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Galgenberg: Thriller (German Edition)

Galgenberg: Thriller (German Edition)

Titel: Galgenberg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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zwischen den mit rubinroten Blüten besetzten Rosenbüschen.
    Eine schlanke Frau hievte sich aus dem Pool, hüllte sich in einen weißen Sarong und kam über den Rasen auf sie zu, einen rötlichen Spaniel zu ihren Füßen. Aus der Ferne hatte sie nach teuren vierzig Jahren ausgesehen. Clare tippte, dass sie eher auf die sechzig zuging.
    »Mrs Sykes«, stellte Clare sich vor, »ich bin Dr. Hart.«
    »Der Wachmann sagte, Sie wollten mit uns über das Grundstück am Gallows Hill sprechen.« Mrs Sykes strich dem Spaniel über den Kopf.
    »Dort wurden mehrere Menschen ermordet, wie Sie wahrscheinlich wissen«, sagte Clare.
    »Natürlich. Aber das ist alles so lange her. Warum wühlen Sie die Vergangenheit wieder auf?«
    »Jetzt wurde ein weiterer Leichnam gefunden, und ich will herausfinden, was damals passiert ist.«
    Saskia Sykes rümpfte die Nase. »Das ist alles so unerfreulich. Dass dort damals zwei Männer erschossen wurden. Als läge ein Fluch auf diesem Ort. Wir hätten uns dort nie engagieren sollen.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Ihre Investition kein Erfolg war?«
    »Dazu müssen Sie mit meinem Mann sprechen. Es war sein Projekt.« Sie zog die Brauen hoch. »Er wollte etwas aus dem Geld meines Vaters machen. Bedauerlicherweise nicht seine Stärke.«
    »Ist er hier?«, fragte Clare.
    »Damien ist in der Scheune«, antwortete sie. »Kommen Sie hier entlang«, und damit führte sie Clare ein paar Stufen hinauf.
    Damien Sykes öffnete ihnen in einem Hemd, das er offenbar schon am Abend zuvor getragen hatte. »Scheune« war nicht das richtige Wort für den lichtdurchfluteten Bau. Das Dach ragte steil himmelwärts und sammelte das Licht auf dem Gelbholzboden. Hinter Sykes erhob sich die monumentale Statue einer lagernden Nackten. Das Bett in der Ecke gegenüber war ungemacht.
    »Schatz«, sagte er. »Was für eine Überraschung. Ein ehelicher Besuch.«
    »Clare Hart«, erwiderte seine Frau, ohne auf ihn einzugehen. »Sie möchte dich wegen des Lagerhauses in Green Point sprechen.« Mrs Sykes schnippte mit den Fingern, und der Spaniel hüpfte herbei. Dann verschwanden Herrin und Hund durch den Garten.
    »Ihre wahre Liebe, dieser dämliche Köter. Er hasst mich«, erklärte Damien Sykes. »Also, Doktor, was kann ich für Sie tun? Ich nehme nicht an, dass Sie die Medizin bringen, die ich bräuchte.«
    »Eher nicht«, sagte Clare.
    Sie ging an ihm vorbei und blieb vor einem Triptychon in Öl stehen. LOVE I, LOVE II, LOVE III. Rot, weiß und blau. Blaue Flecken, blutige Schnitte, Alabasterhaut.
    »Mr Sykes, darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen? Haben Sie früher einige Gebäude in der Stadt besessen?«
    »Ja, mehrere«, meinte Sykes versonnen. »Import, Export. Lagerhäuser. Aber wen interessiert das noch?«
    »War darunter vielleicht auch ein Lagerhaus abseits der Ebenezer Road?«
    »Am Gallows Hill. Ja. Ich habe von den Problemen gehört, die es dort gibt«, sagte Sykes. »Aber das Gelände hat mir nie wirklich gehört. Ich hatte es langfristig von der Regierung gepachtet, bis die Pacht vor ein paar Jahren widerrufen wurde. Ich habe Gerüchte gehört, dass dort ein architektonischer Abszess namens Onyx hochgezogen werden soll. Luxuswohnungen für Parlamentarier. Die Sache stinkt.«
    »Wann haben Sie die Pacht abgegeben?«
    »Als sie nicht mehr verlängert wurde. Vor zwei, drei Jahren.« Plötzlich wurde er argwöhnisch. »Aber bitte, wieso interessiert Sie das? Ich habe mit diesem Neubau nichts zu tun. Zugegeben, wir wussten, dass da alte Skelette lagen. Wir haben sie ausgegraben und sofort wieder eingegraben. Natürlich war das falsch.«
    Er kippte den Whiskey hinunter, den er in seiner Hand gehalten hatte.
    »Wir haben dort Geld in den Sand gesetzt, und ich habe dafür bezahlt. Das Projekt hat sich nie getragen.«
    Er schenkte sich einen neuen Whiskey ein, ohne Clare etwas anzubieten.
    »Ich kann Ihnen jetzt schon verraten, dass es mit dem Neubau nicht anders sein wird. Auf diesem Fleck liegt ein Fluch.«
    »Ich interessiere mich für eine Tote«, sagte Clare. »Ein ganz bestimmtes Skelett.«
    »Die waren alle mindestens zweihundert Jahre alt«, meinte Sykes. »Leichen, die an den Galgen hängen gelassen wurden, bis sie abgefault waren. Bei der heutigen Verbrechensrate wäre das vielleicht gar keine schlechte Idee.«
    »Die Tote, für die ich mich interessiere, lag nicht so lange dort«, erklärte Clare. »Unter dem Fundament Ihres Lagerhauses wurde eine junge Mutter vergraben, Mr Sykes.«
    Seine Augen weiteten

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