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Galaxis Science Fiction Bd. 10

Galaxis Science Fiction Bd. 10

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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heraus. Endlich schlossen sich seine Finger um eine der Dosen mit dem Haifisch-Abwehrmittel. Er öffnete sie und goß den Inhalt ins Wasser. Ein orangefarbener Fleck begann sich auf dem blauschwarzen Wasser auszubreiten.
    Inzwischen waren es drei Haie geworden. Mißtrauisch umkreisten sie den sich immer mehr vergrößernden Fleck. Ein vierter kam hinzu, kam mit der orangefarbenen Schmiere in Berührung und zog sich hastig wieder in sauberes Wasser zurück.
    Eldridge war froh, daß die Zukunft ein Haifisch-Abwehrmittel erfunden hatte, das auch wirklich das tat, was es sollte.
    Nach fünf Minuten hatte sich der Fleck an einigen Stellen aufgelöst. Er öffnete eine zweite Dose, Die Haifische gaben zwar nicht die Hoffnung auf, aber sie hatten auch keine Lust, sich in das vergiftete Wasser vorzuwagen. Alle fünf Minuten leerte er eine weitere Dose. Das Schachmatt blieb erhalten für die ganze Zeit seines unfreiwilligen Aufenthalts.
    Er schaute auf die Uhr und packte den Sack fester. Er wußte nicht, wozu die Spiegel oder die Kartoffeln benötigt wurden, oder warum er gerade Karottensamen bei sich haben mußte. Nun, er würde es schon herausfinden.
    Er drückte den Knopf nieder und wurde in die vertraute Dunkelheit geschleudert.
    Er fand sich wieder knöcheltief in dickem, übelriechendem Schlamm. Die Hitze war kaum zu ertragen, und eine Wolke riesiger Mücken umsummte seinen Kopf.
    MÜHSAM stapfte er durch den klebrigen Schlamm, bis er unter einem kleinen Baum auf festeren Boden gelangte. Rings um ihn stand grüner Dschungel, ab und zu durchsetzt von Purpur und Rot.
    Eldridge kauerte sich gegen den Baum, um die halbe Stunde abzuwarten. In dieser Zukunft waren anscheinend die Ozeane wieder zurückgewichen, und der unberührte Dschungel hatte die Herrschaft über das Land angetreten. Ob es hier noch Menschen gab? Oder an anderen Stellen der Erde? Er bezweifelte es fast. Es sah so aus, als ob das Leben noch einmal von vorn beginnen müßte.
    Eldridge hörte einen blökenden. Laut. Er blickte auf und sah einen dunkelgrünen Schatten vor dem glänzenderen Grün des Blattwerks. Etwas kam auf ihn zu.
    Er ließ es nicht ans den Augen. Es war ungefähr vier Meter hoch, hatte die faltige Haut einer Eidechse und breite Spreizfüße. Es hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem kleinen Dinosaurier.
    Mißtrauisch beobachtete Eldridge das riesige Reptil. Die meisten Dinosaurier waren Pflanzenfresser, versuchte er sich selbst zu beruhigen – besonders die, die in Sümpfen lebten. Der dort würde ihn vermutlich nur mal kurz beriechen wollen, um dann zu seiner Grasmahlzeit zurückzukehren.
    Der Dinosaurier gähnte, zeigte dabei ein prächtiges Gebiß scharfer Zähne, und begann mit einem Ausdruck der Entschlossenheit auf seinem Reptilgesicht auf Eldridge loszumarschieren.
    Eldridge griff in den Sack und suchte fieberhaft nach einer der Pistolen.
    Jetzt galt es. Er sandte ein kurzes Stoßgebet zum Himmel und feuerte.
    Der Dinosaurier löste sich in einer Rauchwolke auf. Nur noch ein paar Fleischfetzen und ein durchdringender Ozongeruch zeigten an, wo er gerade noch gestanden hatte. Eldridge betrachtete sich die Pistole respektvoll. Jetzt wußte er, warum sie so kostspielig war.
    Im Laufe der nächsten halben Stunde bezeugten eine ganze Anzahl von Dschungelbewohnern ihr lebhaftes Interesse an seiner Person. Aus jeder Pistole konnte man nur einige wenige Schüsse abfeuern, was nicht weiter verwunderlich war, wenn man ihre Zerstörungskraft in Betracht zog. Die letzte war schließlich auch leer. Er mußte einen Pterodaktylus mit dem Kolben in die Flucht schlagen.
    Endlich war die halbe Stunde vorbei. Er stellte seine Maschine ein und hätte allzugern gewußt, auf was er sich jetzt wohl gefaßt machen mußte. Er fragte sich, wie er wohl neue unbekannte Gefahren nur mit Hilfe einiger Bücher, Kartoffeln, Karottensamen und Spiegel bestehen konnte.
    Aber vielleicht lagen keine weiteren Gefahren mehr vor ihm?
    Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Er drückte den Knopf nieder.
    ER befand sich auf einem grasigen Hügel, Der dichte Dschungel war verschwunden. Jetzt erstreckte sich ein windumfächelter Kieferwald vor ihm. Der Boden unter seinen Füßen war fest, und eine gemäßigte Sonne stand am Himmel.
    Eldridges Puls beschleunigte seinen Schlag, als er dachte, daß dies vielleicht sein Ziel sein könnte. Er hatte schon immer eine heimliche Sehnsucht nach der unberührten Natur gehabt, den Wunsch nach einem Ort verspürt, der

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