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Galeeren in der Ostsee

Galeeren in der Ostsee

Titel: Galeeren in der Ostsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Bolithos
Euryalus
gewesen war. Inch war da und natürlich auch Neale von der
Styx,
dem Kapitän Peel von der
Relentless
auf dem Fuße folgte. Als letzter kam, zusammen mit Herrick, Kapitän Valentine Keen von der
Nicator.
Mit ihm hatte Bolitho vor dem Kriege in Ostindien und später in der Südsee, wo er beinahe am Fieber gestorben wäre, vieles gemeinsam erlebt.
    Bolitho schüttelte ihm herzlich die Hand. »Wie geht’s?«
    Keen wußte, daß Bolithos Frage einen Hintersinn hatte. Der vorige Kommandant der
Nicator
war ein Feigling und Lügner gewesen, und es wurde behauptet, daß die Kugel, die ihn im Gefecht getötet hatte, von einem seiner eigenen Leute abgefeuert worden sei. Die
Nicator
war damals ein Unglücksschiff gewesen, aber unter Keens Kommando hatte sie sich überraschend schnell zum Besseren verändert.
    »Gut, Sir. Alles klar.« Ein Lächeln überzog Keens Gesicht. »Sie können sich auf mich verlassen.«
    Herrick klopfte ihm auf die Schulter. » Genug geschwatzt, Val. Nach der Besprechung werden wir uns zu einem Gläschen zusammensetzen.«
    Bolitho stand hinter dem Tisch und fing die Bewegungen des leicht schlingernden Decks mit den Knien auf. »Meine Herren, ich habe unsere endgültigen Direktiven bekommen.« Er sah, daß sie ihn beobachteten, aufmerksam, willig, bemüht, ihre Empfindungen zu verbergen.
    »Unser Nachrichtendienst hat weitere Informationen über die Ruderkanonenboote oder Galeeren geliefert, die Kapitän Neale und ich schon bei unserem kurzen Ausflug in die Ostsee beobachteten.« Er sah einige lächeln. »Die Dänen haben mehr von diesen Schiffen, als wir ursprünglich annahmen, und zwar südlich von Kopenhagen. Sie sind für jedes Schlachtschiff, das langsamer ist und allein segelt, eine große Gefahr. Im übrigen führt Vizeadmiral Nelson den Hauptangriff auf die Verteidigungsstellungen, die verankerten Kriegsschiffe und alles, was die Dänen sonst noch für uns vorbereitet haben.«
    Hyde Parker mußte ganz schön in Verlegenheit gewesen sein, als er zustimmte, daß sein Stellvertretender Befehlshaber den härtesten Teil der bevorstehenden Schlacht übernahm. Bolitho sah Neale seinen Freund Inch mit dem Ellenbogen anstoßen und schloß daraus, daß sie das gleiche dachten.
    »Es steht fest, daß die dänischen Batterien bei Helsingör das Feuer eröffnen werden, sobald wir versuchen, in den Sund hineinzustoßen. Der schwedische Kommandeur der gegenüberliegenden Batterie hat sich nicht geäußert, aber wir müssen von der Voraussetzung ausgehen, daß er dem Beispiel folgt. Als ich in Kopenhagen war, hörte ich gerüchtweise, daß die Dänen planten, Bojen und sonstige Fahrwasserbezeichnungen wegzunehmen oder falsch auszulegen.«
    Nun lachten sie nicht mehr. Ohne genaue Kenntnisse des Fahrwassers mußten sie sehr vorsichtig vorgehen. Wenn auch nur zwei Schiffe auf Grund gerieten, konnte ihr geordneter Vormarsch in einem Schlamassel enden, und das lange bevor sie überhaupt ihr Ziel erreichten.
    Bolitho machte eine Pause und schaute noch einmal in die sauber geschriebenen Instruktionen. »Unser Geschwader wird im Schutz der Dunkelheit in die Enge einlaufen, die Befestigungen passieren und die Galeeren angreifen, bevor sie sich an unsere Hauptflotte heranmachen können.«
    Er sprach betont langsam, um seine Erregung zu verbergen.
    »Die Beiboote unseres Geschwaders werden unter der Führung je eines erfahrenen Offiziers oder Deckoffiziers vorwegrudern und das Fahrwasser ausloten. Wir werden die ganze Zeit engsten Kontakt halten und mit einem Minimum an Signalen auskommen. Es scheint mir sicher, daß wi r in der Durchfahrt entdeckt werden, uns aber auf der schwedischen Seite des Fahrwassers halten und es den dänischen Geschützführern damit so schwer wie möglich machen. Bin ich verstanden worden?«
    Die meisten nickten, nur Peel stand abrupt auf und fragte: »Wenn aber unsere Hauptflotte später von den dänischen Forts am weiteren Vormarsch gehindert wird, was wird dann aus uns?«
    Bolitho sagte: »Fragen Sie mich das, wenn es passiert.«
    Er mochte Kapitän Rowley Peel: erst sechsundzwanzig Jahre alt, hatte er schon einen guten Ruf als Kommandant einer Fregatte, obwohl er mehr wie ein Landwirt aussah als wie ein Seeoffizier. Das war auch keineswegs überraschend, dachte Bolitho, denn Peel stammte aus einer alten Grundbesitzerfamilie und hätte sich bei seinen Tieren und Gewächsen ebenso zu Hause gefühlt wie auf dem Achterdeck seiner Fregatte.
    Peel grinste. »Aye, Sir. Mit Nelson

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