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Galaxis Science Fiction Bd. 15

Galaxis Science Fiction Bd. 15

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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dagegen wehrt. Und in unserem Fall war das Zentrum noch zu jung, um richtig begreifen zu können.«
    »Das also hat er gemeint«, flüsterte Curt vor sich hin, während sie sich in Bewegung setzten und die Straße in Richtung auf das Dorf entlang schritten. »Die Anderen, das ist alles er selbst entlang seiner Zeitlinie.«
    »Die Linken, das sind vergangene Andere«, antwortete Tim. »Die Rechten natürlich zukünftige. Du glaubtest, daß eine Addition von Seher und Seher nichts ergeben, nicht wahr? Jetzt weißt du es besser. Sie ergibt den höchstentwickelten Seher – das Talent, sich in der Zeit zu bewegen.«
    »Und ihr Anderen versuchtet, euch bemerkbar zu machen, und er sah euch und fürchtete sich.«
    »Richtig. Es war nicht leicht für uns, aber wir wußten, daß er schließlich älter werden und dann begreifen würde. Inzwischen baute er sich eine verwickelte Phantasiewelt auf, um unser Vorhandensein zu erklären. Das heißt, wir taten es, oder vielmehr ich.« Tim lachte. »Du siehst, die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten sind in diesem Fall äußerst unzulänglich. Nun, eigentlich immer, wenn etwas neu und beispiellos ist.«
    »Ich kann die Zukunft ändern«, sagte Curt, »weil ich in Grenzen sehen kann, was sie bringt, aber die Gegenwart vermag ich nicht zu beeinflussen. Du dagegen kannst das, indem du in die Vergangenheit zurückgehst. So ist es doch, nicht wahr? Das war vermutlich auch der Grund, warum jener äußerste Rechte, dieser alte Mann, bei Fairchild war.«
    »Das war unsere erste erfolgreiche Überquerung. Es gelang uns schließlich, das Zentrum zu überreden, einen Schritt nach rechts zu tun, damit sein Platz frei wurde und von einem andern eingenommen werden konnte.«
    »Und was geschieht jetzt?« fragte Curt. »Der Krieg? Unsere Unabhängigkeit, Reynolds?«
    »Wie du eben selbst gesagt hast; wir können das alles ändern, indem wir in die Vergangenheit zurückgehen. Ein einfacher Eingriff dort vermag die Gegenwart völlig zu verändern. Deshalb ist das Zeitreise-Talent auch das gefährlichste aller Talente und das prometheischste. Jedes andere Talent, ohne Ausnahme, vermag nur zu beeinflussen, was geschehen wird. Ich könnte alles das hinwegwischen, was in diesem Augenblick existiert. Ich komme vor jedem und allem. Es gibt nichts, was man gegen mich ins Feld führen könnte. Ich bin unverwundbar, denn ich bin immer und überall als erster da. Ich bin es immer gewesen.«
    CURT schwieg, während sie an dem verlassenen Lastauto vorübergingen. Endlich fragte er: »Was ist mit Anti-Psi? Hattest du auch hier deine Hand im Spiel?«
    »Nur ein wenig«, sagte sein Sohn. »Es an die Öffentlichkeit gebracht zu haben, ist ausschließlich dein Verdienst, da es uns erst in den letzten Stunden gelang, durchzubrechen und auf deiner Seite einzugreifen. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um dir beistehen zu können – du hast uns ja bei Fairchild gesehen. Wir unterstützen und fördern Anti-Psi. Du würdest überrascht sein, könntest du einige der alternativen Zeitpfade sehen, auf denen Anti-Psi unterdrückt wird, oder wo es endgültig scheiterte. Du hast ganz richtig vermutet, sie sind nicht sehr erfreulich.«
    »Ich habe also in letzter Zeit Hilfe gehabt?«
    »Wir stehen hinter dir, ja, und von jetzt ab werden wir unsere Hilfe noch verstärken. Wir sind bestrebt, die Welt im Gleichgewicht zu halten. Anti-Psi als Gegengewicht zu Psi. Im Augenblick hat Reynolds einen kleinen Vorteil auf seiner Seite, aber dem kann leicht abgeholfen werden. Unsere Gegenmaßnahmen laufen schon. Natürlich sind wir nicht allmächtig. Auch uns sind Grenzen gesetzt – unsere Lebensspanne, also rund siebzig Jahre. Es ist ein seltsames Gefühl, sich außerhalb der Zeit zu befinden. Man ist gleichzeitig allen Veränderungen entrückt, keinen Gesetzen mehr unterworfen.«
    »Es ist so, als schwebe man, nachdem man eben noch ein Teil davon gewesen war, plötzlich über dem Ganzen und sähe jedermann nur noch als bloße Figur auf einem großen Schachbrett, als sähe man das ganze Universum nur noch als gewaltiges Schachbrett aus schwarzen und weißen Feldern, mit jedermann und allem auf seinem festen Raum-Zeit-Punkt. Wir dagegen haben uns von dem Brett gelöst, wir können von oben herunterlangen, die Positionen der Menschen und Dinge berichtigen, sie verändern, das ganze Spiel von außerhalb beeinflussen, ohne daß die Figuren davon die leiseste Ahnung haben.«
    »Und du kannst sie mir nicht wieder zurückbringen?« fragte Curt

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