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Galgenberg: Thriller (German Edition)

Galgenberg: Thriller (German Edition)

Titel: Galgenberg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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Polizeizentrale am Caledon Square herrschte pures Chaos, aber Basie Steyn wartete auf sie. Sein Gesicht hatte schon bessere Zeiten gesehen. Zweimal war ihm die Nase gebrochen worden, als er seinen Titel als Polizei-Schwergewichtsmeister verteidigt hatte. Ein weiteres Mal von einem dürren Gangster mit einem Eisenprügel, unter dessen Bett der zerschmetterte Leib eines Kindes lag. Bevor sich die beiden begegnet waren, hatte der Gangster besser ausgesehen als Steyn. Danach nicht mehr. Was vielleicht von Vorteil für ihn war, als er später wegen Vergewaltigung und Mord lebenslang ins Gefängnis musste.
    »Hallo, Doc«, sagte Steyn.
    »Morgen, Basie«, begrüßte Clare ihn. »Was ist da draußen los?«
    »So eine Parlamentssache«, erklärte er und fütterte Münzen in einen Automaten. Er reichte Clare eine Cola und nahm dann einen Schluck aus seiner eigenen. »Eine Art Probedurchlauf. Man sollte meinen, dass nach so vielen Jahren Demokratie jeder weiß, wie man über den roten Teppich zu einem Gratisessen watschelt.«
    Steyn marschierte Clare voran in die Tiefen des Gebäudes. Er schloss eine Tür auf.
    »Mein Büro«, sagte er.
    Ein Fenster. Ein Schreibtisch. Ein Aktenschrank. Ein Stuhl.
    »Gut, dass Sie so dürr sind, Doc. Sonst würden Sie hier nicht reinpassen.«
    Steyn schob einen Stapel Kaffeebecher zur Seite.
    »Sie waren krank, habe ich gehört.«
    »Ja. Da war ich im Caprivi. Inzwischen geht es mir wieder besser.«
    »Sie wären fast gestorben, ist mir zu Ohren gekommen.«
    »Riedwaan übertreibt mal wieder«, meinte Clare.
    »Faizal tut so manches«, erwiderte Steyn. »Aber Übertreiben gehört nicht dazu.«
    »Es geht mir gut.«
    Steyn sah sie skeptisch an und klappte ihr einen Campingstuhl auf.
    »Sie können da drauf sitzen.«
    »Warum hat man Sie hier unten weggeschlossen?«, fragte Clare. »Als ich Sie das letzte Mal besucht habe, hatten Sie zwei Stockwerke in Goodwood und ein komplettes Team.«
    »Das Dezernat für Kinderschutz wurde zusammen mit den anderen Sondereinheiten aufgelöst«, erklärte Steyn. »Ich wurde neu eingruppiert. Eine Umschreibung dafür, dass man mir die Eier abgeschnitten hat  – entschuldigen Sie die deutlichen Worte. Offenbar bin ich hier nützlicher.«
    »Und sind Sie es?«
    »Ich nütze hier niemandem etwas. In sechs Monaten bin ich hier weg. Frühpensionierung. Bis dahin tue ich, was ich kann. Vermisste gehen mir immer noch unter die Haut. Sie helfen Faizal bei der Sache mit diesem Mädchen vom Gallows Hill?«
    »Theoretisch schon. Praktisch bin ich auf mich allein gestellt.«
    »Was treibt Faizal währenddessen?«
    »Der versucht, die Mpumalanga Holdings zu durchleuchten. Soweit Riedwaan und Rita Mkhize bis jetzt feststellen konnten, hat die Firma den Bauplatz am Gallows Hill für einen feuchten Händedruck bekommen. Dann wurden die Baupläne ohne eine einzige öffentliche Anhörung abgenickt.«
    »Wie ist das möglich?«, fragte Steyn.
    »Verbindungen«, meinte Clare. »In die Politik und in die Unterwelt. So wie es aussieht, hat ein innerer Kreis bevorzugten Zugriff, wenn bestimmte wertvolle Grundstücke im Staatsbesitz verkauft werden, und profitiert von den Bauprojekten darauf. Von den Gebäuden, die der Staat wiederum von den Bauträgern anmietet. Ein perfekter finanzieller Kreislauf.«
    »Und ein perfekter Schlamassel, wie ich gehört habe«, stellte Steyn fest. »Offenbar will sich Faizal die Politiker vorknöpfen. Die BEE-Boys aus dem Norden. Und ihre Gehilfen.«
    Er warf die leere Coladose in den Abfalleimer. »Nicht alle freuen sich darüber.«
    »Niemand freut sich, wenn Riedwaan sich irgendwo einmischt. Das scheint eine feste Regel zu sein.«
    »Aber diesmal sind sie wirklich unglücklich«, sagte Steyn. »Man hört so einiges in den Gängen. Halbsätze. Und dann verstummen die Gespräche. Richten Sie ihm das aus. Von mir.«
    »Das mache ich.«
    Steyn steckte sich eine Stuyvesant an. »Sie haben mir am Telefon erzählt, Sie hätten einen Namen für mich.«
    »Le Roux«, sagte Clare. »Susan, Suzanne. Oder etwas in der Richtung – vielleicht auch Cindy, Sally, Sonya. Möglicherweise war sie Künstlerin.«
    Clare legte die Fotos auf dem Schreibtisch aus.
    »O Mann.« Basie Steyn strich sich mit beiden Händen über den Bürstenschnitt. »Da draußen laufen ein paar kranke Arschlöcher herum. Sie sieht wie ein Filmstar aus den Fünfzigern aus.Wie sie meine Mutter geliebt hat.« Er hielt ein Foto ins Licht. »Nicht wie Marylin. Die andere, die im Auto

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