Galaxy of Fear 2 - Stadt der Toten
Tock. Tock.
Der Zombie benahm sich wie die aus seinen anderen Träumen. Zak bewahrte die Ruhe und schrie nicht auf. Er fragte sich nur, ob er wachte oder schlief.
Jetzt wollte der Zombie das Fenster aufbrechen.
Das Monster mußte unvorstellbare Kraft besitzen. Zak beobachtete, wie es die Finger in den kleinen Spalt drückte, wo das automatische Fenster an die Steinwand grenzte. Irgendwie fand es Halt und begann zu reißen.
Das kann nur ein Traum sein, ging es Zak durch den Kopf. Nicht einmal ein Wookiee könnte ein solches Fenster aufbrechen.
Der Zombie zerrte erneut daran, und wieder wurde die Öffnung größer.
Zak schlug das Herz bis zum Hals.
Und abermals riß der Zombie heftig, wobei seine Arme vor Anspannung bebten. Das Fenster quietschte, als es in die geschlossene Stellung zurückgleiten wollte. Der Zombie zerrte noch einmal, und erneut öffnete sich die Scheibe einen Zentimeter weit. Das war alles. Mit nachdrücklichem Quietschen löste sich das Fenster aus der Hand des Zombies und schlug zu. Die untote Kreatur grunzte und verschwand vom Fenster.
Mit immer noch klopfendem Herzen wartete Zak einen Augenblick ab. Nichts geschah. Er nickte. So mußte man also mit seinen Alpträumen umgehen.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich ein wenig besser. Vor allem war er stolz darauf, wie er diese Alpträume neuerdings handhabte. Jedenfalls hatte er sich nicht von seiner Angst übermannen lassen; und er war nicht um Hilfe schreiend davongerannt! Warum seine Mom und sein Dad in diesem Traum nicht vorgekommen waren, wußte er nicht zu sagen, doch vielleicht durfte er das ebenfalls als gutes Zeichen betrachten.
Zak gähnte und reckte sich. Die Luft im Zimmer war stickig, weil er das Fenster am Abend zuvor geschlossen hatte. Indem er sich den Schlaf aus den Augen rieb, ging er hinüber und drückte auf den Knopf. Mit einem leisen Wusch! öffnete sich die Scheibe.
Und da entdeckte er sie.
Drei kleine Streifen blasser, toter Haut klebten am Rahmen.
* 11 *
Also war es kein Traum gewesen. Tatsächlich hatte ein Zombie versucht, in sein Zimmer einzubrechen, während er einfach nur dagelegen hatte.
Zak erschauderte und wollte sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn der untoten Kreatur ihr Vorhaben gelungen wäre. Schlimmer noch war der Gedanke daran, was den Zombie überhaupt hergetrieben hatte.
Nun, Zak kannte die Antwort.
Er war auf den Friedhof gegangen und hatte sich auf ein Grab gestellt.
Er hatte die Ruhe der Toten gestört.
Zak wußte nicht, was er tun sollte. Tash die ganze Geschichte zu erzählen würde ihn nicht weiterbringen. Und Onkel Hoole irgend etwas davon zu sagen, wäre nicht ratsam. Mit wem konnte er bloß darüber sprechen?
Zak ging zu der Komeinheit, die in die Wand seines Zimmers eingelassen war. Nekropolis mochte äußerlich den Eindruck einer alten Stadt machen, doch verfügte man hier über alle Annehmlichkeiten des modernen galaktischen Lebens. Er rief ein Informationssystem auf, in dem er Pylums Komcode fand, welchen er sodann in die Einheit eingab.
„Ja?“ hörte er Pylums ernste Stimme durch die statischen Störungen. Dann erschien ein kleines Bild des Nekropolitaners auf dem Monitor der Komeinheit.
„Ähm, hallo, mein Name ist Zak. Ich bin der vom Friedhof kürzlich nachts...“
„Natürlich.“ Gesicht wie Stimme des Hüters der Gräber wurden strenger. „Der Außenweltler, der die Ruhe unserer Toten gestört hat.“ Er wartete.
„Ich glaube... ich will sagen, ich denke, daß ich weiß, was sie mit dem Fluch der Sycorax meinen.“ Zak schluckte. So behutsam wie möglich näherte er sich dem Thema und berichtete Pylum davon, was er auf dem Friedhof gesehen hatte. Daraufhin erzählte er ihm von der untoten Gestalt an seinem Fenster und schließlich von dem Besuch in der Raumschiffswerft.
Pylum zog die Augenbrauen hoch. „Du willst also sagen, du hättest Dr. Evazan gesehen? Diesen Mann, den der Kopfgeldjäger umgebracht hat?“
„Ja“, bestätigte Zak. Ob der Nekropolitaner ihm das abnahm? „Und zwar sogar zweimal. Könnte er... Wäre es möglich, daß er ebenfalls von den Toten auferstanden ist?“
Pylum schien langsam aus der Fassung zu geraten. „Der Fluch der Sycorax kennt keine Grenzen. Alles ist denkbar. Die Lage erscheint mir äußerst ernst.“
Zak fiel ein tonnenschwerer Stein vom Herzen. Endlich schenkte ihm jemand Glauben! Auch wenn es nur Pylum war. „Können Sie mir helfen? Was soll ich jetzt tun?“
„Ich werde
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