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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Numma.«
    »Stimmt, Alec, stimmt genau.« Fast hätte ich mich gebückt und ihm einen Kuss auf den verlausten Kopf gedrückt.
    Wir machten am Hafen von Brodick halt und gingen zum Fahrkartenschalter hinüber, um uns nach dem großen Wagen zu erkundigen. Aber die Leute dort führten keine Listen über die Fahrzeuge auf der Fähre, sofern die Überfahrt nicht im Voraus gebucht wurde. Die meisten Autofahrer rollten einfach über die Rampe an Deck und bezahlten an Bord. Lediglich die Daten von ein paar Viehtransportern, die von den Mutterschafen geworfene Lämmer zu den Bauern in der Umgebung transportierten, fanden sich in den Unterlagen.
    Danach versuchten wir es während der Rückfahrt nach Ardrossan auf der Fähre selbst. Der Zahlmeister erzählte uns die gleiche Geschichte, schlug aber vor, bei den Arbeitern nachzufragen, welche die Wagen an und von Bord dirigierten. Am Heck des Autodecks stießen wir auf zwei Crewmitglieder und boten ihnen Zigaretten an.
    »Kann mich noch gut erinnern«, sagte der Kleinere. »Großa schwarza Austin mit zwei Männern im schwarzn Anzug. Sahn wie Leichenbestatta aus.«
    »Eher wie Kerls, die Leichenbestattan wat zu tun gebm, Bobby.«
    »Erinnern Sie sich deshalb so gut an die Männer?«, fragte ich.
    »Nich nur deswegn. Hab den Wagn vorher schon gesehn. Nur blieben se diesmal den ganzen Weg nach Brodick drin hockn. Saßn rum wie bestellt und nich abgeholt. Hab denen gesacht, se könntn nach oben gehn, Tee trinkn oder so. Abba die warn nich interessiert. Ham dat Fenster hochgekurbelt.«
    Jetzt mischte sich auch der Größere, der sich nicht so einfach in den Hintergrund drängen lassen wollte, ins Gespräch. »Sind abba nich zum Festland zurückgefahrn.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Wegn’m Sonntagsfahrplan. Warn dat einzige Schiff, dat nachmittags zurückgefahrn is.«
    Wir bedankten uns bei den aufmerksamen Seeleuten und kehrten aufs Passagierdeck zurück. Während ich mich mit dem Rücken zur Reling stellte und Ausschau nach Schlägertypen mit finsteren Absichten hielt, hörte ich mir selbst dabei zu, wie ich Sam aufmunterte – genauso, wie ich meine Männer immer vor einem Gefecht aufgemuntert hatte.
    »Erstens sind die immer noch auf der Insel. Und wenn sie auf der Fähre hin- und herpendeln, haben sie vermutlich einen Stützpunkt auf Arran. Allerdings ist die Insel recht groß. Zweitens finden wir Mrs. Reids Kidnapper, wenn wir den Wagen finden. Und ich wette, wir erfahren dann auch, wer Cassidy umgebracht hat. Das wiederum stellt eine Verbindung zu Rory her, vielleicht auch zu den anderen vier verschwundenen Jungen. SD ist ein Glasgower Kennzeichen. Gleich morgen früh könnten wir bei der Stadtverwaltung herausfinden, wer der stolze Fahrzeughalter ist. Vielleicht ist der Austin auf eine Adresse in Arran zugelassen? Dann hätten wir einen Volltreffer gelandet.«
    Sam ließ sich von meinem gespielten Optimismus kaum beeindrucken. »Bei Ihnen klingt das alles wie ein Kinderspiel, Brodie. Aber vielleicht ist Mrs. Reid längst tot. Die Anhörung für das Berufungsverfahren findet in einer Woche statt. Aktuell gibt es nichts außer Indizien.«
    »Und einen toten Priester!«
    »Ja, aber nur, wenn wir beweisen können, dass er ermordet wurde, und eine Verbindung zwischen diesem Mord und dem Anschlag auf Ihr Leben herstellen können, bringt uns das weiter.«
    »Aber das werden Sie bei der Anhörung doch vorbringen, oder nicht? Es für Ihr Plädoyer verwenden?«
    »Selbstverständlich. Mein Gott, es ist ja wenigstens ein Ansatzpunkt. Mehr, als ich zu hoffen wagte. Aber wenn ich meine Behauptungen vor den Richtern nicht beweisen kann, werden die nur müde lächeln und die Berufung abweisen.«
    »Das heißt, ohne unsere Zeugin – Mrs. Reid – stehen wir mit leeren Händen da?«
    »Ganz genau, Brodie.«

26
    Am folgenden Morgen fand ich mich um Punkt neun Uhr vor dem Empfangsschalter des Glasgower Ordnungsamts ein. Der Angestellte hatte diese hilfreiche »Bin-sofort-bei-Ihnen«-Tour drauf, die einen zwingt, Platz zu nehmen und zu warten und sich zu ärgern, bis man schwarz wird. Danach darf man den Kerl endlich mit seinem Anliegen konfrontieren, muss dann aber erneut eine gefühlte Ewigkeit warten, bis man die gewünschte Information erhält. Ich hatte gerade das letzte Stadium der Verzweiflung erreicht und war drauf und dran, meinen Stuhl über den Empfangstresen zu schleudern, da ließ er sich endlich wieder blicken.
    Leider fiel die Auskunft keineswegs so aus, wie ich es mir erhofft

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