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Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Ja, warum zum Teufel, hatte er nicht auch daran gedacht.
    »Ich glaube, ich weine jetzt«, sagte sie. »Ja, wirklich. Es erleichtert mich so. Ja, und danach lag ich einfach still da und dachte, wie schön es doch wäre, wenn sie nicht mehr da wäre. Sie tat mir weh. Und nach einer Weile war sie dann wieder fort. Und dann ließ ich mir Augen wachsen, um nach Ihnen zu suchen.«
    Diese Erklärung, dachte Georg, stellte ihn vor größere Rätsel als vorher. Er schaute sich suchend um und sah etwas, was er bis jetzt übersehen hatte. Zwei Meter zu seiner Linken lag ein feuchter grauer Klumpen im Gras.
    Das Monster, kam ihm plötzlich die Erleuchtung, mußte irgendeinen Mechanismus besitzen, um unliebsame Bewohner wieder auszustoßen – zum Beispiel Gehirne, die wahnsinnig oder hysterisch wurden oder ihre Zuflucht zu Selbstmord nahmen. Es war eine Art Kündigungsklausel im Mietvertrag.
    Auf irgendeine Weise hatte es Vivian fertiggebracht, diesen Mechanismus zu aktivieren, den Organismus zu überzeugen, daß McCartys Gehirn nicht nur überflüssig, sondern sogar gefährlich war – giftig, war das richtige Wort.
    Eine größere Schande konnte es nicht geben. McCarty war nicht verzehrt, sie war ausgeschieden worden.
    GEGEN Sonnenuntergang – zwölf Stunden später – konnten beide beträchtliche Fortschritte verzeichnen. Nachdem sie sich ausgesprochen hatten, hatten sie Jagd auf eine andere Herde der Pseudoschweine gemacht und sich satt gegessen. Dann hatten sie sich geteilt und – aus unterschiedlichen Gründen heraus: Georg, weil ihm der normale Metabolismus des Monsters un-zufriedenstellend erschien und es sich auch nicht schnell genug fortbewegen konnte; Vivian, weil sie glaubte, daß sich kein Mann in ihrem augenblicklichen Zustand für sie interessieren könnte – hatten den Versuch unternommen, ihre Körper neu zu formen.
    Die ersten Versuche waren außerordentlich entmutigend ausgefallen, der Rest war dann überraschend einfach. Wieder und wieder hatten sie sich in den amöboiden Zustand zurücksinken lassen müssen, Opfer irgendeines vergessenen oder schlecht funktionierenden Organs – aber jeder Fehlschlag ebnete den Weg zu dem endgültigen Erfolg. Endlich standen sie aufrecht auf zwei Beinen, atemlos, aber atmend, vorläufig nur zwei Skizzen selbstgemachter Menschen.
    Außerdem lagen jetzt fast dreißig Kilometer zwischen ihnen und dem Camp. Sie standen auf einer kleinen Anhöhe und schauten nach Süden über das flache, weitgestreckte Tal. In der Ferne sahen, sie einen schwachen Schein, das Feuer der Erzöfen, aus denen die Metallnahrung für die Fabrikatoren kam, die diese wiederum zu todbringenden Waffen verarbeiteten.
    »Wir werden niemals zurückgehen, nicht wahr?« sagte Vivian.
    »Nein«, antwortete Georg entschlossen, »jedenfalls nicht freiwillig. Wir werden warten, bis sie uns finden. Und dann werden wir ihnen größere Rätsel aufgeben als sie uns. Vergiß nicht, wir können aus uns machen, was wir wollen.«
    »Ich möchte, du wünschtest, daß ich schön bin, damit ich es werde«, sagte sie.
    »Schöner als je eine andere Frau gewesen ist«, stimmte er ihr zu. »Und außerdem werden wir beide superintelligent sein. Ich kann nichts finden, was dagegensprechen könnte. Wir können unser Wachstum in jede mögliche Richtung dirigieren. Wir werden mehr sein als bloße Menschen.«
    »Der Gedanke gefällt mir«, sagte Vivian.
    »Ihnen wird er nicht so gefallen, den McCartys und Gumbs’ und all den anderen. Gegen uns werden sie nicht die kleinste Chance haben, denn wir sind die Zukunft.«
    Etwas blieb für ihn noch zu tun übrig, eine Kleinigkeit nur, aber für Georg sehr wichtig, weil bei ihm jede Arbeit zu einem Abschluß geführt werden mußte. Der Name für das Monster – wie sollte er es nennen?
    Jetzt hatte er ihn.
    Es würde nicht Irgendetwas meisterii sein.
    Spes hominis – Hoffnung der Menschheit – das war der Name.
     

DAS NICHTGEZEUGTE KIND
 
    WINSTON MARKS
 
    (Illustriert von Vidmer)
     
    Wenn diese Geschichte wahr wäre, dann müßte das Buch › Was jedes junge Mädchen wissen sollte‹ gründlich revidiert werden .
    »WAS«, sagte sie und richtete sich kerzengerade in ihrem Bett auf, »ist eigentlich mit euch Medizinern los? In Italien wird mir gesagt, es sei ein Magengeschwür, in Paris ist es Krebs, und jetzt wollen Sie mir weismachen, ich bekomme ein Kind.«
    Ich steckte mein Stethoskop in die Tasche zurück und tätschelte beruhigend ihre Hand. »Nur nicht aufregen, Mrs.

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