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Galgenberg: Thriller (German Edition)

Galgenberg: Thriller (German Edition)

Titel: Galgenberg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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sich auf dem Beifahrersitz niedergelassen hatte. »Sie wollen ganz bestimmt kein Kissen?«
    »Arsch.«
    »So sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten?«
    »Verzeihung.« Rita ließ den Motor aufheulen. »Sie sind ein Arsch, Sir.«
    »Schon besser.«
    »Wie ist es mit Clare?«, fragte Rita.
    »Kompliziert.«
    Riedwaan sah aus dem erhöhten Fenster in die Schaufenster der Autohändler, Glastempel mit überteuerten Modellen. Danach zog eine Industriebrache mit müllübersäten Grundstücken vorüber, bevor Century City vor ihnen aufragte, ein billiger Mischmasch diverser europäischer Architekturstile.
    Rita grinste. »Sie mögen es kompliziert.«
    Sie nahm die N7. Namibia in der einen Richtung, Goodwood in der anderen.
    »Ich mag Sie, Mkhize«, sagte Riedwaan. »Und ich kann mir kaum einen geradlinigeren Menschen vorstellen als Sie.«
    »Sie wollen mich doch nicht anbaggern, oder, Captain?«
    »Sollte ich das?«, fragte Riedwaan.
    »Nee«, lehnte Rita ab. »Sie sind nicht mein Typ.«
    »Was ist denn Ihr Typ, Mkhize?«, wollte Riedwaan wissen.
    »Wir sind da«, antwortete Rita nur und hielt vor der Zufahrt zum Acacia Park. Die Wachmänner vor der Abgeordnetensiedlung winkten einen aufgeblasenen BMW durch.
    »Lassen Sie mich mit denen sprechen«, sagte Rita. »Die Einheit für Personenschutz. Ich mag sie, ich kann mir in ihren verspiegelten Sonnenbrillen die Haare richten.«
    Riedwaan sah zu, wie sie zu ihnen hinüberschlenderte. Den Kopf leicht schief gelegt, die Hüfte vorgeschoben, womit sie plötzlich Kurven bekam, die sie sonst nicht hatte. Sie begrüßte die beiden Männer auf Xhosa, hatte sie in einer Sekunde zum Lächeln und zwei Sekunden später so weit gebracht, dass sie ihr gebärdenreich den Weg erklärten.
    Als sie zurückgeschlendert kam, zwinkerte sie Riedwaan zu.
    »Wir sind drin.«
    »Was haben Sie zu denen gesagt?«
    »Wenn Sie das wissen wollen, müssen Sie schon Xhosa lernen.«
    »Das werde ich«, versprach Riedwaan.
    »Wann?«
    »Sobald ich Zeit dafür habe. Bis dahin verlasse ich mich auf Sie. Meine persönliche Dolmetscherin.«
    »Mal im Ernst«, ermahnte ihn Rita. »Sie sollten wirklich Xhosa lernen. Vielleicht kapieren Sie dann meine Witze.«
    Rita fuhr in die vernachlässigten Grünanlagen der Abgeordnetensiedlung. Die ganze Siedlung war mit teuren BMWs und Mercedes’ vermüllt, nur vor Nummer 27 stand kein einziger Wagen, und alle Vorhänge waren zugezogen. Als Rita anklopfte, zuckte im Obergeschoss ein Vorhang.
    Riedwaans Bauchmuskeln spannten sich an. Seine Hand glitt an seine Waffe. Blieb darauf liegen. Hauptsächlich aus Gewohnheit.
    Eine üppige, junge Frau öffnete die Tür.
    In letzter Zeit war sie auf allen Klatschseiten zu sehen gewesen, wo sie mit ihren kurzen Röcken und vollen Brüsten die Leser in Bann geschlagen hatte. Zu guter Letzt hatte sie sich den Mann geschnappt, auf den sie es abgesehen hatte. Über die Hochzeit  – christlich und traditionell  – war in Top Billing und der Sunday Times mit ausführlichen Bildstrecken berichtet worden. Das lobola war nicht in Vieh, sondern in goldenen nguni -Figürchen beglichen worden.
    Rita registrierte die Enttäuschung, die sich in den Mundwinkeln der jungen Frau eingenistet hatte. Sie war bestimmt leicht als Verbündete zu gewinnen.
    »Mrs Siphokazi Mtimbe?«, fragte Rita.
    »Die bin ich«, sagte sie. »Aber mein Schwiegervater ist nicht hier.«
    »Wir wollten eigentlich zu Ihrem Ehemann«, erklärte Riedwaan.
    »Der ist auch nicht da«, erwiderte Siphokazi. Die ganze Nacht aufbleiben und warten  – das typische Los einer Vorzeigefrau. Keine junge Braut möchte ewig allein zu Hause sitzen. Rote Augen und Zorn im Herzen. Riedwaan schätzte ihre Chancen ab.
    »Geschäfte?«, fragte er.
    »Die sind es doch immer.« Sie wandte den Blick ab. »Sie wissen, was das heißt. Lange Sitzungen.«
    Aus dem Schlafzimmer am anderen Ende des Flurs drang das unglückliche Wimmern eines Babys.
    »Genau darüber würden wir gern mit Ihnen sprechen.« Riedwaan schaltete sein Handy aus, denn er war zu dem Schluss gekommen, dass diese Frau seine ungeteilte Aufmerksamkeit brauchte. »Die Geschäfte Ihres Mannes.«
    Das Baby heulte auf.
    »Und es muss schwer für Sie sein, hier zu Hause zu sitzen, vor allem wenn Sie niemanden in Kapstadt kennen.«
    Das Baby steigerte sein Heulen zu ausgewachsenem Gebrüll, einem Kriegsschrei um Aufmerksamkeit, um Zuwendung. Leiser Ärger zuckte über das Gesicht der jungen Frau.
    »Ich muss zu meinem Kind«, sagte

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