Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

geglaubt habe. Wie es scheint, stimmen Ihre Behauptungen.«
    Ich zermarterte mir das Hirn, um mich daran zu erinnern, was ich in meine Tasche gesteckt hatte.
    »Schlechte Neuigkeiten. Sie haben gemeinschaftlich entschieden, dass sie es einfach zu Ende bringen sollten. Mit tödlichen Injektionen. Und wir müssen immer noch fast fünfundvierzig Sekunden totschlagen, falls Sie mir diesen makabren Scherz verzeihen. Nun weinen die Photophoben. Es tut ihnen schrecklich leid, wozu das Schicksal sie zwingt. Ich … fürchte, die Zeit reicht nicht mehr aus.«
    Dann fiel es mir schlagartig wieder ein. Ich war an diesem Morgen so erschöpft gewesen, dass ich in meiner Benommenheit dieselbe Anzugjacke an zwei Tagen hintereinander angezogen hatte. Was bedeutete, dass ich diese Jacke bereits am Vorabend getragen hatte, in der Speisière. Ich riss das Ding aus der Tasche und schnippte verzweifelt mit dem Daumen daran herum. Ein schwaches Glimmen erfüllte den Raum, als das bauchige paraguayische Feuerzeug native, CO 2 -neutrale Photonen in alle Richtungen von sich gab. Ich blieb in meiner Embryonalhaltung, die Augen fest geschlossen, während ich um mich herum scheußliche Splattergeräusche hörte. Dann bemerkte ich einen schwachen Lichtschein durch meine zusammengekniffenen Lider, als der Boden wieder hell wurde und sich die Fenster klärten.
    »Gut gemacht«, sagte der Wächter. »Ich bin mir nicht sicher, was Sie getan haben, aber in diesem Raum ist kein Photophobe mehr am Leben.«
    Ich konnte hören, wie sich Carly und Frampton langsam aufrappelten, aber ich blieb zusammengekauert mit geschlossenen Augen auf dem Boden. Das war viel schlimmer als die Ermordung des Gefängniswärters. Auch diesmal war es um Leben oder Tod gegangen, und es wäre so oder so jemand gestorben. Aber diesmal hatte ich eine kleine Armee von Intelligenzwesen massakriert. Wesen, die von Parcheesi, Lebkuchen und Melinda Doolittle angetan waren! Die zweifellos ihre Familien liebten und uns wirklich nichts Böses wollten. Konnte man einen Massenmord wirklich mit Notwehr rechtfertigen?
    »Steh auf, Nick«, sagte Carly. »Du bist in Sicherheit. Und wir werden jeden Augenblick per Falz von hier verschwinden, also müssen wir planen.«
    Ich erhob mich auf wackligen Beinen, die Augen immer noch geschlossen, und betete, dass ich von den abscheulichsten, hässlichsten Leichen des Universums umgeben war. Nicht dass es irgendetwas ändern würde, aber vielleicht fühlte ich mich dann ein klein bisschen besser.
    Carly schnippte mit den Fingern vor meinem Gesicht. »Mein Gott, Nick! Wach auf!«
    Ich öffnete langsam die Augen und sah, dass wir umgeben waren von … abgeschlachteten Teddybären . Die niedlichsten, flauschigsten und scheinbar sanftmütigsten Wesen, die ich mir vorstellen konnte und neben denen Ewoks wie üble Maden wirkten. Einige hielten kleine Decken in den leblosen Pfoten. Andere hatten sich mit Schleifchen geschmückt. Mehrere hatten sich winzige Heliumballons um die Ärmchen gebunden. Wenn ich nach ihren Mienen und verzerrten Körperhaltungen ging, waren sie offensichtlich auf qualvolle Weise gestorben. Bei allen waren größere Arterien geplatzt, worauf sich literweise scharlachrotes Blut über den Boden ergossen hatte. Das einzig halbwegs Gute daran war, dass die nächste Pfütze meine Schuhe und Kleidung knapp verfehlt hatte.
    »Komm darüber hinweg«, sagte Carly, als sie sah, wie bestürzt ich war. »Leben und sterben lassen. Entweder wir oder sie.« Sie wandte sich der flackernden Gestalt des Wächters zu. »Wie viele Sekunden haben wir noch, bis wir von hier weggebracht werden, Euer Erhabenheit?«
    »Da jetzt kein Grund zur Eile mehr besteht, habe ich mir gestattet, die Falz in Wartestellung zu halten. Ich würde mit Ihnen gern noch ein wenig über die Sache mit der Gilde diskutieren.«
    »Auf jeden Fall«, sagte ich unsicher, während ich immer noch zu entscheiden versuchte, ob ich soeben zu einem Kriegsverbrecher geworden war.
    Die kleinen Lichter im Innern des Wächters pulsierten hektischer als zuvor. »Die Gilde ist raffiniert und umsichtig«, sagte er. »Und da man genau weiß, wie illegal es ist, eine primitive Spezies zu vernichten, kann ich mir nicht vorstellen, wie die Leute es anstellen wollen. Also, was führen sie im Schilde?«
    »Eigentlich hat ihr Plan damit zu tun, dass die Menschheit sich selbst vernichtet«, sagte ich.
    »Aber das erklärt nichts, und damit würde auch keine Regel verletzt werden. Selbstvernichtung ist