Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)
Informationen von der Gräte kommen?« Randy hatte bei Judys Assistentin Gretchen einen kleinen Stein im Brett, was er dazu nutzte, sich über den Terminkalender seiner mächtigen Chefin auf dem Laufenden zu halten.
»Natürlich.«
Ich warf einen Blick auf den eingetroffenen Text.
Bring mich zu deinem Anführer, Erdling!
Meine Hände verwandelten sich in Eis, während meine Gedanken zu meinem Onkel Louie mit der Alien-Macke zurückkehrten. Unterdessen bemerkte ich, dass mein Handy die Nummer des Absenders dem Namen »Paulie Stardust« zugeordnet hat, was eigentlich nicht sein konnte, weil dieser Name nirgendwo in meiner Adressenliste verzeichnet war.
»Wenn die Partner überlegen, dir das Omen zukommen zu lassen, kann ich mir vorstellen, dass sie dich noch ein paar Tage auf kleiner Flamme garen möchten«, fuhr Randy fort. »Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.«
Ich musste mich anstrengen, mich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren. »Ich weiß. Ich … bin dir sehr dankbar für die Vorwarnung.« Randy tat mir wirklich einen großen Gefallen. Wenn die Partner wegen eines Mitarbeiters unentschlossen sind, locken sie einen zur Omen-Zeit oft in einen Hinterhalt, um zu sehen, ob man auch unter großem, unerwartetem Druck kreativ denken und handeln kann. Letztes Jahr gaben sie einer Mitarbeiterin zehn Minuten Zeit, um eine sechzigminüte Widerlegung eines Leitartikels im Wall Street Journal vorzubereiten, der eine Flutwelle von schikanösen Patentklagen dafür verantwortlich machte, dass der Technologiesektor wirtschaftlich gelähmt wurde (keine leichte Aufgabe, da der Artikel in nahezu allen Punkten absolut recht hatte). Die Mitarbeiterin musste ihre Widerlegung vor komplett versammelter Mannschaft vortragen und leistete großartige Arbeit. 5 Am nächsten Tag bekam sie das Omen, und inzwischen ist sie auf dem besten Weg, zur vollwertigen Partnerin zu werden.
»Ich wette, wenn sie dir Ärger machen wollen, werden sie es morgen früh beim wöchentlichen Treffen mit Judy tun.« Als Randy das sagte, vibrierte mein Handy mit einer neuen Nachricht von Paulie Stardust:
Alle eure Stützpunkt sind uns zu gehören!
»Ich … ich wette, du hast recht«, antwortete ich.
Randy erhob sich und öffnete die Tür. »Also solltest du dich lieber wappnen.«
Das Handy vibrierte ein weiteres Mal, als er ging:
Komm direkt in die Speisière. Alles wird enthüllt.
Danach folgte eine Adresse, die ich nicht kannte. Ich rief mit dem iPhone einen Stadtplan auf, nachdem Randy mein Büro verlassen hatte. Die Speisière, was auch immer das sein mochte, lag am äußersten Rand des Meatpacking District. Die Sache war zutiefst unheimlich, aber ich war fest entschlossen, ihr auf den Grund zu gehen, und lief zu den Fahrstühlen.
Bald war ich unten auf den eisigen, geschäftigen Straßen. New York im Februar ist die schlimmste Zeit in New York, sofern man die August-Wochenenden mit vierzig Grad Celsius nicht mitrechnet, wenn jeder außer einem selber in den Hamptons am Strand liegt. 6 Das heitere Gesäusel der Weihnachtszeit liegt schon lange zurück, und das Frühlingstauwetter ist noch viel zu weit entfernt, um Trost spenden zu können. Hinzu kommt eine zehn Zentimeter hohe Schicht aus nahezu schwarzem Schneematsch, und man könnte sich fast wie in Moskau fühlen, nur ohne den Wodka für zwölf Cent. Ich machte mich zu Fuß auf den Weg zum Meatpacking District.
Acht Blocks weiter fand ich ein Taxi. Der Verkehr bewegte sich so stockend, dass ich zu Fuß wahrscheinlich schneller vorangekommen wäre. Aber es war nett, meinen geplagten Nasennebenhöhlen die frostige Rushhour-Luft zu ersparen. Als ich es mir im Taxi bequem machte, summte mein Handy von zahlreichen eintrudelnden Nachrichten.
OMG, SPEISIÈRE? Ich bin ja soooooooo neidisch.
Das kam von einem Mädchen, an das ich mich vage aus meiner College-Zeit erinnerte. Die nächste SMS war von der Cousine eines Zimmergenossen von vor sehr langer Zeit:
Du musst musst musst die Gefüllten Markringe mit Adzukibohnensoße bestellen!!!
Und so ging es weiter – fünfzehn Nachrichten von entfernten Bekannten, darunter auch ein oder zwei wirkliche Freunde. Nachdem ich überlegt hatte, ob sich alle Leute, die ich irgendwie kannte, zu einem verspäteten ausgeklügelten Geburtstagsstreich verschworen hatten, kam ich darauf, was vermutlich geschehen war.
Phluttr.
Phluttr ist eine Smartphone-App, mit der man jeden Gedanken und jede Handlung in eine verzückt lauschende Welt hinausposaunen kann, indem
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