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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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vernichten, wird der Erwachsenenstatus zugesprochen. Dann können ihr die wahrlich hochentwickelten Technologien der Kultivierten Liga anvertraut werden, ohne befürchten zu müssen, dass sie damit das Universum vernichten, den Zeitfluss umkehren oder sonstige Unannehmlichkeiten auslösen. Unsere Kriterien sind sehr streng. Aber gleichzeitig sind sie völlig objektiv und außerordentlich fair.«
    »Und wie hat sich die Menschheit bislang entwickelt, Euer Erhabenheit?«, fragte ich.
    »Sehr ungewöhnlich. Als wir Sie im Jahr 1977 entdeckten, schienen Sie an der Schwelle zur Großen Beschleunigung zu stehen, wie wir es nennen. Das ist eine Periode, in der unterschiedlichste Fortschritte in einer Vielzahl von Wissenschaften eine Gesellschaft mit erstaunlicher Geschwindigkeit voranbringen. Eine Große Beschleunigung würde Sie normalerweise in weniger als einem Vierteljahrhundert von Ihrer hoffnungslosen Rückständigkeit in die komplette Beherrschung der Dreizehn Disziplinen katapultieren. Und sobald eine Zivilisation diesen Stand erreicht hat, sind nur noch ein Standardtest und ein paar einfache Prüfungsfragen nötig, um in den Club aufgenommen zu werden.«
    »Was ist passiert?« Nach seinen Angaben hätten wir schon vor zehn Jahren so weit sein müssen.
    »Ihre Entwicklung kam fast völlig zum Erliegen. Was Ihnen vermutlich nicht bewusst ist, da Sie seit 1977 doch ein paar bescheidene Fortschritte gemacht haben. Aber Sie hätten vor etwa dreißig Jahren dramatische Durchbrüche in der Computertechnologie erzielen müssen. Was jedoch nicht geschehen ist. Das hat die gesamte Aufnahmeabteilung sehr verblüfft.«
    »Ernsthaft?« Ich hatte den Eindruck, dass die digitale Technologie während meines ganzen Lebens schwindelerregende Fortschritte gemacht hatte.
    »Ernsthaft«, bestätigte der Wächter. »Plötzlich hatten Sie gewaltige Probleme mit der Software. Und Ihre miserable Software hat alles andere gelähmt. Biotechnik, Caliologie, Nanotechnologie, Materialwissenschaft, Oikologie – auf all diesen Gebieten könnten Sie große Triumphe feiern, wenn Sie nur ein oder zwei anständige Programmierer hätten. Ganz zu schweigen von Ihren jämmerlichen ECAD -Werkzeugen, mit denen Sie die Entwicklung integrierter Schaltkreise praktisch lahmgelegt haben. So ist Ihr Software-Problem letztlich zu einem Hardware-Problem geworden.«
    »Waren wir schon immer so schlecht auf diesem Gebiet?«
    »Das ist das Seltsame daran. Zu Anfang waren Sie sogar ziemlich gut. Ich meine, die PDP -11 war für damalige Verhältnisse ein elegant ausgewogenes Paket aus Hard- und Software. Aber dann schien es, als hätte jemand Ihre sämtlichen Computerentwickler lobotomisiert. Sehr ungewöhnlich. Aber ich bin kein Anthropologe. Also kann ich mir nicht einmal ansatzweise erklären, was schiefgelaufen ist. Ich kann Ihnen nur sagen, dass die Menschheit noch weit von unseren Aufnahmekriterien entfernt ist. Und wir können sie für keine Spezies lockern – nicht einmal für Ihre.«
    Damit verstummte der Wächter, und die Lichter, die in seinem Innern zirkulierten, bewegten sich für einen Moment schneller. »Ach du Scheiße«, sagte er.
    »Was ist los?«, fragte Carly mit plötzlicher Besorgnis.
    »Die Gastfreundschaftsgewerkschaft hat soeben Beschwerde eingelegt. Darin heißt es, Sie hätten einen ihrer besten Begrüßer getötet, unmittelbar nachdem Sie per Falz angekommen sind. In Ausübung seiner Pflicht, verzweifelte Witwe und Waisenkinder und so weiter.«
    »Ein Begrüßer? «, sagte ich. »Aber er hat uns keineswegs begrüßt – er wollte uns umbringen!«
    »Tja. Gibt es dort, wo Sie herkommen, keine Euphemismen?«
    »Unbefugte Eindringlinge werden in Einrichtungen auf dem Planeten der Wächter normalerweise sofort exekutiert«, bestätigte Carly. »Das wusste ich, bevor wir hierherkamen. Mein Fehler war, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass der Begrüßer eine Berühmtheit war, die Frampton und ich nicht außer Gefecht setzen konnten.«
    Darauf folgte ein donnerndes Pochen an der Tür. Es klang eher wie ein Rammbock als eine freundliche Bitte, eintreten zu dürfen.
    »Das dürfte die Sicherheit sein«, sagte der Wächter. »Für unsere Einrichtung gelten strikte und präzise Regeln. Ich bin nicht verpflichtet, den Leuten die Tür zu öffnen. Aber wenn ich es nicht tue, dürfen sie sich nach Ablauf einer kurzen Zeitspanne selbst Zutritt verschaffen. Also … fürchte ich, dass Sie nur noch knapp drei Minuten zu leben haben.«
    »Aber Sie

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