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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Berufungsunterlagen mit Hugh durchging. Hugh selbst schien mittlerweile alles egal zu sein, das mochte aber auch an den Medikamenten liegen. Allerdings wurde er deutlich munterer, als ich ihm von den Fahrten nach Arran und meinem unbeabsichtigten Bad im Meerwasser erzählte.
    »Mein Gott, Dougie! Du musst die Finger davon lassen! Ich will nicht, dass du beim Versuch, mir den Hals zu retten, selbst umgebracht wirst. Das ist die Sache nicht wert.«
    »Mittlerweile geht’s um mehr als deinen Hals, Alter. Für mich ist es jetzt eine persönliche Angelegenheit. Gewisse Leute wollen mich umbringen, und ich werd’s denen heimzahlen, sobald ich sie in die Finger bekomme.« Ich rieb mit Nachdruck über die dunkelviolette Narbe auf meiner Wange.
    »Was sagen Sie zu Pater Cassidy?«, wollte Sam von Hugh wissen.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaub’s nicht, kann’s einfach nicht glauben. Er war immer gut zu mir.«
    »Und was ist mit der Nacht, bevor man das Beweismaterial in Ihrer Wohnung gefunden hat? Können Sie sich daran erinnern, dass er Ihnen ins Bett half? Oder dass jemand Sie nach Hause brachte?«
    Er knetete sich das entstellte Gesicht. »Ich hab überhaupt keine Erinnerungen an diese Nacht. Es ist wie ein Filmriss.«
    Ich wartete, bis er wieder zur Ruhe gekommen war. »Ich hab Fiona besucht, Hugh«, bekannte ich schließlich.
    Sein Kopf schoss hoch. »Ach ja? Wie hält sie sich?«
    »Nicht schlecht. Sie hat nach dir gefragt.«
    »Ich hab ihr verboten, mich hier zu besuchen. Es wäre nicht angemessen.«
    Ich wagte einen weiteren Vorstoß. »Ich hab bei ihr das Foto von Rory gesehen.«
    Er sprang auf. »Diese Geschichte dürft ihr nicht vor Gericht verwenden, das verbiete ich euch, hörst du? Fiona hätte es dir nicht erzählen dürfen!«
    Der Wärter kam herüber und ermahnte Hugh, sich wieder zu setzen. Nervös kratzte er sich die Haut von den Händen und verdrehte die Finger, als wollte er sie abschrauben.
    »Hör zu, Hugh, diese Geschichte könnte dir vor Gericht helfen, Mann!«
    »Nein, es würde nur Fiona schaden. Ich will nicht, dass sie in die Verhandlung reingezogen wird. Ihr Name würde dann wieder in sämtlichen Zeitungen auftauchen. Haben wir uns verstanden?«
    Sam und ich tauschten einen kurzen Blick aus. Schließlich zuckte sie die Achseln. »Ja, wir haben uns verstanden, Hugh. Wir werden die Sache vor Gericht nicht anschneiden.«
    Ich beschloss, einen anderen Kurs einzuschlagen. »Fiona erzählte mir, deine Drogendealer seien Gerrit Slattery und dessen Kumpel gewesen. Stimmt das?«
    Er nickte wortlos.
    »Wie bist du auf ihn gestoßen?«
    »Er ist derjenige, der einen findet, Dougie. Nicht umgekehrt.«
    »Hör mal, das reicht mir nicht, dazu ist die Sache zu wichtig. Slattery hat doch sicher ein paar Stammkneipen?«
    Hugh sah mich nachdenklich an. »Du bist wohl nicht zu bremsen, wie? Der gleiche Sturkopf wie damals.«
    Ich schwieg.
    »Im West End gibt’s eine Bar, in der die rumhängen. Heißt Tappit Hen . Aber das ist eine wahre Räuberhöhle, Dougie, da traut sich selbst die Polizei nicht rein. Da kann man nicht einfach hineinspazieren und um ein kleines Gespräch mit dem örtlichen Häuptling der Messerstecher bitten, weißt du. Jedenfalls nicht, ohne dass einem der Schädel zertrümmert wird.«
    »Klingt nach einem originellen Pub. Solche Läden mag ich.«
    »Red keinen Quatsch, Dougie. Die werden dich umbringen.«
    »Die glauben doch, sie hätten’s schon getan.«
    Hugh starrte mich an, als hätte er einen Verrückten vor sich sitzen.
    Natürlich war das ein völlig bescheuertes Vorhaben. Aber nach den Ereignissen der letzten Tage musste meine Vernunft irgendwo auf der Strecke geblieben sein. Man hatte mich wie eine Marionette behandelt. Und ich reagiere nun mal nicht allzu liebenswürdig auf Leute, die an meinen Fäden ziehen, schon gar nicht auf Abschaum wie Slatterys Gefolge. Das ist eine meiner Schwächen – allerdings eine, die ich gar nicht abstellen möchte.
    Ich ließ den Webley-Revolver in der Innentasche des geliehenen Sakkos verschwinden, winkte Sam und ihrem Papierstoß auf dem Esszimmertisch freundlich zu und trat in den warmen Samstagabend hinaus. In der Byers Road stieg ich aus der Straßenbahn und schlenderte einige Nebenstraßen entlang, wobei mir das kaum überschaubare Gewirr an kleinen Gässchen auffiel. Schließlich fand ich den Pub. Obwohl es noch früher Abend war, erst 19 Uhr, herrschte im Tappit Hen schon jede Menge Betrieb. Durch die Buntglasscheiben dieser

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