Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 15

Galaxis Science Fiction Bd. 15

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
Planoform-Ebene erklommen, die Konstellationen der Sterne hatten sich verschoben, die Sonne lag unermeßlich weit zurück. Auch zu den anderen Sternen bestand kaum noch eine Verbindung.
    Das war gutes Drachengebiet, dieser offene, hohle, grausame Raum. Underhill schickte seine telepathischen Sinne noch weiter hinaus, hielt Ausschau nach der Gefahr, bereit, die Lady May an jene Stelle zu schleudern, wo immer er sie fand.
    Terror überfiel sein Hirn, so scharf und klar, daß er unter ihm zusammenzuckte wie unter einem körperlichen Schmerz.
    Das kleine Mädchen West hatte etwas gefunden, etwas ungeheuer Großes, Langes, Schwarzes, Gefräßiges, Furchterregendes. Sie warf ihm Captain Mauz entgegen.
    Underhill versuchte seine Gedanken frei von fremden Einflüssen zu halten, während er Lady May in das Schlachtfeld manövrierte.
    In einem Winkel seiner Gedanken fühlte er Captain Mauz’ wollüstige Wut, während er sich dem Staubgürtel näherte, der Schiff und Besatzung zerstören wollte, und seine Lichtbomben zur Explosion brachte.
    Die Bomben verfehlten knapp ihr Ziel.
    Der Staub verformte sich, wurde flacher, änderte seine Gestalt von der eines Stechrochens zu der eines Speeres.
    Kaum drei Millisekunden waren vorstrichen.
    PAPA Moontree sprach laut vor sich hin und sagte in einer Stimme, die so träge floß wie kalter Sirup: »C-a-p-t-a-i-n.« Underhill wußte, daß der komplette Satz: Captain! Schnell! lauten sollte.
    Die Schlacht würde ausgefochten und beendet sein, noch bevor Papa Moontree mit Reden fertig war.
    Jetzt, Bruchteile einer Millisekunde später, befand sich Lady May in Angriffsposition.
    Das war der Augenblick, wo Geschicklichkeit und Behendigkeit der Partner ins Spiel kamen. Die Lady May konnte viel schneller reagieren als er. Sie konnte die Lichtbomben mit einer Präzision abfeuern, die ihm ermangelte.
    Er war mit ihrem Geist verbunden, und trotzdem konnte er ihren blitzschnellen Gedankengängen nicht folgen. Sie sah den drohenden Schatten in Form einer riesigen Ratte direkt auf sich zukommen. Ein unbeschreiblicher Haß ging von ihm aus, und sein Bewußtsein absorbierte einen Teil dieses Hasses und erzitterte darunter. Dieser Haß schlug klaffende Wunden von einer Art, die man auf der Erde vorher nie gekannt hatte. Es war ein scharfer brennender Schmerz, der von der Nabelgegend ausging und sich von da strahlenförmig zu verbreiten begann. Underhill wand sich in seinem Stuhl.
    In Wirklichkeit hatte er keine Zeit gefunden, auch nur einen einzigen Muskel zu bewegen, als die Lady May schon zurückschlug.
    Fünf gleichmäßig im Raum verteilte photonukleare Bomben blitzten entlang einer Linie von mehreren hunderttausend Kilometern.
    Der Schmerz in seinem Körper und Hirn verschwand.
    Einen Augenblick lang spürte er eine wilde überschäumende Freude durch die Gedanken der Lady May jauchzen, während sie ihrem Opfer den Todesstoß versetzte. Für die Katzen war es immer enttäuschend, wenn sie herausfanden, daß ihre Feinde, die sie als gigantische Ratten sahen, sich im Augenblick des Todes in Nichts auflösten.
    Dann kam noch einmal ein vorüberhuschender Augenblick der Furcht, eine hinausgezögerte Reaktion, die sich bei der Schnelligkeit, mit der die Schlacht geschlagen worden war, vorher nicht hatte zeigen können. Und dann spürte er schon den fröstelnden Krampf eines neuen Planoform-Sprunges.
    Wieder befand sich das Schiff auf einer neuen Ebene.
    Er hörte, wie Woodley zu ihm dachte: Ruh dich ein wenig aus. Der alte Bursche und ich werden eine Weile aufpassen.
    Noch zweimal der stechende Schmerz des Sprunges.
    Er hatte keine Ahnung, wo das Schiff sich befand, bis die Lichter des Kaledonischen Raumhafens unter ihm aufglühten.
    Er war so müde und ausgelaugt, daß er kaum noch einen Gedanken fassen konnte. Nur mit Anstrengung gelang es ihm, sich so weit zu konzentrieren, daß er Lady May zum Schiff zurückholen konnte.
    Auch sie war halb tot vor Erschöpfung, aber er spürte den beruhigenden Schlag ihres Herzens und fing den schwachen Gedanken eines ›Danke‹ auf.
     
    DAS ERGEBNIS
     
    ER kam in das Lazarett auf Kaledonia.
    Der Doktor war freundlich, aber fest. »Sie sind mit dem Drachen in Berührung gekommen. Ein Wunder, daß Sie mit heiler Haut davongekommen sind. Wir wissen zwar – medizinisch gesehen – immer noch nicht richtig Bescheid, was sich dabei so alles tut, aber ich bin überzeugt, daß Sie jetzt reif fürs Irrenhaus wären, hätte der Kontakt auch nur den Bruchteil einer

Weitere Kostenlose Bücher