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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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kann…« Ich sagte ihm, Ich wüsste nicht womit, und ließ ihn stehen. Das war das Vernünftigste, was ich tun konnte. Ich hatte, noch während er mich ansprach, den Entschluß gefaßt, kein Risiko einzugehen. indem ich irgend etwas zugab. Vielleicht befand ich mich in einem Polizeistaat, oder das Land befand sich gerade im Kriegszustand, ohne daß ich davon eine Ahnung hatte, oder vielleicht wurden Fremde ganz allgemein scheel angesehen. Aus dem einen oder dem andern Grund – angefangen von Herumtreiberei bis zur Spionage – konnte ich eingesperrt, verurteilt, hingerichtet werden, was weiß ich. Die Stadt sah zwar friedlich aus, aber das bewies noch gar nichts.
    Ich ging weiter und hielt Ausschau nach etwas, von dem ich nicht einmal sicher wußte, daß es existierte, in einer Stadt, die mir völlig fremd war und in einer Zeit, in der noch am Leben zu sein ich kein Recht hatte. Es handelte sich ja nicht nur darum, die von ihr gewünschten Informationen zu bekommen. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann wäre ich vollauf zufrieden gewesen, meinen Aufenthalt in der Zukunft irgendwie hinter mich zu bringen, bis sie mich wieder zurückholen würde…
    Aber was dann? Vielleicht waren die Hungerfälle Leute, die sie enttäuscht hatten! Was das betraf, so konnte sie mich jederzeit erschießen und meine sterblichen Überreste, die sie verraten könnten, irgendwo in der Zeit loswerden.
    Oh, zum Teufel, ich wußte wirklich nicht, ob sie nun besser oder schlechter war, als ich vermutete, aber ich war entschlossen, kein Risiko einzugehen. Ich mußte ihr bringen, was sie von mir erwartete.
    Ich kam an einem Zeichen vorbei: Zum Einkaufszentrum. Der Pfeil wies die Straße entlang. Als ich zu einer Gabelung kam und mich unschlüssig umblickte, entdeckte ich ein weiteres Zeichen, und weiter vorn stand noch ein drittes.
    Ich folgte ihnen bis zum Stadtzentrum, einem großen Platz mit einer Parkanlage in seiner Mitte und Läden aller Art ringsherum. Der einzige Laden, an dem ich interessiert war, hatte ein Schild über der Front: Elektrogeräte.
    Ich ging hinein.
    Ein adrett gekleideter junger Verkäufer kam auf mich zu und fragte mich, was er für mich tun könnte. Die Antwort, die ich ihm gab, kam selbst mir äußerst dumm vor, aber ich sagte »Danke, ich möchte mich nur ein bißchen umsehen«, und ich überraschte mich selber mit einem kleinen nervösen Lachen. Ich, ein Schauspieler, und ich benahm mich wie ein furchtsamer Bauerntölpel. Ich schämte mich so, daß ich obendrein noch rot wurde.
    Er versuchte sein Erstaunen zu verbergen, was ihm allerdings nicht ganz gelang. Glücklicherweise betrat ein neuer Kunde den Laden, wofür ich sehr dankbar war, und er ließ mich allein.
    Ich weiß nicht, ob ich Ihnen überhaupt verständlich machen kann, was für Gefühle mich in diesem Laden bewegten. Ich befand mich in einer Situation, in der sich zu finden wohl niemand erwarten würde, und es ist deshalb nicht leicht, Ihnen begreiflich zu machen, wie es war.
    Bleiben wir bei dem alten Ägypter, den ich vorhin schon einmal zu Vergleichszwecken herangezogen habe, der eine, der aus dem Metropolitan Museum eine Mumie hinausschmuggeln sollte. Vielleicht wird es dadurch klarer.
    Der arme Bursche hat natürlich kein Geld, das er verwenden könnte, keine Ahnung, wie das Transportsystem New Yorks funktioniert, wo das Museum ist, wie man dorthin gelangt, wie sich Besucher eines Museums verhalten, was für Vorschriften existieren, die er unwissentlich verletzen könnte, was ein gewöhnlicher Bürger über bestimmte Sitten und Gebräuche wissen muß – und so weiter. Jetzt zählen Sie dazu die mögliche Gefahr, ins Gefängnis oder in eine Irrenanstalt eingeliefert zu werden, wenn er einen Fehler begeht, und sie haben eine ungefähre Idee von der Lage, in der ich mich befand. Daß ich die gleiche Sprache wie die Leute der Zukunft sprach, machte keinen großen Unterschied. Nicht zu wissen, was richtig und was falsch war, und die unbekannten Konsequenzen möglicher Fehltritte, reichte völlig aus, um mir den Angstschweiß auf die Stirn zu treiben.
    Sie meinen, diese Erklärung reicht noch nicht aus?
    Nun, nehmen wir zum Beispiel die Elektrogeräte, die ich in dem Laden fand. Das wird Ihnen vielleicht eine Ahnung von der Situation geben und der Art und Weise, wie ich von ihr betroffen, wurde.
    Die einzelnen Geräte müssen den Menschen dieser Zeit so vertraut gewesen sein wie uns etwa ein Toaster oder ein Fernsehapparat, oder eine Lampe. Aber für

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