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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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nickte.
    »Und falls die Reids dort nicht pünktlich wie die Maurer auftauchen, Slattery, werde ich Sie und Ihre Familie verfolgen und alle wie die Ratten abknallen. Haben Sie verstanden?«
    Ich musterte ihn. In seinem Blick zeichneten sich ein Hoffnungsschimmer und eine Spur seiner typischen Durchtriebenheit ab. »Abgemacht, Brodie.«
    Ich sah ihn skeptisch an, denn ich bezweifelte, dass er sich daran halten würde. Aber es war immerhin einen Versuch wert. Die Chancen, dass Slattery uns tatsächlich eine Zeugin auslieferte, die ihn und seine Leute an den Galgen bringen konnte, war in etwa so groß wie die, dass ein dreibeiniger Esel das Derby gewann. Doch zumindest hatte ich ein wenig im Hornissennest herumgestochert und ging davon aus, dass das bestimmte Aktivitäten auslösen würde. Vielleicht sogar solche, die mir in die Hände spielten. Andererseits war es natürlich auch möglich, dass man mir einen fatalen Stich verpasste.
    »Stehen Sie auf und gehen Sie langsam auf Ihre Leute zu – nicht rennen! Und falls Sie losbrüllen, schieße ich Ihnen in den Rücken.«
    Er rappelte sich hoch und ging, das Gesicht nach wie vor in meine Richtung gewandt, langsam los. Rückwärts. Offensichtlich versuchte er, meine Stimmung und meine Absichten einzuschätzen. Seine Miene nahm einen seltsamen Ausdruck an. War es ein Anflug von Triumph? Oder Verachtung? Gleich darauf drehte er sich um und stakste mit vor Anspannung steifem Rücken auf die Einfahrt zu. Zugleich wandte ich mich um und lief los. Meine Ledersohlen klatschten laut über das Kopfsteinpflaster. Das reichte Slattery. Ich hörte, wie er in die entgegengesetzte Richtung rannte. »Hier, ihr Scheißkerle! Hier bin ich!«
    Ich blieb stehen, drehte mich um und schoss. In die Luft. Der Knall hallte von den größeren Gebäuden wider.
    Während sich Slattery zu Boden warf, eilten die beiden Gestalten, die am Ende der Gasse gestanden hatten, zu ihm hinüber und kauerten sich neben ihn. Ich sprintete durch die stillen Gassen. Irgendwann schlug ich einen Haken, verlangsamte zu normaler Gehgeschwindigkeit und bahnte mir den Weg zurück zur Byers Road. Unter meinem vornehmen Tweedanzug schwitzte ich wie ein Stier. Ich nahm die Schiebermütze ab, um mir mit dem rauen Stoff das Gesicht abzuwischen. Stellte mir dabei die Frage, welche Entwicklungen ich wohl in Gang gesetzt haben mochte.

30
    »Sie haben was getan? Sind Sie denn völlig verrückt geworden?«
    Samantha Campbell stapfte im Esszimmer auf und ab, machte eine abrupte Drehung und warf die Hände in die Luft.
    »Sie sind also nicht beeindruckt?«
    Ich saß in Hemdsärmeln am Tisch, nippte an meinem Whisky und hörte mir ihre Standpauke an, bis Sam endlich die Luft ausging. Mit verschränkten Armen stand sie vor mir wie eine wutschnaubende Ehefrau, die damit gerechnet hat, dass ihr Mann besoffen nach Hause kommt, und sich in ihrer Erwartung bestätigt sieht. Natürlich hatte ich tatsächlich etwas völlig Verrücktes getan, wie mir im Nachhinein klar wurde. Etwas Verrücktes von der Sorte, die einem militärische Ehren einbringen konnte. Posthume Auszeichnungen.
    Wie schon so oft in solchen Situationen stellte ich mir die Frage, ob ich mit dem Edinburgher Kunsttischler William Brodie, der Robert Louis Stevenson als reales Vorbild für seinen Roman Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde gedient hatte, mehr als nur den Nachnamen teilte. Offenbar waren wir beide Menschen mit gespaltener Persönlichkeit. Nur dass bei mir der Whisky als Katalysator für den Wechsel von einer Identität zur anderen diente.
    »Wir saßen schließlich ganz schön in der Patsche, Sam«, rechtfertigte ich mein Vorgehen. »Sie stecken mitten in der Vorbereitung für ein Berufungsverfahren, ohne dass Sie stichhaltige Beweise vorlegen können. Ich musste einfach etwas riskieren.«
    »Und was haben Sie getan, um mein gerichtliches Vorgehen zu unterstützen? Sie haben auf einen Mann geschossen! «
    »Nur in den Fuß.«
    »Sie haben auf ihn geschossen . Anschließend haben Sie Glasgows schlimmsten Gangster am Schlafittchen gepackt und mit vorgehaltener Waffe aus einem Pub gezerrt und um sein Leben winseln lassen! Und jetzt ist dieses ganze Pack von Kriminellen, Mördern, Drogendealern und weiß Gott was für Typen da draußen hinter Ihnen her! Die wollen Ihnen bei lebendigem Leib die Haut abziehen und Ihren Schädel auf einem Pfahl an der Trongate zur Schau stellen!«
    Ich zuckte die Achseln und lächelte sie so zerknirscht an, wie es mir nur

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