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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Dritter würde vielleicht keinen Unterschied herausgehört haben.
    »Dieser andere Mechanismus«, sagte Jadiver. »Ist das der, der von dem Leitungsnetz in meinem Körper Gebrauch macht?«
    »Ja. Besser gesagt, der dem Leitungsnetz in deinem Körper gleichläuft und entspricht. Als ich gebaut wurde, gab man mir ein gutes Gehirn mit, in gewisser Hinsicht besser als das deine. Was mir ermangelte, das waren Sinnesorgane. Ich besaß natürliche Augen und Ohren, aber sie waren nicht so empfindlich wie die eines Menschen, und Tasteindrücke konnte ich überhaupt nicht empfangen. Ich brauchte jedoch keine besseren, dachten meine Erbauer, weil meine Hauptaufgabe darin bestehen sollte, den Träger des parallelen Netzes zu beobachten und darüber zu berichten.«
    »Am Anfang war dieses Netz nur eine formlose Matrix und glich nur sehr entfernt deinem Nervensystem. Doch als der Austausch von Nervennachrichten immer intensiver wurde, begann es dir mehr und mehr zu gleichen. Jetzt ist es, praktisch genommen, du, und ich kann, wann ich will, du sein.«
    Jadiver bewegte sich unbehaglich.
    »Verstehst du denn nicht?« sagte der Roboter. »Mein Geist ist dein Geist und umgekehrt. Aber wir haben eine Sache gemeinsam, ein synthetisches Nervensystem, das, wenn du getötet würdest, sich langsam und sehr schmerzhaft auflösen würde. Und jetzt, wo es sich so hoch entwickelt hat, würde diese Prozedur vermutlich auch meinen Tod bedeuten, da dieses synthetische Nervensystem einen Teil meines Gehirnes darstellt.«
    »Vor mir hat es noch zwei andere Opfer gegeben«, sagte Jadiver.
    »Das stimmt, aber sie waren menschliche Wracks – im Grunde schon tot, bevor des Experiment begonnen hatte. Ich versuchte, ihnen beizustehen, aber es war zu spät. Es war nicht sehr angenehm für mich.«
    NICHT nur war der Roboter ein Freund, sondern er hatte auch ein besonderes Interesse daran, daß es Jadiver wohl erging. Nach allem, was geschehen war, waren Zweifel nicht mehr am Platze.
    Jadiver rieb sich seine brennenden Augen. »Die Abschirmung, die ich improvisiert hatte – hat sie funktioniert?«
    Der Roboter lachte – es war Jadivers Lachen. Er hatte ihn auf viele Arten kopiert. »Sie funktionierte zu deinem Nachteil. Die Signale, die du aussandtest, drangen durch, aber ich konnte keine zurücksenden, bis dann Doumya Filone einen Teil der Schminkschicht beschädigte. Dann sprach ich zu dir. Vorher blieb mir nur eines übrig, nämlich die Polizei in die Irre zu führen.«
    Wenn er seinen Verstand benutzt hätte, dann hätte er gewußt, daß es so und nicht anders hätte sein müssen. Die Polizei verstand ihr Geschäft. Sie hätte ihn schon lange vorher auch ohne die Hilfe des Netzes verhaften können. Aber es war so einfach erschienen, und sie hatten dem Roboter vertraut – hatten ihm vertrauen müssen, soweit der Mechanismus in Frage kam. Kein Mann konnte vor einem Schirm sitzen und das Gekrakel entziffern, das aussagte, daß seine Hand gerade einen Apfel hielt.
    Jadiver setzte sich. Seine Flucht war zu Ende, und er war jetzt unterwegs zu einem weit entfernten Planeten, der ihm einen sicheren Hort verhieß.
    »Die Polizei hat sich deiner bedient, wenn auch nicht so sehr, wie du dich ihrer«, sagte er. »Aber trotzdem, die Theorie stammt doch bestimmt nicht von ihnen.«
    »Nein. Ihr Schöpfer war ein berühmter Wissenschaftler der Erde. Er entwickelte die Theorie und konstruierte auch den Mechanismus. Er besaß eine chirurgische Assistentin, eine Frau, die auf der Erde nicht mehr als das werden konnte, denn sie war wissenschaftlich nicht sehr gebildet, obwohl sie eine außerordentliche Begabung für Chirurgie besaß. Sie bekam seine Erlaubnis, eine zweite Maschine zu bauen, und ging zur Venus. Ursprünglich bestand die Absicht, mit dieser Maschine die Funktionen des menschlichen Nervensystems zu erforschen.
    Auf der Venus werden die Gesetze, die die Rechte des Individuums beschützen, nicht so streng genommen. Der Gedanke kam ihr, das ganze Nervensystem auf einmal zu untersuchen, wobei sie sich der Folgen nicht ganz bewußt war, denn so etwas war noch nie gemacht worden, und die nötigen Erfahrungen fehlten. Sie besprach ihre Pläne mit einigen hohen Polizeibeamten, die im Gegensatz zu ihr sofort erkannten, wo hier die Vorteile lagen. Sie erklärten sich einverstanden und bereit, ihr Versuchspersonen zur Verfügung zu stellen.«
    »Warum hast du mir das alles nicht schon am Anfang gesagt?«
    »Hättest du mir zugehört, als ich zum ersten Male mit dir

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