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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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hatte. Der Wagen war auf ein mittelständisches Unternehmen namens Ireland Scotland Shippers zugelassen. Der Angestellte nahm sogar einen zusätzlichen Gang auf sich – mir kam es vor, als wäre er zu Fuß nach Edinburgh und zurück gelaufen – und teilte mir schließlich das Ergebnis seiner Detektivarbeit mit: Es handelte sich um eine Import-Export-Firma mit Hauptsitz in Glasgow, die wiederum zu einem größeren Familienbetrieb gehörte. Inhaberin sei eine gewisse Miss Elizabeth Reilly.
    »Sie ist mit einem von Gerrit Slatterys Strohmännern verheiratet«, erklärte Sam und legte den Hörer auf. Von ihrem vollgestopften Büro aus hatte sie die Organisation angerufen, bei der öffentliche und private Unternehmen in Schottland registriert sind. »Über andere Unterlagen oder Informationen verfügen die Leute nicht, weil es sich nicht um eine börsennotierte Firma handelt.«
    »Wenn ich mich richtig erinnere, ist Gerrit Slattery ...«
    »... der Bruder von Dermot, genau.«
    »Was wissen Sie sonst noch über diese Typen? Während meines Polizeidienstes in der Tobago Street hab ich zwar von den Jungs gehört, bin ihnen aber nie persönlich begegnet. Nur einigen ihrer Kulis. Wenn wir einen bestimmten Fall nicht lösen konnten, haben wir zum Spaß immer die Slatterys für die Tat verantwortlich gemacht.«
    »Nun ja, die Slatterys sind Iren, müssen Sie wissen. Leben aber schon seit Jahren in Glasgow. Die Brüder wohnen zusammen mit Dermots Frau in einem großen Haus in Bearsden. Ist aber offenbar keine besonders glückliche Sippe. Die Mutter ist schon lange tot, und es geht das Gerücht, dass Dermot, der ältere Bruder, seinen Vater umgebracht und dafür in Belfast im Knast gesessen hat. Irgendeine Auseinandersetzung unter Alkoholeinfluss, soweit ich weiß. Nach Dermots Entlassung aus dem Gefängnis sind die Brüder hierhergezogen und haben die Muskeln spielen lassen, um groß in den Drogenhandel einzusteigen. Mittlerweile floriert das Geschäft. Durch räuberische Erpressung und sogenannte Versicherungsgeschäfte mit Ladeninhabern, die sie durch Drohungen durchsetzen, sichern sie sich noch gewisse Nebeneinkünfte.«
    »Zumindest können wir jetzt eine Verbindung zu der verschwundenen Mrs. Reid herstellen.« Ich musterte Sams hochgezogene Brauen. »Ich weiß, ich weiß. Das ist dürftig und beweist noch gar nichts. Aber wir wissen immerhin, dass wir auf der richtigen Spur sind.«
    Sam fuhr sich mit den Händen durch ihr kurzes blondes Haar und streckte sie danach in meine Richtung aus, als wollte sie mich wegstoßen. Was sie in gewisser Weise ja auch tat. »Brodie, wenn ich diesen Fall nicht gründlich vorbereite, stehen wir am kommenden Montag bei der Verhandlung mit leeren Händen da – mal abgesehen von einem charmanten Lächeln und einem stillen Gebet. Sie müssen diese Sache allein weiterverfolgen, daran führt kein Weg vorbei. Was schlagen Sie als nächsten Schritt vor?«
    »Könnte an der Zeit sein, den Brüdern Karamasow einen kleinen Besuch abzustatten, oder? Außerdem sollte ich mich bei unseren örtlichen Schnüfflern mal erkundigen, wie weit sie in der Mordsache Cassidy sind. Und zu guter Letzt ...« Ich geriet ins Stocken, denn die Aussicht auf diese Begegnung stimmte mich nicht gerade froh und glücklich. »Ich will auch versuchen, mit Fiona MacAuslan zu reden.«
    Sam sah mich über den Brillenrand hinweg forschend an. »Sie meinen wohl Fiona Hutchinson, oder? Ist das klug? Was bringt uns das?«
    Bei der Frage meldete sich mein schlechtes Gewissen zu Wort, was lächerlich war. »Keine Ahnung. Aber wir müssen jeden Stein zumindest einmal umdrehen, stimmt’s?«
    Während ich in das harte Tageslicht eines kalten Glasgower Morgens hinaustrat, knabberte ich immer noch an Sams Frage herum. Ich hatte ihr gegenüber nie erwähnt, dass Fiona meine Jugendliebe gewesen war. Vermutlich hatte ihr auch Hugh nichts über die frühere Beziehung zwischen Fiona und mir erzählt, sonst wäre Sam sicher deutlich neugieriger gewesen und hätte Zweifel an meinem Motiv für den geplanten Besuch angemeldet. Genau wie ich. Ich meine, was zum Teufel wollte ich überhaupt von Fiona? Glomm da immer noch ein schwacher Funken? Wollte ich sie noch einmal sehen, damit ich unsere Jugendliebe endlich verarbeiten konnte?
    Die Welt hatte sich seit diesen heißen, aber naiven Liebesaffären im örtlichen Tanzlokal weiß Gott verändert. Fiona hatte im Krieg ihren Mann verloren und danach noch ihren kleinen Sohn. Wegen irgendeines

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