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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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täglichen Runde durch das Schiff, auf der er hin und wieder einen gequetschten Daumen oder Halsschmerzen, oder sonst ein kleines Wehwehchen zu kurieren hatte. Alle an Bord hatten sich schon manchmal mit leichtem Unbehagen gefragt, was wohl passieren würde, wenn Doc mal mit einer schwierigen Sache, beispielsweise einer Operation, konfrontiert werden würde. Aber obwohl sie nicht viel Zutrauen in seine medizinischen Kenntnisse hatten, mochten sie ihn doch alle gut leiden, hauptsächlich wohl deshalb, weil er sich eben nicht in ihre Angelegenheiten einmischte.
    Und hier saß er nun und tat gerade das.
    Lang, der Nachrichtenoffizier, sagte: »Wir haben Spuren gefunden, Doc. Vergessen Sie das nicht. Spuren auf dem Felsboden. Die Art von Spuren, die nur ein landendes Raumschiff hinterlassen haben kann.«
    »Haben kann«, sagte Doc höhnisch.
    »Haben muß!«
    DOC schnaufte nur verächtlich durch die Nase und wandte sich wieder seinem Teller zu, wobei er den Kopf tief gesenkt hielt und völlig unparteilich einmal die Gabel und einmal das Messer benutzte, um sich die Speisen in den Mund zu schaufeln. Doc war berüchtigt wegen seiner Tischmanieren.
    »Ich hab' so ein Gefühl«, sagte Spencer, »als wären wir auf dem Holzweg, wenn wir uns die Sache nur als einfache Reparatur vorstellen. Nach der Anzahl der Teile zu schließen, die auf dem Schrottplatz herumliegen, möchte ich sagen, daß sie es notwendig fanden, eine völlige Neukonstruktion in Angriff zu nehmen, also einen ganz neuen Motor zu entwerfen, um hier wieder wegzukommen. Ich habe so das Gefühl, als ob die Teile da draußen das ganze Triebwerk und nicht nur einen Teil davon darstellen, und daß – wenn wir nur wüßten wie – wir sie zusammenbauen und einen kompletten Motor vor uns haben würden.«
    »Hab' ich ja versucht«, sagte Pollard.
    »So ganz leuchtet mir der Gedanke von einer völligen Neukonstruktion nicht ein«, meinte Clyne. »Das würde bedeuten, daß sie das Problem von einer ganz neuen Seite hätten angehen müssen, also neue Ideen, für deren Verwirklichung kein einziges Teilstück der ursprünglichen Maschine verwendet werden konnte. Eine solche Annahme würde zwar erklären, warum so viele Teile herumliegen, aber so etwas ist einfach nicht möglich. Wer auf einem so öden Planeten wie diesem notgelandet ist, macht sich nicht die Mühe, ein völlig neues Triebwerk zu erfinden und zu bauen. Da hält man sich an das, was man weiß.«
    Dyer sagte: »Und außerdem erhebt sich hier wieder die Frage, wo haben sie das nötige Material hergenommen.«
    »Und die Werkzeuge«, fügte Lang hinzu. »Woher sollten sie die Werkzeuge nehmen?«
    »Vermutlich haben sie eine Reparaturwerkstatt an Bord Ihres Schiffes gehabt«, sagte Spencer.
    »Für kleinere Reparaturen«, korrigierte ihn Lang. »Aber nicht die Art von Einrichtung, die man braucht, um einen völlig neuen Motor zu bauen.«
    »Was mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet«, sagte Pollard, »das ist unsere absolute Unfähigkeit, auch nur einen einzigen Aspekt dieser Angelegenheit zu verstehen. Ich hab' versucht, diese Teile zusammenzupassen, ich hab' versucht, das Verhältnis der einzelnen Teile untereinander herauszubekommen – und es muß zwischen ihnen irgendein Verhältnis existieren, denn Teile, die nicht zusammengehören, würden überhaupt keinen Sinn ergeben. Endlich bekam ich auch drei davon zusammen, aber damit war ich auch schon am Ende meiner Weisheit angelangt. Als ich sie zusammenhatte, war ich nicht klüger als zuvor. Sie sagten mir einfach nichts. Und als ich versuchte, sie wieder auseinanderzunehmen, gelang mir nicht einmal das mehr. Man sollte doch denken, daß, wenn man schon mal etwas zusammenbekommen hat, man es auch wieder auseinander bekommen könnte, oder?«»Es war eben ein fremdes Schiff«, sagte Spencer, »von Fremden gebaut und von fremden Motoren angetrieben.«
    »Trotzdem«, sagte Pollard, »irgend etwas Gemeinsames sollte doch vorhanden sein, was wir auch als solches hätten erkennen können. Auf die eine oder die andere Art und Weise sollte ihr Triebwerk wenigstens nach einem dar Prinzipien gearbeitet haben, die für unsere Vorstellung von Mechanik gelten. Ein Motor ist im Grunde nichts anderes als ein Mechanismus, der Energie im Rohzustand aufnimmt, sie verwandelt und als gelenkte Energie wieder von sich gibt. Das ist der Zweck eines jeden Motors, gleichgültig, von welcher Rasse er nun konstruiert wird.«
    »Das Metall«, sagte Briggs, »ist eine uns völlig

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