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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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Texte in ihre Datenbank zu übernehmen. Da warteten sie natürlich, und jetzt war all die Information wieder so gegenwärtig, als habe jemand eine grelle Lampe eingeschaltet.
    Die trügerische Schönheit von Koldulas, Menedek, Nummer 13 oder Bivaly war erkauft, mit viel Geld künstlich aufrechterhalten. Kein Zustand auf Dauer, dachte Jana, die Kosten der Instandhaltung sind auf Dauer gesehen immer größer als alles, was im Innern der Kuppel an Werten erarbeitet werden könnte.
    Geld. Geld war ein gutes Stichwort. Sie blieb stehen und drehte sich, um herauszufinden, in welcher Richtung am schnellsten ein Terminal zu finden sein mochte. Sie fühlte sich ein wenig zittrig, sie hatte kaum Nahrung zu sich genommen in den letzten sechsunddreißig Stunden. Wenigstens hatte ihr armes Gehirn Schlaf tanken können, während sie den halben Planeten umrundete. Die klappernden Abteile der Tunnelbahnen waren zwar alles andere als bequem, aber Jana konnte überall schlafen. Sie gab sich selbst den Befehl dazu.
    Der Haltepunkt der Tunnelbahn mochte früher einmal ein richtiger Bahnhof gewesen sein, Dienstleistungen eingeschlossen. Heute waren sogar die Scheiben der Fahrpläne blind vor Staub. Alle Läden waren geschlossen, das Glas der Schaufenster vor Jahren durch billiges Blech ersetzt, auf dem der Rost blühte.
    Jana fing den argwöhnischen Blick eines Typen auf, der müßig auf dem Bahnsteig stand und vor Langeweile ein halb verblasstes Plakat studierte. Der Kerl war groß und kräftig gebaut. Er trug einen dunklen Overall aus derbem Stoff. Es musste sich dabei um eine Art Uniform handeln, denn allerlei technische Dinge waren an Schlaufen und in Taschen verstaut. Um den Hals hatte er ein leuchtendblaues Tuch geschlungen. Jana tat so, als habe sie den Menschen nicht bemerkt, wandte sich ab und ging die Straße hinunter. In dieselbe Richtung, die von den wenigen Passagieren der Tunnelbahn eingeschlagen worden war. Das erschien ihr am unauffälligsten.
    In ihrem Gedächtnis rief sie das Bild des Mannes auf. Irgendetwas war ihr daran seltsam vorgekommen. Ein Missklang. Das fotografische Erinnerungsvermögen von K‘jonasoidt kam ihr bei der Untersuchung zugute. Und wie sich zeigte, waren allein die Figur und die Haltung auffällig. Der Overall des Mannes war gut ausgefüllt gewesen. Nicht an Hintern und Hüften, sondern an Schultern, Oberarmen und Oberschenkeln. Sein Besitzer war also offensichtlich jemand, der regelmäßig trainierte. Das schien ungewöhnlich für so eine angegammelte Stadt. Andererseits, jeder durfte soviel Sport treiben, wie er nur wollte. Was störte sie nur so? Die aufrechte Haltung dieses durchtrainierten Körpers, die lässige Eleganz seiner wenigen Bewegungen?
    Jana analysierte erfolglos ihr Unbehagen und ging weiter. Die Stadt funktionierte in ihrem Zentrum besser, die Spuren des Verfalls waren hier weniger deutlich. Da gab es ein Terminal, schwer gepanzert und mit Überwachungsanlagen gespickt. Sie konnte endlich Hatakas Geld abheben. Kurz flackerte der Gedanke daran auf, was geschehen würde, wenn die Maschine Name und Code nicht akzeptierte.
    »Veruca Salt«, sagte Jana und tippte, nachdem die Tastatur aus dem Innern der Bankmaschine herausgestülpt worden war, die Nummer ein. Einige Sekunden lang kommunizierte das Gerät über irgendwelche Kanäle mit einer Vielzahl anderer Geräte, ehe eine Schrift um Auskunft darüber bat, ob Veruca Salt die Summe als Kreditchip, Transferscheck oder in bar wünsche.
    »Bar«, sagte Veruca Salt und holte Luft. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie den Atem angehalten hatte, während das Netzwerk der miteinander verbundenen Rechner darüber nachdachte, ob man ihr Geld geben dürfe. Der Automat erkundigte sich ungläubig, ob Veruca Salt wirklich die ganze verfügbare Summe abheben wolle, und öffnete dann sein Ausgabefach.
    Die Höhe der Barschaft war überraschend. Wenn Jana das Verhältnis zwischen dieser Summe und dem Durchschnittseinkommen auf Penta IV richtig einschätzte, dann hielt sie ein Vermögen in der Hand. Sie war vermutlich in diesem Augenblick die mit Abstand reichste Person in Nummer 42. So reich, als wäre sie eine der Besitzerinnen von Strahlendhelle Eintracht oder Glanz des Fortschritts oder einer anderen der Weltenkreuzer-Werften. Veruca Salt sollte sich einen Leibwächter besorgen. Sicherheitshalber. Vielleicht den Mann vom Bahnhof? Kräftig genug hatte er gewirkt.
    Sie verstaute das Geld in ihrer Kleidung und verließ das Bankterminal. Sechzig

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