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Galgenberg: Thriller (German Edition)

Galgenberg: Thriller (German Edition)

Titel: Galgenberg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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Finissage?« Lilith löste sich von ihr. »Das, das Sie sich bei mir ansehen sollten?«
    »Ja, das würde ich gern noch sehen«, sagte Clare.
    »Ich dachte, deswegen wären Sie heute Morgen gekommen, nicht, um mein Leben in Trümmer zu schlagen.«
    »Es ist ein erster Schritt, um alles wieder zusammenzufügen«, meinte Clare. »Wenn wir die Wahrheit über Ihre Mutter herausfinden.«
    »Sie halten es für möglich, Scherben wieder zusammenzukitten ?«, fragte Lilith. »Meine Erfahrung sagt, dass sie immer wieder auseinanderbrechen, und zwar immer entlang der alten Bruchstellen.«
    Sie löste ihr Kleid und drehte Clare den Rücken zu.
    »Mein letztes Stück für die Ausstellung.« Ihr schmaler Rücken war frisch tätowiert  – die schwarze Tinte noch mit Blutperlen besetzt. »Der Totenschein meiner Mutter. Er hat mich zu dem gemacht, was ich bin.«

24
    Das blaugrüne Katzenhalsband lag verlassen neben Riedwaans Haustür. Lächelnd hob er es auf  – endlich hatte das gerissene Vieh sich davon befreit. Er schaltete das Licht an und hielt nach Fritzi Ausschau, doch die Katze war nirgendwo zu sehen. Er sah in der Küche nach. Dort war sie auch nicht, dafür war kaum noch Futter im Fressnapf, und der Wassernapf war leer. Riedwaan füllte beides auf. Er wollte gerade Clare anrufen, als sein Handy läutete. Er legte das Halsband auf den Küchentisch. »Faizal.«
    »Captain?« Louise, Phiris Sekretärin. »Es gab einen Unfall.«
    »Wer?«, fragte Riedwaan.
    »Sergeant Rita Mkhize.«
    »Wo ist sie?«, wollte Riedwaan wissen. »Was ist passiert?«
    »Die Nachricht kam rein, als ich gerade gehen wollte. Sergeant Mkhize ist tödlich verunglückt«, sagte Louise. »Etwas ist faul an der Sache, ich finde, Sie sollten herkommen. Wir haben ein paar Fotos vorliegen, die uns zugeschickt wurden.«
    »Von den Kollegen da oben?«, fragte Riedwaan.
    »Nein, sie wurden per Fax an uns geschickt, und zwar an Sie.«
    »Was sind das für Bilder, Louise?«
    »Fotos von Rita.« Louise versagte die Stimme. »Von dem Unfall.«
    »Wer hat sie geschickt?«, erkundigte Riedwaan sich.
    »Hier steht nur eine Nummer. Auf dem Fax. Ansonsten gibt es keinen Absender.«
    »Irgendwelche Spuren zu der Nummer?«
    »Noch nicht«, sagte Louise.
    Riedwaan holte Stift und Papier. »Geben Sie sie mir.« Er notierte sie. »Die Fotos. Was ist darauf?«
    Sie schilderte es ihm.
    Er lauschte mit grimmiger Miene.
    »Geben Sie mir zehn Minuten«, sagte Riedwaan.
     
    Louise wartete mit einem Umschlag auf ihn. Darin lagen mehrere körnige Handyfotos, aufgenommen bei schlechtem Licht und Regen. Ein Toyota, aufgeschlitzt wie eine Sardinendose. Rita lag über dem Lenkrad, das weiße T-Shirt fleckig und dunkel, wo die Lenksäule ihre Brust durchbohrt hatte.
    Mit weit offenen Augen. Ohne jedes Leben.
    Riedwaan legte das Bild mit dem Gesicht nach unten auf den Tisch. Betrachtete die anderen. Angewinkelte Aufnahmen vom Unterboden des Wagens. Eine Nahaufnahme des Motors. Bremsspuren. Mehrere Totalaufnahmen. Ein Baum auf der Straße. Schwer festzustellen, wie der Baum ausgerechnet dort landen konnte, wenn nicht durch einen Hurrikan. Das Fahrzeug lag im Graben, war darum von der Straße aus wahrscheinlich nicht zu sehen.
    »Ich hätte selbst fahren müssen.« Riedwaan zündete sich eine Zigarette an. »Sie ist erst vierundzwanzig, und ich habe sie verflucht noch mal allein da hochgeschickt.«
    Zorn brannte die Trauer weg, schloss den Schmerz hinter seinen Augen ein.
    »Dem Unfallbericht zufolge war Rita betrunken«, sagte Louise. »Dabei hat sie ihr Leben lang nichts Stärkeres als Fanta angerührt.«
    »Jemand hat sie umgebracht, jemand hat das gedeckt, und jemand wird dafür bezahlen. Richten Sie Major Phiri aus, wo ich sein werde.«
    »Passen Sie auf sich auf, Captain«, ermahnte ihn Louise. »Nehmen Sie das Gesetz nicht in die eigene Hand.«
    »Wer wird es sonst in die Hand nehmen, Louise?«, fragte er und drückte die Zigarette aus.
    Zu Hause rief Riedwaan Goodman Langa an. Erklärte ihm, was passiert war, was er brauchte. Packte eine Reisetasche. Dann legte er sich aufs Bett und wartete, bis es Zeit war, zum Flughafen zu fahren.
    Er war froh, dass er allein war.
     
    Clare fuhr den Signal Hill hinunter und hielt bei Giovanni’s, um etwas zum Abendessen zu besorgen. Als der Kassierer ihre Tüten packte, läutete ihr Telefon.
    Pedro.
    »Ich konnte Ian Wilde, den Fotografen, aufspüren«, sagte er.
    »Du bist ein Heiliger«, erwiderte Clare. »Wo hast du ihn

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