Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
Servomotoren weisen zu viel Rückkoppelung auf. Das wenigste, was ich tun kann, ist, daß ich das für Sie in Ordnung bringe, bevor ich gehe.«
    Das war wirklich ein großartiges non sequitur. Cortland blieb direkt die Spucke weg. Er bastelte ununterbrochen an den Schaltungen unseres massigen Robotgehirns herum und war sehr stolz auf seine Arbeit.
    Er richtete sich auf mit dem zu Tode verletzten Blick einer Frau, deren Tugend angezweifelt worden ist, und fragte, wo zum Teufel Jimmy seine Kenntnisse über Vorverstärker und Stromkreise eines Kontrollhirns her hätte.
    Für mich war damit die Konferenz zu Ende. Sie wurde zu einer hitzigen theoretischen Debatte über Steuerung, Dämpfung und Zeitfaktoren. Simms, dessen Männer fast genauso gerne an dem Gehirn herumbasteln möchten wie die Ingenieure selber, mischte sich ebenfalls ein, und schließlich riefen sie noch ein paar andere hinzu, und kurz darauf verzog sich die ganze Bande hinüber ins Hauptbüro und zu dem Gehirn selbst.
    Und so verging der Nachmittag.
    Ich glaube nicht, daß viel tatsächliche Arbeit geleistet wurde. Kurz vor Feierabend jedenfalls kam Cortland grinsend wieder in mein Büro und sagte höhnisch: »So, deinem lausigen Supermann hätten wir es gegeben. Wir haben ihn völlig an die Wand gedrückt. War alles falsch, was er behauptet hat. Der dumme Junge muß noch eine Menge lernen.«
    Ich wollte ihm gerade erklären, daß er bestimmt nichts lernen würde, wenn man ihn von seinem Arbeitsplatz verdrängen würde, als Simms seinen Kopf durch die Tür steckte und Cortland fragte: »Was für Lehrbücher sollte ich morgen für Jimmy anfordern?«
    Cortland leierte eine lange Liste von Büchern herunter. Seine Augen glänzten. Er war der Missionar, der dabei war, einen Heiden zu bekehren.
    »Dieses blödsinnige Adaptomann-Institut«, sagte er. »Genau wie bei jeder anderen Schule – viel Theorie, wenig Praxis. Der Junge braucht noch eine Menge Erfahrung.«
    Ich schwieg wohlweislich. Ich hütete mich, sie an die Einwände zu erinnern, die sie noch vor paar Stunden gegen Jimmy vorgebracht hatten, und sie schienen sie auch vergessen zu haben.
    »ALSO hören Sie, Mr. Hunter«, sagte Jimmy. »Ich habe Ihre Adresse. Ich finde den Weg zu Ihrem Haus schon alleine. Macht es Ihnen etwas aus, wenn Sie jetzt gehen und mich mir selber überlassen?«
    Ich zeigte zum Fenster hinaus. Ein Dutzend Arbeiter standen an Jimmys altem verbeultem Auto und warteten.
    »Und Sie alleine diesem Empfangskomitee überlassen? Kommt gar nicht in Frage, Jimmy.«
    »Sie machen es nur noch schlimmer«, sagte er. »Einmal muß es ja doch sein.«
    Ich betrachtete prüfend sein eifriges junges Gesicht Er war etwas blaß, aber ich sah, daß er es ernst meinte.
    »Na schön«, sagte ich, »ich will es drauf ankommen lassen.«
    Ich rief den Chef der Werkswache an und sagte ihm, ich würde dafür sorgen, daß er ins Kittchen käme, wenn Jimmy ernsthaft verletzt würde. Dann sprach ich ein kurzes Stoßgebet und ging nach Hause.
    Es dauerte ziemlich lange, bis Jimmy endlich kam. Marion hatte das Abendessen auf dem Tisch und hatte sich schon dreimal meinen Bericht über die Ereignisse des Tages anhören müssen, als endlich das Auto draußen hielt und der Adaptomann herauskletterte.
    Marion schrie auf und fiel fast in Ohnmacht. Sie hatten den Jungen fürchterlich zugerichtet. Kaum vermochte er sich ins Haus zu schleppen. Sein Kopf war über und über blutverschmiert, seine Nase offensichtlich gebrochen, und seine Hände hatte er gegen die Brust gepreßt, wo offenbar eine Rippe verletzt war.
    »Es waren drei dazu nötig«, sagte er, und dann fiel er um.
    Ich rief den Chef der Werkswache an. Er verfluchte mich hitzig. »Der junge Spritzer wollte es ja nicht anders. Er wollte sie alle zusammen angehen. Was hätte ich da schon tun können. Und außerdem«, fügte er hinzu, »es war wirklich ein verdammt feiner Kampf.«
    Jimmy kam wieder zu sich, während Marion seine Wunden auswusch.
     



 
    »Schauen Sie nicht so entsetzt, Hunt«, sagte er. »In der Schule habe ich das schon unzählige Male mitgemacht.« Dann drehte er den Kopf zur Wand und schlief ein.
    Ich rief Kirby an, und er kam gleich herüber. Ich glaube fast, er hatte am Telefon gesessen und gewartet. Er mag ein Egoist sein und manchmal fürchterlich lästig fallen, aber er besitzt ein gesundes Maß an wissenschaftlicher Neugier – und er hatte noch nie sein Stethoskop an einen Adaptomann anlegen können.
    Er gestattete sich nur ein

Weitere Kostenlose Bücher