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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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improvisiertes Frühstück schmecken.
    Um elf Uhr überredete ich einen Tankwart in Girvan, mir auch ohne Coupon ein paar Liter Benzin zu überlassen. Er verlangte dafür den doppelten Betrag, aber Geld war derzeit nicht mein Hauptproblem, sondern die Zeit.
    Noch knapp 150 Kilometer bis Glasgow.
    Mit Vollgas rauschte ich mit dem Riley auf der Küstenstraße A77 an Ayr vorbei, danach querfeldein bis nach Kilmarnock und von dort weiter in Richtung Glasgow. Wie ein Wahnsinniger überholte ich alles, was sich mir in den Weg stellte. Um ein Uhr hatte ich es bis zur Jamaica Bridge geschafft und bog in westlicher Richtung nach Dumbarton ab.
    Ich hatte mich dazu entschlossen, mit der Suche nach Sam in der »Räuberhöhle« anzufangen, von der Mrs. Slattery gesprochen hatte. Falls ich dort niemanden antraf, würde ich mit der Erskine-Fähre übersetzen und dann versuchen, eine Verbindung nach Arran zu erwischen.
    Anfangs kam ich an jeder Menge schaukelnder Kräne vorbei, weil sich an beiden Ufern des Clyde die Schiffswerften aneinanderreihten. Danach folgte die lange Strecke bis nach Clydebank im Norden, wo die deutsche Luftwaffe 1941 sämtliche Häuser in Schutt und Asche gelegt hatte. Auf der Dumbarton Road kam ich am Fährhafen von Erskine vorbei, und bald darauf zeichnete sich der große Basaltfelsen des Dumbarton Rock mit Dumbarton Castle vor dem klaren blauen Himmel ab.
    Für eine Festung war diese Lage geradezu ideal. Jahrhundertelang hatten die Burgherren die Durchfahrt durch den Meeresarm des Firth of Clyde kontrolliert. Schottische Könige – und vorher die Regenten der Pikten – waren in Dumbarton Castle gekrönt worden, um über die fruchtbaren Täler der Umgebung zu herrschen. Doch nicht einmal die besten keltischen Wahrsager hatten den Blitzkrieg viele Jahrhunderte später vorhergesehen.
    Ich kurvte mit dem Wagen die lang gestreckte, gewundene Straße entlang, die sich steil in den Ort hinunterschlängelte, und begann nach der Bute Street Ausschau zu halten. Schließlich hielt ich an und fragte einen Straßenfeger nach dem Weg. Als ich seinen Richtungsangaben folgte, landete ich plötzlich auf einer Küstenstraße, die quer durch den kleinen Ortskern zurück in Richtung Glasgow führte. Schließlich mündete sie in einen von Gras überwucherten Feldweg. Durch das Laub der Bäume hindurch sah ich Wasser glitzern.
    Ich bremste ab. Links und rechts des Feldwegs ragten acht Holzhütten – vier auf jeder Seite – aus Bäumen und Gestrüpp. Vom Weg aus führte jeweils ein schlammiger Pfad zu den Eingangstüren. »Hütte« war vielleicht der falsche Ausdruck: Die Unterkünfte sahen eher wie mobile Häuschen aus. Die Wände bestanden aus Holzschindeln und die Flachdächer aus Wellblech. Aus keinem der klapprigen Schornsteine stieg Rauch auf. Offenbar standen sie derzeit leer und wurden nur in der Hochsaison als Ferienwohnungen vermietet.
    Ich parkte den Wagen weiter hinten, an der Asphaltstraße, stieg aus, verstaute den Revolver im Bund meiner Hose und knöpfte das Jackett zu. Die Dickson war nicht so leicht zu verstecken, aber ich ging davon aus, dass ich hier ohnehin keiner Menschenseele begegnen würde. Ich überzeugte mich, dass die neuen Patronen ordentlich in ihren Kammern saßen, und ließ das Jagdgewehr wieder zuschnappen. Danach ging ich zu dem von Laub und Zweigen überrankten Feldweg hinüber und spähte durch das jungfräuliche Grün.
    Vor jeder Hütte stand ein schlichter Pfahl mit einer Nummer. An manchen baumelten auch Schilder mit Namen. Laut Mrs. Slattery musste ich nach Nummer 4 suchen. Ich hoffte nur, dass sie mich nicht angelogen hatte. Nichts deutete auf Telefonkabel hin, welche die Hütten mit der Zivilisation verbanden, deshalb ging ich davon aus, dass sie keine Möglichkeit besaß, ihren Schwager vor mir zu warnen. Nun, ich würde bald herausfinden, ob ein Empfangskomitee auf mich wartete.
    Die Hütte zu meiner Linken war Nummer 1. Nummer 4 lag am Ende der Reihe in Flussnähe, ein wenig zurückgesetzt. Das Grundstück schien doppelt so groß zu sein wie bei den übrigen Hütten. Die Fenster waren abgedunkelt, weit und breit kein parkendes Auto in Sicht.
    Nachdem ich die Dickson entsichert hatte, schlich ich mich in das Gehölz hinter den Hütten zu meiner Linken und kroch durch das spärliche Unterholz zu einem Baum, der knapp zehn Meter von Nummer 4 entfernt stand. Es sprach zwar nichts dafür, dass sich dort jemand aufhielt, aber vielleicht lauerte Gerrit mit zwei oder mehr von seinen

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