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Galgenweg

Galgenweg

Titel: Galgenweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian McGilloway
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keiner von den Jungs, Benedict, egal, wie laut Harry poltert.«
    Ich konnte Costellos Einschätzung von Patterson und Colhoun nicht teilen, und sobald ich die Gelegenheit dazu erhielte, würde ich ein paar Takte mit Patterson reden.
    Auf dem Weg zur Wache kurbelte ich mein Fenster herunter und rauchte eine Zigarette. Costello fragte mich, was ich auf dem Herzen habe. Aber natürlich konnte ich ihm schlecht sagen, dass ich darüber nachdachte, dass mein Ermittlungsstil möglicherweise sowohl zu Decko O’Kanes Tod als auch zum Beinahetod meiner Partnerin geführt hatte. Außerdem hatte das, was ich Costello einige Tage zuvor über die Rechtmäßigkeit des Waffenfunds gesagt hatte, zu Peter Webbs Verhaftung geführt, der wiederum am Ende ebenfalls tot gewesen war. Jede meiner Maßnahmen im Lauf der Ermittlungen hatte jemanden in die Schusslinie gerückt. Anstatt Verbrechen aufzuklären, schien ich dafür zu sorgen, dass die Serie nicht abriss. Vielleicht war es an der Zeit einzupacken, dachte ich.
    Meine Sorgen wurden nicht geringer, als wir bei der Ankunft auf der Wache erfuhren, dass Deckos DNA -Testergebnisse eingetroffen waren. Die Haut, die man unter James Kerrs Nägeln gefunden hatte, stammte nicht von Declan O’Kane.
    Kurz nach dem Mittagessen erhielt ich einen unerwarteten Anruf.
    »Ich habe das mit Ihrer Partnerin gehört … Williams«, sagte die Stimme. »Schöner Scheiß; sie hat einen Sohn, stimmt’s?«
    Ich benötigte einige Sekunden, ehe ich die Stimme erkannte. »Helen?«
    »Ja. Wie geht’s ihr?«
    »Gut«, sagte ich.
    »Ich habe Neuigkeiten für Sie. Wegen der gestohlenen Medikamente«, sagte Helen mit wachsender Erregung in der Stimme.
    Nun hatte sie meine volle Aufmerksamkeit.
    »Ein Tipp von einem Teilnehmer an einem örtlichen Kickbox-Ding. Bei dem Turnier wurde jemand disqualifiziert, nachdem er das Finale gewonnen hatte. Er hatte Steroide genommen. Und es stellte sich raus, dass er außerdem unser Brustkrebsmedikament genommen hatte. Der Typ, den er eigentlich besiegt hatte, hat eine Beschwerde eingereicht.«
    Unser Brustkrebsmedikament, dachte ich. »Haben Sie einen Namen?«, fragte ich.
    »Darren Kehoe; er ist –«
    »Rausschmeißer in Letterkenny. Den kenne ich.«
    »Wollen Sie ihm mal einen Besuch abstatten?«, fragte sie. »Wenn er groß ist, brauche ich vielleicht Hilfe.«
    Ich dachte an den Mann, der sich im Büro seines Chefs aufs Sofa gequetscht hatte, und an die Videoaufnahme der Szene, in der er Karen Doherty in der Nacht ihrer Ermordung auf die Straße geworfen hatte.
    »Ich bin in zwanzig Minuten bei Ihnen«, sagte ich.
    Ich unterschrieb für einen Dienstwagen und machte mich auf den Weg nach Letterkenny. Helen wartete dort auf der Wache auf mich. Wir fuhren an der alten Oldfield-Süßwarenfabrik vorbei zu Kehoe. Er lebte im letzten Haus einer Häuserzeile. Das Gartentor hing nur noch an einer Angel, der kleine Vorgarten war von Unkraut überwuchert. Das Holz der Haustür war morsch von der Trockenfäule, der Anstrich war blasig und blätterte ab.
    Wir mussten mehrere Minuten lang klopfen, bis Kehoe uns die Tür öffnete. Er trug eine Trainingshose und ein T-Shirt und war ganz offensichtlich gerade erst aufgestanden. Instinktiv warf ich einen Blick auf seine Arme: Sie waren zwar muskelbepackt, allerdings völlig frei von Tätowierungen.
    »Spät geworden gestern?«, fragte ich.
    Er sah mich verständnislos an. »Früher Morgen«, grunzte er, dann wandte er sich um und ging zurück ins Haus. Die Tür ließ er offen, was wohl als Einladung zu verstehen war.
    Wir folgten ihm in die Küche. Während wir uns unterhielten, machte er sich eine Schale Cornflakes und suchte in der Spüle nach einem sauberen Löffel. Schließlich nahm er einfach den saubersten, den er finden konnte, drehte sich wieder zu uns um und schaufelte sich die Cornflakes in den Mund.
    »Geht’s wieder um dieses Mädchen?«, fragte er.
    »Sollte es?«
    Er zuckte die Achseln. »Wenn Sie wollen. Ich weiß nichts.«
    »Nein«, sagte ich. »Es geht um etwas anderes.«
    »Sie haben neulich an einem Kickbox-Turnier teilgenommen, ist das richtig?«, fragte Gorman.
    Vorübergehend hörte er auf zu kauen und zog argwöhnisch eine Augenbraue hoch.
    »Warum?«
    »Wir haben gehört, Sie wurden disqualifiziert.«
    Er stellte die Schale auf die Arbeitsplatte und stützte sich hinter dem Rücken mit seinen breiten Handflächen an der Kante der Platte ab.
    »Na und?«
    »Warum wurden Sie disqualifiziert?«, fragte Helen.
    »So

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