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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Wo hält er Samantha Campbell gefangen?«
    Sie geriet ins Wanken und wäre beinahe hingefallen, konnte sich jedoch noch rechtzeitig an der Tischkante festklammern. »Is sicher schon zu spät«, lallte sie. »Gerrit is wirklich ein Teufel.«
    »Ich muss es wenigstens versuchen. Um Himmels willen, Weib, rück einfach die Adresse raus«, flehte ich hysterisch. »Es sind schon genug Menschen gestorben, meinen Sie nicht?«
    Sie blickte durch das Küchenfenster auf die sich verdichtende Dunkelheit, wischte sich übers Gesicht und schenkte mir einen intensiven Blick.
    »Gerrit hat uns das alles eingebrockt. Einen Bruder wie Dermot verdient er gar nicht.« Sie deutete mit dem Kinn auf das Zimmer, in dem ihr toter Ehemann lag. »Derry war ein guter Mann. Es hätte für uns auch ganz anders laufen können. Für ihn und für mich. Doch immer und immer wieder hat sein Bruder, dieser verdammte Irre, unser Leben durcheinandergebracht. Die Hälfte der Zeit nur, um seinen Spaß zu haben. Oder wegen seiner perversen Vergnügungen. Und jetzt liegt mein Derry da drinnen und Gerrit ist da draußen und lacht uns alle aus.«
    »Wo da draußen, Mrs. Slattery? Ist es etwa gerecht, wenn Gerrit weiterleben darf und Ihr Derry nicht? Nach allem, was Derry für ihn getan hat?«
    Sie starrte mich aus trüben Augen an. Natürlich war ihr klar, dass ich das alles nur sagte, um sie weichzuklopfen.
    Sie seufzte. »Es gibt nur zwei Orte, wo er sich aufhalten dürfte. Entweder in dem Ferienhäuschen auf Arran oder in dieser Räuberhöhle in Dumbarton. Zusammen mit seinen Kumpels. Und diesmal werden die Sie erwischen, Sie Schlaumeier und mordlustiger Todesengel.«
    »Na ja, dann macht’s Ihnen ja sicher nichts aus, mir die Adressen zu geben? Wenn die mich doch sowieso umbringen?«
    Sie musterte mich mit zusammengekniffenen Augen. Langsam erschloss sich ihrem umnebelten Gehirn die Stichhaltigkeit meiner Argumente. Plötzlich grinste sie. »Stimmt. Ich werd Sie direkt in die Hölle schicken, genau das werd ich tun.«
    Sie verriet mir, wo ich die beiden Unterschlüpfe finden konnte. Bei dem Gedanken daran, dass Sam nicht weit von Glasgow, ganz in meiner Nähe, gefangen gehalten worden war, während ich die ganze Zeit über dem falschen Ziel hinterhergejagt war, drehte sich mir erneut der Magen um. Doch ich riss mich zusammen und ging zur Tür, drehte mich jedoch noch einmal zu ihr um. »Was soll jetzt ...« Ich deutete auf das Zimmer, in dem Slattery blutüberströmt auf der Bettdecke lag.
    »Wir kümmern uns schon selbst um unsere Lieben.«
    »Und was ist mit denen da draußen?« Beim Gedanken an diese Toten regten sich keine Schuldgefühle bei mir. Wären sie nicht gestorben, dann ich. Allerdings gab es da ja auch noch ein paar Kleinigkeiten mit der Polizei zu regeln. Mrs. Slattery musste lediglich zum Telefon greifen, dann würde ich die Geschehnisse hinter Gittern erklären müssen, bis ich alt und grau war. Oder am Galgen baumelte.
    »Ich kenne ein paar Leute. Wir werden’s auf unsere Weise erledigen. Auf die unauffällige Weise.«
    Ich glaubte ihr zwar, zwang sie sicherheitshalber aber, eine örtliche Nummer anzurufen, und lauschte, wie sie zwei Männer anforderte. Sie versprachen, sofort zu ihr zu kommen. Anschließend riss ich das Telefon aus der Wand und schnitt das Kabel durch. Ich machte mich auf den Weg, holte die Dickson, die immer noch draußen lag, und lief eingehüllt in die Wärme eines schönen Frühlingsabends die Zufahrt zur Straße hinunter. Die verbrauchten Patronenhülsen entfernte ich und legte neue in beide Kammern ein. Unterwegs kam ich an der großen schwarzen Limousine vorbei, deren Lebenssaft jetzt in einer glitzernden Mischung aus Öl, Wasser und Treibstoff im Schotter versickerte. Ich ließ dieses Bild der Zerstörung kurz auf mich wirken, kletterte dann über das Tor und verschwand in der Dunkelheit.

43
    Nachdem ich die ganze Nacht durchgefahren war, erreichte ich den Hafen von Larne in den frühen Morgenstunden. Ich parkte, rollte mich auf der Rückbank des Wagens zusammen und schlief unruhig, bis ich von Kettengerassel und Sirenen geweckt wurde. Ich nahm die erste Autofähre nach Stranraer, fand dort eine bereits geöffnete Bäckerei und kaufte zwei Hefeteigbrötchen mit undefinierbarer Füllung. Danach hielt ich einen Milchmann an, der mit Pferd und Wagen unterwegs und gerade am Ende seiner Auslieferungstour angekommen war, und besorgte mir bei ihm zwei Flaschen Milch. Auf der Weiterfahrt ließ ich mir mein

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