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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Augen.
    JADIVER lief rastlos durch das Schiff. Es war noch nicht genug, einfach nur hier zu sein, denn die Polizei konnte immer noch auf seine Spur stoßen und ihn wieder herunterholen. Und es ging nicht nur um ihn selbst, sondern auch um seinen unbekannten Freund. Sie kannten Mittel und Wege genug, um auch das in Erfahrung zu bringen.
    Er kam an einer Sichtluke vorbei, blieb stehen und blickte hinaus. Es war Nacht, aber nicht draußen auf der riesigen hellerleuchteten Betonebene. Ein seltsames Fahrzeug huschte über die Piste. Dem Fahrer schienen weder die Verkehrsvorschriften noch die Regeln des gesunden Menschenverstandes zu kümmern, während er sich zwischen landenden und startenden Raketen hindurchwand und ein fürchterliches Unglück nur durch in letzter Minute haarscharf kalkulierte Manöver vermied.
    Es steuerte im seine Richtung. Der Fahrer schien sein Fahrzeug vollkommen zu beherrschen und war bewundernswert geschickt. Es war eine seltsame Maschine. Jadiver hatte noch nie vorher etwas Ähnliches gesehen. Soweit er beurteilen konnte, sah es keinem der Fahrzeuge auch nur im geringsten ähnlich, die von der Polizei verwendet wurden. Es hielt nicht etwa vor dem Schiffe an. Die Laderampe war noch unten, und die Maschine fuhr ohne Zögern hoch. Der Eingang war zu eng, und das Fahrzeug würde bestimmt nicht durchkommen. Das war augenfällig. Einen Augenblick später war er sich dessen nicht mehr so sicher. Das Schiff zitterte und stöhnte.
    Er lehnte sich über das Geländer und schaute hinunter. Die Maschine war herinnen, wenn auch etwas verbeult und zerkratzt.
    »Kapitän«, dröhnte eine Stimme aus dem Fahrzeug. Es war eine befehlsgewohnte Stimme, und ihr Klang verwirrte Jadiver.
    Der Kapitän kam herbeigeeilt, entweder auf den Ruf hin oder um zu sehen, wie groß die Beschädigungen waren, die sein Schiff erlitten hatte.
    »Starten Sie das Schiff, Kapitän«, sagte die Stimme. »Starten Sie unverzüglich.«
    Der Kapitän stotterte vor Erregung. »Ich gebe die Befehle hier. Ich starte, wenn alles bereit ist.«
    »Alles ist bereit, wenn das Schiff eine bestimmte Masse erreicht. Mit meiner Ankunft haben Sie das getan. Schauen Sie auf dem Massenanzeiger nach, Kapitän.«
    Der Kapitän eilte zu dem Massenanzeiger und tat, wie die Maschine ihm geheißen hatte. Er mußte wirklich völlig durcheinander sein. Dann starrte er zurück zu der Maschine.
    »Kapitän«, fuhr die Maschine überredend fort, »Sie haben eine kleine Tochter. Wenn Sie endlich wieder zurückkommen, wird sie schon erwachsen sein und eigene Kinder haben. Je eher Sie fahren, desto eher werden Sie sie wiedersehen. Sie tun mir einen großen Gefallen, wenn wir ohne weitere Verzögerung starten.«
    Der Kapitän starrte noch immer die Maschine an. Tentakeln und Augenstiele wuchsen oben an ihrer Stirnseite heraus. Es war eine große Maschine, und sie schien völlig in der Lage, mit einem ganzen Raum voll bewaffneter Männer fertig zu werden – was sie im übrigen gerade getan hatte. Achselzuckend gab der Kapitän den Startbefehl.
    ER hatte es nicht zu früh getan. Durch die Sichtluke konnte Jadiver uniformierte Männer sehen, die vorsichtig näherkamen. Sie zogen sich hastig wieder zurück, als die Raketen Feuer zu spucken begannen.
    Schneller und schneller stieg das Schiff. Jetzt befanden sie sich inmitten der dichten Wolkenschichten der Venus, und jetzt waren sie durchgebrochen, waren draußen in der Schwärze des Weltraums.
    Jadiver wandte sich zurück zu der Maschine. Es war kein Fahrzeug. Es war ein Roboter, und er kam ihm irgendwie vertraut vor.
    »Das sollte ich auch«, sagte der Roboter mit sanfter Stimme. Diese Stimme galt nur für ihn. Sie sprach direkt seine Hörnerven an. »Du hast mich entworfen, damals auf der Erde. Erinnerst du dich?«
    Er erinnerte sich. Das war nicht die hübsche Imitation eines Menschen – das war sein vollkommener Roboter. Und es war ebenfalls sein unbekannter Freund, derjenige, der über ihn gewacht hatte.
    Er ging langsam die Stufen hinunter und stellte sich neben ihn.
    Der Roboter wechselte auf seine richtige Sprechstimme über. »Man hat deinen Entwurf schließlich doch gebaut. Ein großer beweglicher Roboter wurde gebraucht, in dem man außer den regulären Funktionen eines Roboters auch einen zusätzlichen, sehr empfindlichen Mechanismus installieren konnte.«
    Das war die Stimme, die ihn so lange und bei so vielen Gelegenheiten verfolgt hatte. Es war nicht Jadivers eigene Stimme, aber sie ähnelte ihr. Ein

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