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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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nicht fair! Wo hätte ich mich verstecken sollen, bevor sich die Falz öffnet?«
    Ich seufzte. »Weißt du … du hast recht, Özzÿ. Das ist wirklich nicht fair. Und als ich damals angefangen habe, hatte ich ebenfalls ein paar ziemlich harte Vorgesetzte.« Ich tat, als würde ich vorsichtig die Situation abschätzen. Dann: »Okay. Ich werde dir etwas sagen. Ich werde nicht verraten, dass ich dich hier erwischt habe. Das soll unser kleines Geheimnis bleiben.« Ich betete, dass Özzÿ mitzog. Der Papagei war offensichtlich der Kopf dieser Aktion, und ich wollte nicht, dass er erfuhr, wie viele Informationen ich aus seinem Untergebenen herausgeholt hatte.
    »Du willst es für dich behalten? Wirklich? Oh, das werde ich dir niemals vergessen. Wirklich, niemals! Und … nun ja, ich könnte noch mehr sagen, aber ich gehe jetzt lieber. Die Falz hat sich geöffnet, und ich fühle mich schon wieder etwas schwach, und in unserer Basis vor Ort gibt es Jod.«
    Als er das sagte, riss Manda erstaunt die Augen auf – was eigentlich seltsam war, da es keineswegs die erschütterndsten Worte waren, die Özzÿ gesagt hatte. Dann erkannte ich, dass sie auf etwas reagierte, das sie soeben hinter meiner Schulter gesehen hatte, in Richtung Wohnzimmertür. Ich wollte mich bereits umdrehen und nachsehen, als sie sagte: »Bevor du verschwindest, Özzÿ, meinst du nicht, dass du den Dreck wegsaugen solltest, den du hier hinterlassen hast?«
    Ich zuckte zusammen. Das konnte nicht gut ausgehen.
    »GOTTVERDAMMT NOCH MAL, ICH BIN KEIN BLÖDER GOTTVERDAMMTER STAUBSAUGER!«, brüllte Özzÿ. Beziehungsweise versuchte er es zu brüllen, denn es strengte seine Stimme hörbar an.
    Manda verdrehte die Augen. »Ach, komm schon. Sei nicht so. Und auch ich werde dir etwas sagen. Ich habe einen süßen kleinen Electrolux drüben in meiner Wohnung. Wie würdest du es finden, wenn wir euch beide zusammenbringen – dann könnt ihr ein paar kleine Handstaubsauger produzieren! «
    Özzÿ sagte gar nichts, aber ich glaubte zu erkennen, dass er leicht zitterte. Es folgte eine lange Pause.
    »Du weißt schon«, sagte Manda. »Indem ihr … vögelt?«
    Ja, er zitterte unverkennbar. Gut, reden wir lieber von »vibrieren«.
    »Weil Handstaubsauger so was wie Baby-Staubsauger sind?«
    Jetzt war es eher ein Beben.
    »Und sie wären dann, du weißt schon … eure Sprösslinge?«
    Heftige Schwingungen …
    »Hey, Hoover … hast du meinen Witz überhaupt verstanden?«
    O ja, das hatte er. »SEHR KOMISCH!« , explodierte er schließlich.
    Manda blickte zu mir, und wir beide fingen trotz der verrückten Situation zu kichern an.
    »Har-har-har. Du bist so komisch, dass …«, keuchte Özzÿ.
    »DASS …«, pfiff er.
    »DASS …«
    Dann gab er ein furchtbares Würgegeräusch von sich, hustete ein paarmal und wurde dann unsichtbar, als er seine Falz erwischte, die ihn sicher zu seiner Basis zurückbrachte. Im nächsten Moment fuhr ich herum, weil ich sehen wollte, was Mandas Aufmerksamkeit erregt und sie zu ihrem bizarren Heiterkeitsausbruch angeregt hatte.
    Es war eine riesige Pfote an einem pelzigen Arm vom Umfang eines Telefonmasts.

    9 Manda erzählte mir später, dass die Physiker seit Jahren in ihren Atomreaktoren und Teilchenbeschleunigern immer schwerere Elemente erzeugen. Jedes neue Element bekommt eine vorläufige lateinische Bezeichnung, die sich auf die Ordnungszahl im Periodensystem bezieht, bis sich die Wissenschaftler auf einen endgültigen Namen geeinigt haben. Das schwerste Element, das die Physiker bislang synthetisch hergestellt haben, heißt demzufolge vorläufig »Ununoctium«, weil es die Ordnungszahl 118 hat – wobei jedes »un« für eine 1 und das »oct« für die 8 steht und die Endung »ium« dem Ganzen den päpstlichen Segen verleiht. Wie alle sehr schweren Elemente, die wir bislang erzeugen konnten, zerfällt es im Bruchteil einer Sekunde zu nichts. Aber man vermutet schon seit Längerem, dass superschwere Elemente weiter hinten im Periodensystem stabil sein könnten und vielleicht erstaunliche, unvorhersehbare Eigenschaften besitzen. Wenn Özzÿ sein Element als »Unseptiquadrium« bezeichnet, würde das bedeuten, dass es die Ordnungszahl 174 hätte.
    10 Wie die meisten Plätze in meinem Apartment ist die Küche allen anderen Plätzen in meinem Apartment bemerkenswert nahe.
    11 Özzÿ hatte nicht übertrieben, als er sagte, dass Metallicam schwer war. Zum Glück bestehen Lebensformen auf Metallicam-Basis nicht ausschließlich aus Metallicam

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