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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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können? Er hätte uns atomisiert oder etwas in der Art – und dann wäre die Menschheit zum Untergang verdammt gewesen. Ich rechnete mir aus, dass unsere Erfolgschancen höchstens bei eins zu zehn liegen. Und wenn wir es nicht schaffen, wäre alles vorbei.«
    »Hmm … vielleicht«, sagte ich. »Aber …«
    »Aber wie lautete meine Erste Direktive? War es nicht so etwas wie: ›Alles, was wir im Moment tun, läuft ausschließlich darauf hinaus, uns einen größeren zeitlichen Spielraum zu verschaffen. Also tu, was auch immer dazu nötig ist. Auf jeden Fall. Was auch immer.‹ Habe ich mir das richtig gemerkt, Nick?«
    Ich sagte nichts mehr und schäumte vor mich hin. Ich kam mir vor, als wäre ich wieder neun Jahre alt und würde eine semantische Diskussion über die Monopoly-Regeln gegen meinen älteren und klügeren Cousin verlieren. Und hatte ich nicht extra Jura studiert , damit ich auch einmal ein paar dieser Debatten gewinnen konnte? Ich schwor mir, wenn ich das hier überlebte, würde ich meinen Professoren eine gepfefferte Schadensersatzforderung schicken, wie sie noch nie zuvor geschrieben worden war.
    »Also hast du mich hierhergeschickt, damit ich mit Paulie über einen zeitlichen Aufschub verhandle «, fuhr Pugwash fort und holte zum entscheidenden Schlag aus. »Mal sehen … was konnte ich in die Verhandlungen einbringen? O ja, richtig – gar nichts . Nur diese eine kleine Information, von der ich wusste, dass sie für ihn wertvoll war. Die Einzelheiten deines armseligen Plans, ihn von seiner Sitzstange zu schubsen. Das war das Einzige, womit ich arbeiten konnte. Und wenn ich es wirklich versuchen wollte, musste ich auch noch irgendetwas tun, um einigermaßen glaubwürdig rüberzukommen.«
    »Was? Um glaubwürdig zu wirken, hast du die Zukunft der Menschheit gegen eine Provision eingehandelt?«, fragte ich.
    »Natürlich!«
    Paulie nickte. »Schlau«, sagte er zu mir. »Das musst du ihm lassen. Als Gutmensch wäre er jedenfalls nicht glaubwürdig gewesen.«
    »Genau«, sagte Pugwash und strahlte selbstgefällig.
    »Und auf diese Weise rettet er die Welt und bekommt die zwei Prozent, wenn alles gut läuft«, fügte Paulie hinzu.
    »Ge nau «, sagte Pugwash und strahlte noch mehr.
    »Und er wird an einen sicheren Ort gebracht und bekommt eine Lebensrente von der Gilde, wenn stattdessen alles in die Luft fliegt.«
    »Das war die … äh … andere Provision«, stammelte Pugwash.
    Ich starrte ihn finster an.
    »Hey, komm klar, Nick! Es wäre längst vorbei gewesen, wenn ich nicht diesen Aufschub ausgehandelt hätte. Gib es zu.«
    Ich dachte darüber nach, dann nickte ich widerstrebend. Er hatte es ohne einen Hauch von Klasse oder Würde getan. Aber wenn man es haarspalterisch genau betrachtete, hatte mein Cousin – zumindest theoretisch – die blöde, gottverdammte, beschissene weltweite Welt gerettet. Theoretisch, wie gesagt. Für ein paar Stunden. Vielleicht.
    »Also gut«, sagte ich zu Paulie. »Dann wollen wir die Sache jetzt ins Rollen bringen. Ich habe inzwischen mit dem größten Musikunternehmen des Planeten verhandelt.« Ich zog Hörnchens Text aus der Tasche und hielt ihn vor das Kraftfeld, damit der Papagei ihn sehen konnte. »Und ich werde während der nächsten zwölf Stunden auch mit den übrigen Rechteinhabern Kontakt aufnehmen. Aber vielleicht schaffe ich es nicht ganz. Wie wäre es also, wenn wir in zehn Stunden noch einmal zusammenkommen? Bis dahin dürfte ich genug erreicht haben, um kurz vor einem Abschluss des Deals zu stehen. Also hoffe ich, dass du dann bereit bist, mir einen weiteren kleinen Aufschub zu gewähren.« Natürlich wären voraussichtlich Jahrzehnte des globalen Kriegsrechts nötig, mit mir als Maximo Lider, um sämtliche Unterschriften und Zustimmungen zu bekommen, damit die Schulden in voller Höhe erlassen werden konnten. Aber ich wollte einfach nur auf Zeit spielen. Und jede Stunde, die ich rausholen konnte, gab uns mehr Spielraum, um irgendwie doch noch eine Audienz beim Wächterrat zu erhalten.
    Paulie kniff die Augen zusammen. »Keine Chance. Das Ganze kommt mir allmählich wie ein abgekartetes Spiel vor. Also bekommst du auf gar keinen Fall auch nur eine zusätzliche Minute, um mich irgendwie reinlegen zu können. Ich will das Geld der Gilde in zwölf Stunden sehen. Oder die Erde ist erledigt.«
    »Oookay. Aber um irgendetwas zu erreichen, muss ich Judy wiederhaben.«
    » Was willst du wiederhaben?«
    »Judy. Meine Chefin. Die Frau, die du vor einer Stunde

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