Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 15

Galaxis Science Fiction Bd. 15

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
Millisekunde länger gedauert. Was für eine Katze hatten Sie denn draußen?«
    Die Worte der Antwort quollen aus ihm nur langsam heraus. Sein Mund bewegte sich schwerfällig, während er sie formte. Worte machten soviel Mühe, verglichen mit der Schnelligkeit der Gedanken und der Freude, die es bereitete, wenn Geist mit Geist verbunden war.
    »Nennen Sie unsere Partner nicht Katzen. Es sind unsere Partner. Sie müßten doch wissen, daß wir sie Partner und nicht Katzen nennen. Wie geht es meinem?«
    »Ich weiß es leider nicht«, sagte der Arzt reuevoll. »Ich werde mich erkundigen. Inzwischen ruhen Sie sich aus, nur das kann Ihnen helfen. Soll ich Ihnen ein Schlafmittel geben?«
    »Ich kann schlafen«, sagte Underhill. »Ich wollte nur wissen, wie es der Lady May geht.«
    Die Schwester mischte sich in das Gespräch. Sie schien ein wenig pikiert. »Interessiert es Sie denn nicht, zu erfahren, wie es den anderen Leuten geht?«
    »Es geht Ihnen gut«, sagte Underhill. »Das wußte ich, bevor ich hier eingeliefert wurde.«
    Er streckte sich, seufzte und lächelte ihr zu. »Und mir geht es auch gut. Sagen Sie mir nur, wann ich meinen Partner sehen kann.«
    »Ich werde mich sofort erkundigen«, sagte der Arzt. Er drückte Underhill aufmunternd die Schulter und verließ das Zimmer.
    Die Schwester nahm die Serviette von einem Glas mit Fruchtsaft.
    UNDERHILL versuchte ein Lächeln. Mit dem Mädchen schien irgend etwas nicht in Ordnung zu sein. Er wünschte, sie würde ebenfalls gehen. Erst war sie freundlich gewesen, und jetzt war sie eisigkalt.
    Plötzlich drehte sie sich um.
    »Ihr Lichtschützen! Ihr und eure verdammten Katzen!«
    Gerade als sie an der Tür war, gelang es ihm, in ihre Gedanken einzudringen. Er sah sich selbst als strahlenden Held in seiner enganliegenden Lederuniform, den Fokus-Helm wie eine glänzende, mit Edelsteinen besetzte Krone auf seinem Haupt. Er sah sein eigenes Gesicht, gutgeschnitten und männlich, wie sie es sah, und er sah, wie sie ihn haßte.
    Sie haßte ihn, weil er – so dachte sie – stolz war und irgendwie fremd und reich und besser und strahlender als Leute ihrer Art.
    Er vergrub sein Gesicht in den Kissen, und flüchtig stieg das Bild der Lady May vor sein inneres Auge.
    Sie ist eine Katze, dachte er. Nichts weiter – nur eine Katze.
    Aber seine Gedanken sahen sie in einem anderen Licht – sahen ihre Behendigkeit, ihre Klugheit, ihre Grazie, ihre Schönheit, die keine Worte noch Wünsche kannte.
    Wo würde er jemals eine Frau finden, die sich mit ihr vergleichen könnte.
     

LULUNGOMEENA
 
    GORDON R. DICKSON
 
    (Iustriert von KOSSIN)
     
    In der gesamten Galaxis gab es nichts Trübseligeres und Langweiligeres als Station 563 – und nichts Schöneres und Aufregenderes als LULUNGOMEENA
     

     
    GEBEN Sie meinetwegen Clay Harbank die Schuld für das, was sich auf Station 563 im Sirius-Sektor zutrug, oder meinetwegen auch William Peterborough, den wir den Kleinen nannten. Ich halte mich da heraus, aber ich bin schließlich auch ein Dorsai-Mann.
    Der ganze Ärger fing an dem Tag an dem der Kleine, der die flinken Hände und die Natur eines Spielers besaß, auf unsere Station kam und herausfand, daß Clay – als einziger unter all uns Kerlen dort – es strikte ablehnte, die Karten auch nur anzurühren, obwohl er von sich selbst behauptete, früher selber ein Spieler gewesen zu sein. So zog sich das über ganze vier Jahre hin.
    Aber der Anfang vom Ende war der Tag, an dem beide zusammen von Schicht kamen.
    Sie hatten zusammen die Außenhülle der Station nach Meteoreinschlägen und undichten Stellen abgesucht – die übliche Routineinspektion, die alle paar Tage fällig war. Eine mühselige Angelegenheit, die gewöhnlich zwei Stunden kostete, selbst draußen auf der Oberfläche des Asteroiden, wo es praktisch keine Schwerkraft gab. Wir übrigen, die wir gerade dienstfrei hatten und im Tagesraum herumhockten, konnten – als die Innenschleuse sich seufzend geöffnet hatte und das Klirren von Metallteilen uns verriet, daß sie dabei waren, ihre Raumanzüge abzulegen – an dem Klang ihrer Stimmen hören, daß der Kleine wieder mal Clay in Arbeit hatte.
    »Wieder ein Tag vorbei«, kam die Stimme des Kleinen, »und wieder ein Fünfziger auf der Seite. Wie fühlt sich denn so dein kleines Sparschweinchen, Clay?«
    Eine kleine Pause trat ein, und ich konnte Clay direkt vor mir sehen, wie er bemüht war, seine Gesichtszüge und seine Stimme unter Kontrolle zu halten. Endlich hörten wir

Weitere Kostenlose Bücher