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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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hinter ihm im Regal stand. Ich schob ihm zwei Halfcrowns hin: »Zwei Doppelte. Bringen Sie die rüber zum Tisch der Slatterys. Das Wechselgeld können Sie behalten.«
    Unwillkürlich blickte er zu dem Tisch mit den drei Männern hinüber. »Und wen soll ich als edlen Spender nennen?«
    »Sagen Sie einfach, dass der Fährmann grüßen lässt.«
    Er sah mich zweifelnd an, steckte mein Geld jedoch weg und füllte die Gläser großzügig. Danach hob er die seitliche Thekenschranke an, ging zum Tisch der Brüder hinüber, stellte ihnen den Whiskey hin und zeigte auf den, der sie spendiert hatte. Als sie aufsahen, befand ich mich bereits mit aufgesetztem Lächeln auf dem Weg zu ihnen, versuchte mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen so lässig wie möglich zu wirken.
    »Abend, Jungs, darf ich mich zu euch setzen?« Ich beugte mich über den Schlägertyp mit den krausen Haaren hinweg zu den blassen Iren hinüber. Der Krauskopf stand sofort auf, doch der Mann mit dem rötlichen Schnauzbart gab ihm das Zeichen, sich wieder zu setzen, was er widerstrebend tat. Auf seinem Gesicht – der narbigen und durch Knochenbrüche entstellten Visage des ewigen Leibwächters – zeichnete sich Enttäuschung ab. Der Schnauzer hob sein Glas, schnüffelte daran und leerte es mit einem einzigen Schluck. Jetzt fiel mir auch auf, dass er mit dem Bartwuchs seine Hasenscharte zu kaschieren versuchte.
    »Cheers! Und wer zum Teufel sind Sie?«, fragte er.
    Der ältere Slattery sagte nichts, saß nur da, warf einen Blick auf den Whiskey und musterte mich danach mit seinen harten Augen. Er wartete ab. Am anderen Tisch war es still geworden, die Männer hatten die Köpfe in unsere Richtung gedreht. Nach und nach, wie bei einem Auffahrunfall mit geringer Geschwindigkeit, begriff Fergie, was auf ihn zukam und wen er vor sich hatte. Es war ihm deutlich anzusehen. Er sprang so hastig auf, dass sein Bier umkippte, und deutete mit dem Finger auf mich.
    »Verdammte Scheiße, datis Brodie. Du Arschloch müsstes doch ertrunkn sein!«
    Bei diesen Worten schnellte auch der Krauskopf hoch und ballte die Fäuste. Zwar wusste er nicht recht, was hier gespielt wurde, doch er ging offensichtlich davon aus, dass er dabei seinen Spaß haben würde. Die übrigen Stammgäste hielten gespannt die Luft an. Schließlich zischte der ältere Slattery aus dem Mundwinkel: »Sag den beiden, sie sollen sich wieder hinsetzen und die Klappe halten, Gerrit.« Der starke nasale Akzent verriet die irische Herkunft.
    Auf das Zeichen von Gerrit Slattery zog sich der Krauskopf an die Theke zurück und lehnte sich, in Sprungweite von mir entfernt, dagegen. Fergie rieb sich fortwährend mit der Hand über den Mund, während er und seine Kumpel am anderen Tisch wieder auf ihre Stühle sanken. Offenbar gab es ihm ein unlösbares Rätsel auf, dass ich in der Gestalt eines Jagdführers auferstanden war.
    Dermot Slattery musterte mich eingehend. »Setzen Sie sich, Brodie.«
    Ich zog mir einen Stuhl heran, allerdings mit etwas Abstand zum Tisch, um genügend Beinfreiheit zu haben und die Abzugshand ungehindert bewegen zu können. Dann folgte ich der Aufforderung.
    »Sie müssen ein guter Schwimmer sein, Brodie«, bemerkte Dermot in einem Anflug von schwarzem Humor.
    »Und woher wissen Sie von meinen Schwimmtalenten, Slattery?«
    »Lassen Sie diese Scheiße, Brodie. Was wollen Sie?«
    »Fergies Eier auf einem Silbertablett.«
    Dermot Slattery sah mich abschätzend an. »Hast du das gehört, Fergie?«, fragte er, ohne den Kopf zu bewegen. »Soll ich ihn ausprobieren lassen, ob er dir an die Eier gehen kann?«
    Fast erwartete ich, Fergie werde sich wie ein Gorilla auf die Brust trommeln oder mit seinen Hufen die Sägespäne aufwirbeln. Ganz so kam es nicht, aber er sprang auf und zeigte mit dem Finger auf mich. »Soller doch probiern, Dermot! Jedazeit!« Um mir zu demonstrieren, was für ein knallharter Kerl er war, fuhr er mit der Hand in die Innentasche seiner Jacke und holte die Fahrradkette heraus. »Ich nehm mir noch die andere Seite von dem sein Schädel vor. Mal sehn, wie’s dem ohne die verdammtn Ohrn gehn tut.«
    »Hab dir doch gesagt, du sollst auf deine Sprache achten«, gab Dermot leise zurück.
    Daraufhin setzte Fergie sich wieder, sah mich finster an, spielte an seiner Fahrradkette herum und wartete darauf, dass sein Besitzer ihn von der Leine ließ.
    Slattery wandte sich erneut mir zu. »Wenn Sie’s mit dem aufnehmen können, gehört er Ihnen. Also, worauf sind Sie eigentlich

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