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Galileis Freundin (German Edition)

Galileis Freundin (German Edition)

Titel: Galileis Freundin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Tschauder
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    Feuer, Eisen und Wasser gehörten zusammen, so hatte Datini über seine Arbeit sinniert. In das Feuer aus schwarzer Kohle blase Roberto, der Lehrjunge, mit dem Blasebalg die Luft hinein. Luft sei die beste Nahrung für das Feuer. Bei viel Nahrung würde das Feuer heißer und immer heißer, bis die Glut nicht mehr rot, sondern weiß sei. Das Eisen würde weich. Auf dem Amboss forme er es mit einem Hammer. Wenn es erkalten würde, müsse er es wieder in die Glut zum Weichwerden legen. Solange, bis er mit seiner Arbeit zufrieden sei. Auch wenn das Eisen nicht mehr glühen würde, sei es noch sehr heiß, so warnte er. Er stecke es in das Wasserfass , um es zu kühlen und zu härten. Dann dampfe, zische und spritze es, als seien alle Höllengeister losgelassen. Das Wa s ser mache das Eisen auch noch härter, hatte ihr Datini erklärt. Sie hatte ihn dabei mit großen Augen angeschaut.
    Die Pferde erhielten Hufeisen als ihre Schuhe, um besser in den Boden greifen zu können. Auf den Rädern der Kutsche des Landgrafen lägen Eisenreifen. Sicherer und widerstandsfähiger würden die Holzräder dadurch. Bei jedem ihrer Besuche in der Stadt und dem Schmied Datini, ergänzte Caterina ihr Wissen von der Schmiedekunst.
    Beim Abholen des Mädchens aus der Werkstatt , wurde die knorrige und verwirrte Amme von einem Grauen überfallen. Dieses Handwerk war ihr unheimlich. Flammendes Feuer, raubtiera r tiges Fauchen, das Zischen und die rote Glut fuhren direkt aus der Hölle. Der Teufel selbst hauste in der Esse. Mit rechten Dingen konnte es nicht zugehen, wenn Datini das starre Eisen bewegen und sogar Formen daraus schmieden konnte. Die alte Berta hatte der Nanini mit au f gerissenen Augen und speiendem Mund berichtet, der Teufel käme abends aus dem Schor n stein wie ein feuriger Geist geschossen und verflüchtige sich auf geheimnisvolle Weise in die Geisterwelt.
    Voller Sorge hatte Nanini ihrem Schützling von den großen Besitztümern des Schmiedes e r zählt, der sich ein zweites Haus gekauft habe. Dort wolle er seinen Lebensabend verbringen, wenn er einmal alt sei, und den Hammer nicht mehr schwingen könne. Warum er soviel Geld mit dem Eisen verdienen könne, erschiene allen christlichen Menschen verdächtig. Weil der Teufel die Hände im Spiel habe, hatte sie auf der Burg geäußert. Der Landgraf hatte nur g e lacht. Sie sei ein abergläubisches Weib, solle mit ihrem Hexen-und Teufelswahn endlich aufh ö ren. Der Datini verdiene deswegen soviel Geld, weil er fleißig sei. Er arbeite viel, er arbeite vor allen Dingen sehr gut. Deswegen würden ihm die Leute gerne etwas mehr bezahlen. Nanini hatte das nicht verstehen können. Das war über ihren Verstand gegangen. Sie arbeitete auch sehr viel, und dennoch konnte sie keine Reichtümer anhäufen. Da war noch etwas anderes im Spiel, das wusste sie. Es konnte nicht nur der Fleiß sein. Der Teufel, der Teufel hatte den Datini gekauft.
    Caterina schaute an dem heutigen Tag dem kräftigen Mann beim Schmieden zu. Glut fauchte, Wasser zischte. Der Lehrjunge zog an der Leine für den Blasebalg und blies ständig frische Luft in die Glut.
    "Was macht ihr da", wies sie neugierig auf das Stück Eisen hin, "was wird das?"
    "Schaut, Gräfin, das wird das Scharnier für ein schweres Holztor. Das glühende Stück Eisen, das ich gerade in der Zange habe, wird am Tor befestigt. Ich rolle eine Öse auf, hämmere das eine Ende rund, so wie bei diesem fertigen Stück dort drüben. Dann kann das Tor in den Scharnierstift eingehängt werden."
    "Was habt ihr da an eurer Hand", bohrte sie neugierig weiter, als sie die Verbände an der rechten und an der linken Hand entdeckte. "Habt ihr euch verletzt?"
    "Ja, ein wenig verletzt", antwortet er sehr langsam. „Die Nägel von den Daumen sind gespa l ten."
    Den Datini sprangen die grauenvollen Geschehnisse wie ein schlechter Traum an. Nur mit Wut erinnerte er sich daran, konnte den verfluchten Tag nicht vergessen, als die böse Tat geschehen war. Mehr automatisch antwortete er der jungen Markgräfin, als dass er wirklich bei der Sache gewesen wäre. Das teuflische Unrecht, als ihm die Unholde die Hände zerquetscht hatten, brachte sein Blut in einen Zornesrausch.
    Vor ein paar Wochen hatte er abends noch lange am Amboss gestanden. Das Tor zu seiner he i ßen Werkstatt stand offen. Mit dem Rücken zum Eingang formte er ein Stück Eisen, als er sich beobachtet fühlte. Er drehte sich unruhig um und sah drei Männer in Mönchskutten. Mit einem deutlichen Blick

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