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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Nachwirkungen.
    »Sie hatten versucht, dem Zeitstrahl zu entkommen, nicht wahr, Mr. Weldon?« fragte sie. Eine Antwort war überflüssig. Sie wußte es also. »Das war eine irrige Auffassung, was seine Funktion betrifft. Der Kontrollstrahl bestreicht nicht ein bestimmtes Gebiet, er bestreicht eine bestimmte Zeit. Sie hätten ruhig nach einem beliebigen Ort der Erde fliehen können, und der Strahl hätte Sie trotzdem zurückgebracht. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Das hatte sie allerdings. Zu klar fast. Ich wartete auf den Rest der Predigt.»Ich nehme an, Sie haben sich inzwischen eine feste Meinung über mich gebildet«, fuhr sie fort. »Keine sehr schmeichelhafte, denke ich.«
    »Biest ist das harmloseste Wort, das ich noch finden kann. Aber ein schlaues Biest. Jeder, der eine Zeitmaschine erfinden kann, muß ein Genie sein.«
    »Ich habe sie nicht erfunden. Das war mein Vater – Dr. Anthony Roberts. Die Gelder, die ich mit Ihrer und der anderen Hilfe ihm zur Verfügung stellen konnte, kamen ihm dabei sehr zunutze.« Ihr Gesicht nahm einen weichen und zärtlichen Ausdruck an. »Mein Vater war ein wundervoller Mann, ein großer Mann, aber sie nannten ihn einen verrückten Erfinder. Überall, wo er arbeiten oder lehren wollte, wurde er ausgelacht. Es war vielleicht ganz gut so, obwohl er viel zu verletzt war, um es von dieser Seite zu sehen. So jedenfalls hatte er genug Muße, die Zeitmaschine zu entwickeln. Er hätte sie benutzen können, um sich für diese Demütigungen an der Menschheit zu rächen, aber er tat es nicht. Er gebrauchte sie, um der Menschheit zu helfen.«
    »Auf welche Weise?«
    »Das tut nichts zur Sache, Mr. Weldon. Sie haben sich nun einmal vorgenommen, mich zu hassen und als Lügnerin anzusehen. Nichts, was ich Ihnen erzähle, würde Sie davon abbringen können.«
    WAS den ersten Teil ihrer Behauptung betraf, so hatte sie recht – ich hatte bis jetzt nicht gewagt, ihr mit anderen Gefühlen als Haß und Furcht gegenüberzutreten. Doch was die ›Lügnerin‹ betraf, so befand sie sich im Irrtum. Ich entsann mich noch gut, mir ausgemalt zu haben, was wohl Lou Pape gedacht hätte, wenn ich mit 15 000 Dollar in der Tasche verhungert wäre, nachdem ich ihn die ganze Zeit über angepumpt hatte. Da er keine Ahnung haben konnte, woher das Geld stammte, wäre er auf mich bestimmt sehr böse gewesen, in der Meinung, ich hätte ihm die ganze Zeit etwas vorgemacht. Lou hätte nicht genug gewußt, um über mich urteilen zu können. Und ich wußte nicht genug, um über sie ein abschließendes Urteil zu fällen.
    »Was soll ich denn für Sie tun?« wollte ich mich vergewissern.
    »Ich habe bis jetzt alle, außer einer Person, mit ganz speziellen Aufträgen in die Vergangenheit geschickt – um Kunstschätze und ähnliche Gegenstände vor der Vernichtung zu bewahren, der sie sonst anheimgefallen wären.«
    »Und nicht, weil diese Sachen eine Menge Geld wert sein könnten?« fragte ich höhnisch.
    »Sie haben sich inzwischen schon überzeugen können, daß ich all das Geld bekommen könnte, was ich will. Es gab viele Umwälzungen in der Vergangenheit – Feuersbrünste, Kriege, Revolutionen, Bilderstürme – und ich ließ meine Mitarbeiter einen großen Teil dieser Kunstschätze retten, die sonst zerstört worden wären. Oh, wunderschöne Sachen, Mr. Weldon. Ohne sie würde die Welt um so vieles ärmer sein.«
    »El Greco, zum Beispiel?« fragte ich und entsann mich der Fieberphantasien des alten Mannes, den man mit 17 000 Dollar im Futter seiner Jacke aufgegriffen hatte.
    »Ja, auch El Greco. Verschiedene Gemälde, die schon viele Jahrhunderte verloren gegeben worden waren.« Ihr Ton wurde lebhafter und zugleich sachlicher. »Außer dem einen eben erwähnten Mann konzentrierte ich mich auf die Vergangenheit. Die Zukunft birgt zu viele Überraschungen. Aber der eine Mann, der dorthin reiste, entdeckte etwas, das für die Welt von unschätzbarem Wert sein würde.«
    »Und was wurde aus ihm?«
    Über ihr Gesicht huschte ein Ausdruck des Bedauerns. »Er war zu alt. Er lebte gerade noch lange genug, um mir sagen zu können, daß die Zukunft etwas besitzt, das wir brauchen können. Es ist ein Metallkasten, klein genug, um transportabel zu sein, der diese ganze Stadt hier mit Licht und Energie für ihre Straßen, Häuser und Industrien versorgen könnte.«
    »Klingt verlockend. Und wer sind die Nutznießer, im Falle, ich würde ihn besorgen können?«
    »Natürlich würden wir uns in den Profit zu gleichen

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