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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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Anscheinend konnte ich aus seiner aufbrausenden Art Nutzen ziehen, und ich hoffte, dass er sich jetzt noch mehr aufregte.
    »Aber wer zum Teufel hat sonst noch ein Drittel des gesamten Vermögens des gottverdammten Universums verloren?«, knurrte er.
    Bravo! Ich zuckte wieder mit den Schultern. »Anscheinend nur ihr.«
    Wieder kniff der Papagei die Augen zusammen, als ihm klar wurde, dass er soeben etwas preisgegeben hatte. »Ooo-kay, Mac«, sagte er dann. »Jetzt bist du an der Reihe. Was zum Teufel weißt du über die Townshend-Linie?«
    Absolut gar nichts, dachte ich. Dann erinnerte ich mich an Carlys seltsame Bemerkung. »Nur, dass sie maßlos überschätzt wird«, sagte ich und verdrehte die Augen.
    Der Vogel wich ein paar Schritte zurück und wäre fast vom Tisch gefallen. »Wer … wer hat dir das gesagt?«, stieß er schließlich hervor.
    Ich zog sarkastisch die Augenbrauen hoch. »Ein kleines Vögelchen.«
    Der Papagei sprang über den Tisch auf mich zu und senkte die Stimme. »Hör zu, Carter. Ich bin kein gottverdammter Vogel . Ich bin ein Raubtier . Und ich bin sehr, sehr groß für meine Spezies. Hast du das kapiert? Aber jetzt haben wir genug über mich geredet. Wer bist du? Und was machst du hier auf der Erde?«
    Ich hatte noch eine passende Phrase von meiner letzten Alien-Konferenz auf Lager, die ich papageienmäßig nachplappern konnte. »Ich versuche nur, diese verrückten Menschen vor der … Selbstvernichtung zu bewahren«, sagte ich und tat genauso wie Carly, als würde ich Anführungszeichen in die Luft malen.
    Das machte ihn für eine Weile völlig sprachlos. Dann explodierte er. »Aber das kannst du nicht machen! Das ist … das ist gegen die Regeln! «
    Daraufhin kam es über uns zu einem wilden Geflatter. Ich blickte auf. Der Kakadu, den mein Gesprächspartner vor einigen Minuten von der Stuhllehne gefegt hatte, war zurück und raste im Sturzflug gemeinsam mit zwei Kollegen auf ihn zu. »Werd grün! «, krächzte er.
    Der Alien-Papagei startete wie eine Cruise Missile. Er rammte den führenden Angreifer frontal, knockte ihn aus und schleuderte seinen erschlafften, trudelnden Körper in ein Rindfleisch-Chutney-Soufflé drei Tische weiter. Dann wechselte er mit einem Jiu-Jitsu-Looping die Richtung und packte die Schulter seines zweiten Angreifers mit den Krallen. Mit ein paar kräftigen Flügelschlägen zerrte er ihn zu einem Aquädukt und ließ ihn ins Wasser platschen. Der dritte Angreifer ergriff panisch die Flucht.
    Der Kung-Fu-Papagei kehrte zu mir zurück. Von überall wurden wir angestarrt. » AAAACHTER stücke«, schrie er, um die Gäste davon zu überzeugen, dass er nur ein Schwachkopf war, der nicht mehr als drei Phrasen beherrschte. »Setzt Kurs auf Mogadi SCHU !«
    »Ich glaube, das funktioniert nicht«, sagte ich trocken und wünschte mir, ich hätte einen geschüttelten und nicht gerührten Martini, an dem ich mit lässiger Eleganz nippen konnte. Immer mehr Leute blickten in unsere Richtung, und über uns sammelte sich ein Schwarm wütender Sittiche. Diese Runde hatte ich gewonnen.
    »Stimmt«, flüsterte der Papagei und sah sich besorgt im Raum um, bis er sich auf einen kräftigen Rausschmeißer konzentrierte, der sich uns näherte. »Jetzt wird’s zu heiß.« Er schien nach einem Fluchtweg zu suchen. »Ich komme wieder«, versprach er.
    »Hasta la vista«, sagte ich, als er wie eine Rakete abzischte und genau auf das Gesicht des Rausschmeißers zuhielt. In letzter Sekunde zog er hoch und verschwand zwischen den hohen Dachsparren.
    »Das war echt unheimlich.« Ich blickte auf und sah, dass Pugwash zurückgekehrt war. Doch er starrte nur auf sein Handy und nicht auf das Chaos, das sich rund um uns entfaltet hatte. »Schau dir das an.« Er reichte mir das Handy.
    Er hatte eine Nachricht mit dem Foto zweier Blondinen bekommen, die lächerlich sexy waren. Eine hatte ihre Brüste entblößt, während ihre Freundin an ihrem Ohr knabberte. Sie standen draußen vor dem Laden, gleich neben dem Schild mit der Aufschrift »Hogan’s Gyros«. PUGGY-BÄR!, hieß es im Text. Wir haben dich & deinen Freund im AUGE. Komm raus und sag Hallooo, bevor wir gehen!
    Pugwash war untröstlich. »Ich bin nach draußen gegangen, aber da war niemand. Ich hab überall gesucht!«
    Insgeheim bewunderte ich die Strategie des Papageis. Er wollte ein paar Minuten lang mit mir allein sein und hatte bei Pugwash genau die richtigen Knöpfe gedrückt.
    Plötzlich kam es mitten im Raum zu einem neuen Aufruhr. Der

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