« rief Eldridge mit durchdringender Stimme.
    Im nächsten Augenblick hörte er, wie schwerfällige Fußtritte näherkamen.
    »Ich brauche einen Rechtsanwalt«, sagte er.
    »Wir haben hier keine Rechtsanwälte«, antwortete der Mann hochfahrend. »Hier haben wir Gerechtigkeit.« Dann ging er wieder.
    Eldridge begann seine Meinung über Gerechtigkeit ohne Gesetze zu revidieren. Als Idee sehr schön – aber entsetzlich in Wirklichkeit.
    Er legte sich auf den Fußboden lang und versuchte nachzudenken. Aber es wollten keine Gedanken kommen. Er konnte die Arbeiter lachen und scherzen hören, während sie an dem Galgen zimmerten. Sie arbeiteten bis in die späte Dämmerung hinein.
    Am frühen Abend hörte Eldridge, wie sich der Schlüssel im Schloß seiner Zellentür drehte. Zwei Männer traten ein. Der eine war in mittleren Jahren, mit einem kleinen, sauber gestutzten Bart. Der andere hatte ungefähr Eldridges Alter. Er hatte breite Schultern und war tief gebräunt.
    »Erinnerst du dich an mich?« fragte der Mann mit dem Bart.
    »Sollte ich das?«
    »Ja, das solltest du. Ich war ihr Vater.«
    »Und ich war ihr Verlobter«, sagte der jüngere Mann. Drohend machte er einen Schritt auf Eldridge zu.
    Der bärtige Mann hielt ihn zurück. »Ich verstehe deine Gefühle, Morgel, aber er wird für seine Verbrechen am Galgen bezahlen.«
    »Hängen ist viel zu gut für ihn, Becker«, wendete Morgel ein. »Er sollte gevierteilt und verbrannt werden und seine Asche in alle Winde verstreut.«
    »Ja, aber wir sind ein gerechtes und barmherziges Volk«, sagte Becker tugendhaft.
    »Wessen Vater?« fragte Eldridge, »Wessen Verlobter?«
    Die zwei Männer schauten sich an.
    »Was habe ich getan?« fragte Eldridge.
    Becker sagte es ihm.
    BEUTEBELADEN war er aus dem Sektor Zwei zu ihnen gekommen, erklärte Becker. Das Volk des Sektors Drei hatte ihn bei sich aufgenommen, Sie waren ein einfaches Volk, geradeaus und hitzig, die Erben einer verwüsteten, durch Kriege gezüchtigten Erde. Im Sektor Drei waren Erze und Mineralien verschwunden, und der Boden hatte seine Fruchtbarkeit verloren. Weite Landstriche waren radioaktiv Und die Sonne brannte unbarmherzig nieder, die Gletscher schmolzen und die Ozeane stiegen, immer höher.
    Die Menschen im Sektor Drei waren dabei, sich ihren Weg zurück zur Zivilisation zu erkämpfen. Sie besaßen die Anfänge einer Fabrikation und ein paar Kraftanlagen. Eldridge hatte die Wirksamkeit dieser Anlagen vergrößert, das elektrische Licht eingeführt und ihnen die Grundbegriffe sanitärer Einrichtungen beigebracht. Dann reiste er weiter, um die unbekannten Sektoren jenseits des Sektors Drei zu erforschen. Er wurde ein Volksheld, und die Menschen des Sektors Drei liebten und beschützten ihn.
    Eldridge hatte diese Liebe vergolten, indem er Beckers Tochter entführt hatte.
    Diese reizende junge Dame war mit Morgel verlobt gewesen. Schon wurden die Vorbereitungen für die Hochzeit getroffen. Eldridge hatte all das nicht gekümmert. Er hatte seine wahre Natur gezeigt, indem er sie eines Tages gekidnappt und in eine seiner Zeitmaschinen gesetzt hatte. Als er diese Höllenmaschine eingeschaltet hatte, war das Mädchen verschwunden. Die überforderten Stromleitungen waren durchgeschmort und hatten alle elektrischen Geräte im Umkreis von mehreren Kilometern kurzgeschlossen.
    Mord und Sabotage!
    Aber das erzürnte Volk hatte Eldridge nicht mehr rechtzeitig in seine Hände bekommen können. Er hatte einen Teil seiner Beute in einen Rucksack gestopft, seinen Reisenden ergriffen und war ebenfalls verschwunden.
    »Und das alles habe ich getan?« keuchte Eldridge.
    »Vor Zeugen«, sagte Becker. »Der Rest deiner Beute liegt in unserer Lagerhalle.«
    Beide Männer starrten ihm ins Gesicht, und

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