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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Hälften teilen. Es versteht sich jedoch von selbst, daß wir das Gerät so billig abgeben, daß jedermann es kaufen kann.«
    »Ich habe nichts dagegen. Und was ist der andere Grund, weswegen Sie sich nicht mit der Zukunft abgaben?«
    »Sie können aus der Zukunft nichts in die Gegenwart zurückbringen, was nicht in diesem Augenblick schon existiert. Ich will Ihnen jetzt nicht mit viel Theorie kommen, aber es sollte augenfällig sein, daß nichts existieren kann, bevor es eben existiert. Aus diesem Grunde können Sie auch nicht den bewußten Kasten zurückbringen, sondern nur die technischen Daten.«
    »Technische Daten? Ich bin Schauspieler und kein Wissenschaftler.«
    »Ich werde Ihnen Bleistifte und ein besonders präpariertes Notizbuch mitgeben, worin Sie alles aufzeichnen.«
    ICH konnte mir einfach nicht klarwerden, was ich von ihr halten sollte. Ich habe schon gesagt, daß sie ungewöhnlich gut aussah, was naturgemäß einen Mann von vornherein immer für eine Frau einnimmt. Andererseits gingen mir die verhungerten alten Leute nicht aus dem Kopf. Die Bekanntschaft mit May Roberts hatte ihnen nichts weiter eingebracht als Hunger, nutzloses Geld und den Tod. Doch wiederum – vielleicht stimmte ihre Erklärung, daß sie nur denen helfen wollte, die ihre Hilfe am dringendsten benötigten, und daß einige davon sie in bezug auf Alter und Gesundheitszustand belogen hatten. Ich wußte nur von denen, die gestorben waren. Konnte es nicht noch andere geben – vielleicht zahlenmäßig viel mehr als die Hunger-fälle –, die alles gut überstanden hatten und sich jetzt ihres kleinen Vermögens erfreuten?
    Und dann ihre Geschichte, daß sie die Kunstschätze der Vergangenheit vor dem Untergang retten und jedermann mit billigem Strom versorgen wollte. Mit einem hatte sie sicher recht: Sie hatte das alles bestimmt nicht nötig, um zu Geld zu kommen. Ihre Methode, ihr Geld in Aktien und in Wetten zu investieren, deren Ausgang schon lange entschieden war, war verläßlich genug.
    Aber diese alten Leute…
    »Bekomme ich irgendwelche Garantien?« sagte ich.
    Sie schaute mich verschnupft an. »Ich brauche Sie für die Daten, Sie brauchen mich für die Herstellung. Reicht das, um Sie zu beruhigen?«
    »Nein. Werde ich es lebend überstehen?«
    »Mr. Weldon, bitte, denken Sie doch logisch. Ich bin schließlich diejenige, die ein Risiko eingeht. Ich habe Ihnen schon zu mehr Geld verholfen, als Sie jemals in Ihrem Leben besessen haben. Zum Teil sollte das zukünftige Leistungen abgelten. Außerdem wollte ich Sie mit dem Zeitreisen vertraut machen.«
    »Und mir zeigen, daß ich nicht entkommen kann.«
    »Das ist eine zufällige, aber sehr notwendige Eigenschaft der Maschine. Ich könnte Sie wohl nicht gut durch die Zeit bewegen, wenn sie nicht auf diese Weise arbeiten würde. Versetzen Sie sich mal in meine Lage, und Sie werden einsehen, daß ich meine Investition verlieren würde, wenn Sie die Daten nicht lebend zurückbringen. Ich kann Ihnen schließlich das Geld nicht wieder abnehmen.«
    »Ich weiß nicht, was ich denken soll«, sagte ich. Ich war mit mir selbst unzufrieden, weil ich nicht herausfinden konnte, was – falls überhaupt – an diesem Geschäft faul war. »Ich werde Ihnen also – wenn irgend möglich – die Daten für den Kasten besorgen, und dann werden wir ja sehen, was passiert.«
    Wir aßen fertig, gingen dann wieder hoch, und ich betrat den Käfig. Sie legte den Hebel um. Die Motoren heulten auf, das Drahtgeflecht verzitterte. Und ich fand mich wieder in einer ungeahnten Welt.
    MAN hätte es vielleicht eine Stadt nennen können. Jedenfalls waren genug Gebäude vorhanden, um diesen Namen zu rechtfertigen. Aber noch keine Stadt hatte ich je gesehen, die so sehr in Grün eingebettet war wie diese hier. Es war nicht einfach so, daß die Straßen mit Bäumen bestanden waren – wie Unter den Linden in Berlin zum Beispiel – oder kleine, mit Buschwerk bedeckte Inseln auf Wiesen – wie Park Avenue in New York. Gras und Büsche und Bäume umgaben ein jedes Haus. Weite Rasenflächen trennten die einzelnen Gebäude, die zum größten Teil aus Glas – oder was wie Glas aussah – bestanden. Ein paar der Fenster waren undurchsichtig, aber ich konnte keine Vorhänge oder Rollos erkennen. Eine Art polarisiertes Glas oder ein Kunststoff?
    Mir war nicht ganz wohl zumute in dieser so fremden Umgebung, aber es war nichtsdestoweniger erregend, die Welt der Zukunft mit eigenen Augen zu erblicken, wo ich und jeder Mensch

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