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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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geschlossenen Räumen ist es unglaublich.«
    Bald standen wir an der Ecke Second Avenue und Thirty-second Street gegenüber einem neuen Laden von Baby Vuitton und wurden klitschnass. Die Temperatur lag um den Gefrierpunkt, und ich machte mir Sorgen, dass die Straßen eisglatt werden könnten. Ich gab Manda eine Zusammenfassung meines Tages, während ein besetztes Taxi nach dem anderen vorbeisauste. Als ich zum Ende kam, reichte ich ihr den zweiten Blocker, den der Wächter mir gegeben hatte, als wir ein vertrautes Ggggggggggh! hörten, das unter einem klapprigen, übergroßen Lieferwagen hervorkam, der ein bisschen unheimlich aussah.
    Manda rannte los und schaute unter das Fahrzeug. »Miauhaus?«
    Ich folgte ihr und machte mir am Bordstein das Hosenbein nass. Und da war er – in aristokratischer Haltung auf einer erhöhten Stelle hockend, während um ihn herum das Wasser in Richtung Gosse strömte. Ich war mir nicht ganz sicher, aber er sah völlig trocken aus. Er bedachte uns mit zwei einwandfreien Miaus , warf noch ein Ggggggggggh! ein und machte sich dann daran, sein linkes Vorderbein zu lecken.
    »Wie ist er dort hingekommen?«, fragte ich.
    »Über die Feuerleiter?«
    Normalerweise hätte ich darüber gelacht. Aber falls Miauhaus tatsächlich das Fenster geöffnet hätte, dann die Feuerleiter hinuntergestiegen und jedem Regentropfen ausgewichen wäre, um zu der isolierten trockenen Stelle unter dem Lieferwagen zu gelangen, wäre es eines der weniger bizarren Ereignisse, die sich an diesem Tag zugetragen hatten.
    »Wir müssen ihn vor dem Regen schützen«, sagte Manda besorgt.
    »Ich glaube eher, er könnte uns ein paar entscheidende Dinge beibringen, wie man sich wirksam vor Regen schützt.«
    »Vielleicht. Aber … Hey, schau mal!« Sie hatte ein Taxi entdeckt, das auf der Zweiunddreißigsten auf uns zukam. Die Wagennummer auf dem Dach war erleuchtet, also war es frei.
    »Ich kümmere mich darum.« Ich sprang auf die nasse Straße. Das Taxi war immer noch einen halben Block entfernt, und ich lief darauf zu, während ich hektisch winkte. Unser Teil der Zweiunddreißigsten war menschenleer, also gab es keine Konkurrenz. Aber der Fahrer schaltete sofort das Besetzt-Licht ein, als er mich sah. Er wusste, dass ich eimerweise Wasser in sein Taxi schleppen würde, und er wollte seine Sitze für Leute trocken halten, die unter Vordächern warteten (wo er mit besseren Trinkgeldern rechnen konnte, wenn man von einer Korrelation zwischen gesundem Menschenverstand und hohem Einkommen ausging). Als ich ihm gerade den Stinkefinger zeigen und ihn hilflos verfluchen wollte, trat er auf die Bremse und kam schlingernd kurz vor mir zum Stehen. Durch die Windschutzscheibe konnte ich sehen, wie er mit entsetzt aufgerissenen Augen aufblickte, das Gesicht in einen blassen weißen Schimmer getaucht. Er schrie wie ein todgeweihter Statist in einem B-Movie und zeigte mit einem zitternden Finger nach oben. Ich warf einen Blick über meine Schulter. Ein geisterhafter, drei Stockwerke hoher Salzstreuer blockierte die Straße.
    »Steig ein, bevor er weiterfährt«, sagte ich und riss die Tür auf. Manda sprang hinein, gefolgt von einem fliegenden Bündel aus gesprenkeltem Fell, das ein Ggggggggggh! von sich gab. Ich schlüpfte gleich hinter Miauhaus ins Taxi und schlug die Tür zu. Das Stereoptikon projizierte weiter einen bleichen, flackernden Salzstreuer auf die Straße, bis Manda es abschaltete.
    »Regentropfen«, flüsterte sie. »Vorher hat es draußen überhaupt nicht funktioniert. Aber ich hatte eine Ahnung, dass es mit Regentropfen klappen könnte. So wie in Clubs, wenn man Nebelmaschinen einsetzt, damit Lichtstrahlen sichtbar werden.«
    »Das ist was?«, fragte der erschrockene Fahrer und starrte auf das fremdartige Gerät.
    »Sie meinen diese … Taschenlampe?« Trotz ihrer vielseitigen Begabungen war Manda eine miserable Lügnerin.
    »Amerika gut!«, sagte der Fahrer unterwürfig, der uns offenbar mit Regierungsagenten und das Stereoptikon mit einem Hightech-Spionagewerkzeug verwechselte.
    Manda drückte es sich an die Brust, wo es sich wieder zu einer Halskette umformte – was dem Fahrer allerdings nicht half, sich zu beruhigen. Ich gab ihm Pugwashs Adresse und hoffte, dass er es schaffte, uns ohne Panikattacke hinzubringen.
    Als wir uns in Bewegung setzten, zückte der Fahrer sein Handy und murmelte in einer Sprache mit einer bemerkenswerten Konsonantendichte. Nachdem er ein paar Sekunden lang konzentriert gelauscht hatte,

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