Galileis Freundin (German Edition)
anzutun.
"Nanini, ihr selbst habt sicher kein Unrecht begangen.“
Die dürre Frau holte tief Atem. E s knackte in den Rippen.
„Um des Herren Willen, die junge Markgräfin. Sie hat ein Unrecht getan." Schnell und ei n dringlich sprudelte er die Erfindungen des Mönches heraus, wobei er keine Einzelheiten au s ließ. Details schmückte er erotisch aus und ergötzte sich an seinen lustvollen Worten.
"Könnt ihr euch vorstellen, Nanini, welche Sünde unserem frommen Bruder geschehen ist? Es ist ein Verbrechen, es ist nicht wieder gutzumachen."
"Hab’ ich so etwas doch geahnt", Nanini glotzte mit ihren Kuhaugen den Kirchenmann an. "Ich hab’ es gewusst , Monsignore. Ich hab schon immer zu den Heiligen gebetet, wie das mal enden soll. Meine Herrin, nein, welch ein schändliches Wesen. Den Bruder der Kirche so gierig zu verführen. Dank Gott, Pater, Pandolfini konnte ihr mit seinem christlichen Charakter widerstehen. Signorina, hab ich ihr schon immer gesagt, was beschäftigt ihr euch mit Sachen, die nicht in der Bibel stehen? Was interessiert ihr euch für den Mond und die Sterne? Wer dreht sich um was, was interessiert es euch? Gott ist unser Beschützer. Betet zu Gott, geht in die Kirche und seid fromm. Pater glaubt mir, ich gehe regelmäßig zur Kirche und noch zur A n dacht. Ich bete jeden Tag. Ich versichere euch..."
Piero sah sich durch die Unschuldsbeteuerungen der Amme in seinem Verlangen zurückgeha l ten. Am wenigsten konnte er jetzt das Gejammer dieses Weibes annehmen.
"Ich glaube euch, Nanini, ihr seid nicht in Gefahr. Ihr seid gottesfürchtig und fromm. Die e h renwerte Gräfin Caterina ist in Gefahr aus dem Schutz der Heiligen Kirche verstoßen zu we r den. Ich muss sie retten, wo ist sie?"
Für die abergläubische Amme erfüllten sich die schlimmsten Weissagungen der alten Berta. Sie war dem Abt eilfertig zu Diensten.
"Sie ist in ihrer Kammer. Pater, darf ich sie dorthin begleiten?"
"Ja, ja, Nanini", „hin begleiten, dann aber lasst mich alleine mit der Sünderin, hört ihr? Ich werde die Tür von innen verschließen. Steht auch nicht draußen und lauscht, denn es geht um die heilige Beichte. Nanini ihr wisst , die Beichte unterliegt einem strengen Geheimnis. Wenn ihr lauscht und das Beichtgeheimnis verletzt, werdet ihr direkt in die Hölle fahren."
"Oh Gott", die Amme warf sich vor dem Abt auf den Boden und bekreuzigte sich dreimal. "Pater, warum sagt ihr so etwas? Ich werde niemals das Beichtgeheimnis verletzen. Ich werde streng in den unteren Räumen bleiben, bis ihr wieder herunterkommt."
"So ist's recht, Nanini", beteuerte Piero, "wenn ihr weiter so brav bleibt, werdet ihr in das ew i ge Himmelreich zu den Engeln einkehren. Aber nicht lauschen. Die Beichte ist ein Sakrament. Es kann lange dauern, Nanini, bis ich die Beichte abgenommen habe. Ich werde bei dem Mä d chen verweilen, bis sie ihre Buße erfüllt hat. Sie wird schwer sein, die Buße, es kann lange dauern. Nun auf zu Caterina."
Pieros Rücken straffte sich. An seiner Haltung nahm die Nanini die ganze Autorität der Kirche wahr.
"Gleich Pater", die Amme raffte ihr langes Kleid zusammen und stürmte vor dem Abt die Treppe hoch. Sie klopfte an die Tür der Gräfin und rief forsch: "Caterina, öffnet, der Heilige Vater aus dem Kloster ist da, er will euch sprechen!"
Die Tür öffnete sich einen Spalt und das Mädchen stand aufgeregt dahinter.
"Gut, Euch zu sehen Vater. E s ist etwas Schreckliches geschehen. Ich will Pandolfini niemals wieder sehen “, bestürmte die junge Markgräfin den Abt.
Piero schloss die Tür. Sein wuchtiger Körper füllte den Rahmen aus.
"Signorina, ich weiß, was vorgefallen ist, Pater Pandolfini hat mir alles berichtet. Ich will in Ruhe und im Sinne unseres Herr n mit euch darüber sprechen. Wir sollten nicht gestört we r den. Daher gestattet mir, dass ich die Tür verriegle."
Sie forschte in seinen runden Augen, nickte zögerlich.
Abt Piero schloss die Tür sorgfältig. Seine fleischigen, schweißnassen Hände zitterten. In seinen Augen leuchtete die Begierde, seine Lippen bebten, als er das reife Mädchen mit den lüsternen Augen des unbefriedigten Mannes betrachtete. Seine Begierde drängte nach Erfüllung. Cater i nas Wangen glühten vor Zorn, ihre langen Haare umschlossen zart das Gesicht. Im Rhythmus des schnellen Atems wogten ihre vollen Brüste. Der Kirchenmann bereitete sein Vorhaben sor g fältig vor, damit er mit dem Einverständnis des Mädchens, wie Pandolfini gegeben, rechnen
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