Galaxy of Fear 3 - Tödliches Vermächtnis
sie noch nicht einmal seinen Vornamen!
Nach allem, was sie wußte, konnte ihr Onkel sehr wohl ein Agent des Imperiums sein.
Falls das stimmt, dachte Tash , ist er auch nicht mein Onkel.
Außer Atem erreichte Tash das Krankenhaus. Im heißen Klima auf Gobindi wurde selbst die leichteste Anstrengung zur Qual, und ihr geschwollener Arm wurde steif. Sie berührte den Bluterguß.
Da stimmte etwas nicht.
Sie krempelte den Ärmel auf. Die Schwellung hatte sich zu einer braunen Beule entwickelt, die Haut war trocken und rauh. Was immer Kavafi ihr gespritzt hatte, es war für diese Reaktion verantwortlich.
Als sich die Tür eines der Turbolifte öffnete, holte Deevee sie ein.
„Tash Arranda!“ schimpfte er, während sie mit dem Lift nach oben fuhren. „Wie soll ich meine Pflichten als Aufpasser wahrnehmen, wenn du mir dauernd davonrennst!“
„Tut mir leid, Deevee, aber wir müssen nachsehen, ob mit Zak alles in Ordnung ist.“
„Zak befindet sich bestimmt in den besten Händen“, erwiderte der Droide. „Dr. Kavafi ist ein Experte auf seinem Gebiet, und außerdem würde Master Hoole Zak nur in einem erstklassigen Krankenhaus unterbringen.“
Die Tür des Turbolifts glitt zur Seite, und Tash sah sich Dr. Kavafi gegenüber. Auf seinem Gesicht breitete sich ein herzliches Lächeln aus. „Tash, so schnell habe ich dich gar nicht von deinem Spaziergang zurück erwartet.“
„Hm, ja. Ich wollte nur nach meinen Bruder sehen.“ Und damit schlüpfte sie an ihm vorbei und lief den Gang hinunter.
„Augenblick!“ sagte Kavafi und kam ihr hinterher. „Ich fürchte, du kannst jetzt nicht – “
„Ich will ihn auf jeden Fall sehen“, unterbrach ihn Tash. Man hatte sie stets dazu angehalten, Erwachsenen gegenüber Respekt zu zeigen, in ihrer Sorge um ihren Bruder war jedoch alle gute Erziehung vergessen. Zudem fiel es ihr schwer, einer Uniform des Imperiums gegenüber Respekt zu empfinden, selbst wenn ein Arzt darin steckte. Sie lief weiter den Gang hinunter.
„Warte!“ rief Kavafi.
Tash erreichte die Tür zu Zaks Krankenzimmer. Kavafi folgte ihr noch immer. „Wenn du nur einmal zuhören würdest – “
Tash betätigte die automatische Tür und trat ein.
Das Bett war leer. Zak war verschwunden.
* 8 *
„Wo ist mein Bruder?“ verlangte Tash zu wissen.
Kavafi hob die Hände, um sie zu beruhigen. „Also, junge Dame, ich habe versucht, dir zu erklären – “
„Was haben Sie mit ihm gemacht?“
„Was geht hier vor?“ Onkel Hoole stand plötzlich in der Tür.
„Sie haben etwas mit Zak gemacht“, sagte Tash. „Und sie haben ihn irgendwo hingebracht.“
„Natürlich haben sie das getan“, erwiderte Onkel Hoole. „Ich habe es ihnen ja schließlich erlaubt.“
„Weißt du, wo er ist?“ fragte Tash.
„Natürlich.“
„Darf ich ihn sehen?“ erkundigte sie sich mißtrauisch.
Dr. Kavafi wirkte ein wenig verstört. „Sicherlich darfst du ihn sehen. Er liegt am anderen Ende des Ganges. Hier entlang.“
Tash errötete verlegen. Sie hatte sich eingebildet, daß man Zak in eine Folterkammer verschleppt hatte, wo er zum Opfer schrecklicher Experimente wurde.
Statt dessen führte der Arzt sie in einen sterilen weißen Raum, der von Leuchtpaneelen erhellt wurde. In der Mitte des Zimmers stand ein großer Tank mit einer grünlichen Flüssigkeit. Ein Medizintechniker in blütenreiner weißer Uniform überwachte den Tank und regelte die Feineinstellung. Im Inneren des Tanks schwebte Zak friedlich. Er trug eine Atemmaske, so daß er auch in der Flüssigkeit Luft bekam, ansonsten wirkte er äußerst entspannt und wach. Er winkte Tash sogar zu.
„Ein Bactatank“, erklärte Deevee. „Darin sollte er sehr bald wieder gesund werden.“
Tash war überrascht. Bacta war das galaktische Wunderheilmittel. Es half gegen Wunden, brachte Infektionen zum Stillstand und baute verletztes Gewebe wieder auf. Falls Kavafi Zak damit behandelte, wollte er ihn tatsächlich heilen.
Der medizinische Techniker hatte den Zufluß des Bacta in den Tank geregelt und verließ das Zimmer mit einem höflichen Nicken.
Kavafi erläuterte: „Mir erschien es die schnellste Methode, die Infektion zu behandeln. Das sollte das Virus abtöten. Dadurch müßte er in Kürze von der Influenza necrosi vollständig genesen sein.“
Erleichterung machte sich in Tash breit. Sie konnte nur stur wiederholen, was sie hörte. „Vollständig genesen? Influenza necrosi?“
Kavafi warf einen Blick auf seinen Datenblock. „Genau. Wir
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