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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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zusammenstießen. Der Torso des Bosses klatschte wie ein nasser Tennisball auf den Boden, dann ließ er langsam die Hände los. Als sich seine Gliedmaßen wieder öffneten, wollte Manda nach einer greifen, um ihm aufzuhelfen.
    »Nein, nein – damit pisse ich«, warnte er sie, und Manda zog sich sofort zurück. »Jedenfalls tut es mir leid, aber ich habe strikte Anweisung, gesuchten Personen den Zutritt zu verweigern.« Er sah mich streng an, während er sich wieder aufrappelte. »Sowie ungesuchten Personen, die sich in Begleitung gesuchter Personen befinden«, fügte er hinzu und bedachte alle anderen mit dem Ausdruck verwirrter Verzweiflung. Das Berühmtheitsfeld machte ihm offensichtlich zu schaffen – aber schließlich war der Boss kein pluhhh, sodass er mehr oder weniger die Fassung bewahrte.
    »Wer sagt, dass ich ein Krimineller bin?«, fragte ich.
    »Der Wächterrat höchstpersönlich. Von ihm traf ein Kommuniqué ein, unmittelbar nachdem dieser Pugwash-Kerl auftauchte.«
    »Lass mich raten – du hast es über Paulie bekommen, nicht wahr?«
    »Wer hat dir das gesagt?«
    »Meisterverbrecher haben ihre Mittel und Wege, solche Dinge in Erfahrung zu bringen«, sagte ich. »Auch wenn ich nicht weiß, wessen ich angeklagt werde.«
    »Brandstiftung in einem Staatsgefängnis«, erklärte der Boss in entrüstetem Tonfall. »Bewaffneter Überfall auf Bürger, Banken und Postämter.« Er zählte die Anschuldigungen an den Fingern verschiedener Glied maßen ab. »Diebstahl heiliger Gegenstände. Meineid. Bigamie. Weitergabe von Falschgeld. Entführung und Erpressung. Handel mit Diebesgut. Anstiftung zur Prostitution. Und Vergehen gegen die Gesetze dieses Staates …« Er hielt inne und versuchte, sich an den letzten Anklagepunkt zu erinnern.
    »Spiel mit gezinkten Karten?«, bot ich an.
    »Genau!«
    Ich nickte. Diese Liste von Anschuldigungen hatte mich während meiner gesamten Kindheit verfolgt. Sie stammte aus Zwei glorreiche Halunken – ein Film, den mein Cousin für endlose Zitate ausschlachtete, wenn wir Nutztierhüter & Native Amerikaner spielten. 68 Also hatte Pugwash offenkundig seine Finger im Spiel gehabt, als dieses gefälschte Kommuniqué der Wächter aufgesetzt worden war, das den Boss anwies, uns von der Abhöreinrichtung fernzuhalten. Aber warum?
    »Boss, das ist völliger Unsinn«, sagte Manda erregt. »Paulie hat das alles erfunden, weil er uns von seinem Metallicam fernhalten will. Weißt du nicht, was er mit diesem Zeug vorhat?«
    »Klar – er wird eure Energieprobleme lösen, damit ihr mehr Zeit habt, eure Musik zu schreiben.«
    »Nicht einmal annähernd«, sagte Manda. »Er will es dazu benutzen, die Erde zu vernichten.«
    »Ich bitte dich! Das ist illegal!«
    »Nur wenn er es selbst tut«, sagte ich. »Aber er hat sich etwas ausgedacht, wie er uns dazu bringen kann, uns selbst zu vernichten.«
    »Das ist völlig abwegig. Dabei würde er auch alle Decapusse töten. Und wir sind in der Gewerkschaft!«
    So ging es noch eine Weile hin und her. Obwohl er Paulie nicht leiden konnte, wollte der Boss nicht glauben, dass die Führungsschicht der Gilde einen solchen Vernichtungsbefehl ausgeben würde. Und er war nicht bereit, eine kriminelle Einmann-Organisation beim Wort zu nehmen.
    Carly fand eine Möglichkeit, die Pattsituation aufzulösen, bevor zu viele kostbare Minuten verstrichen. »Hör zu, Boss«, sagte sie. »Über Paulie und das Metallicam kannst du glauben, was du willst. Aber wir sind noch aus einem zweiten Grund hier. Wir müssen diesen Pugwash festnehmen.«
    »Weswegen?«
    »Weil er versucht hat, Manda umzubringen. Er hat eine Sprengfalle in ihrem Apartment vorbereitet.«
    »Er hat was? « Alle anderen Gesprächsthemen waren sofort vergessen. Als ihre meistbewunderte (und intern berühmteste) Sängerin war Manda zur emotionalen Achillesferse der Decapus-Kolonie geworden.
    »Er wollte sie töten«, erklärte Carly noch einmal. »Sie hat ihn in Siedler von Catan vernichtend geschlagen, was er einfach nicht verkraftet hat. Er ist zu euch gekommen, um vor der Polizei zu fliehen.«
    »Deshalb hat er von Paulie verlangt, das Kraftfeld zu aktivieren«, grollte der Boss und ballte die Finger und Zehen mehrerer Gliedmaßen zu Fäusten. Sie nahmen eine metallische Färbung an und blähten sich auf wie Ballons.
    »Was hat er von Paulie verlangt?«, fragte ich.
    »Gleich nach seiner Ankunft bei uns hat er Paulie und Özzÿ aufgefordert, alle anderen aus dem Hauptquartier auszusperren«, knurrte der

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