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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Fast wäre Clou davon in die Tiefe gestoßen worden. Der Asphalt des Raumhafens von Uo hätte für seine Söldnerkarriere ein frühes Ende bedeutet.
    Er atmete tief ein, gewann sein Gleichgewicht wieder und zeigte dem Kranführer mit einer eindeutigen Geste, was er von dessen Fähigkeiten hielt.
    Der Dockarbeiter zuckte mit den Schultern. Er hatte sich wohl verschätzt. Er hielt eine münzgroße Megafondisk vor sein Gesicht und rief Clou eine verlegene Entschuldigung zu.
    Clou schüttelte den Kopf. Der Idiot hätte ihn beinahe umgebracht.
    Er nahm sich vor, dem Kerl bei nächster Gelegenheit ein paar Finger zu brechen, und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Die drei Schiffe mussten fertig werden.
    Das Geschütz war kaum am Rumpf der Galeone befestigt, als ein Kompaktschiff über den Raumhafen hinwegdonnerte. Clou zog unwillkürlich den Kopf ein. Die Maschine zog eine dicke, schwarze Rauchspur hinter sich her. Clou kniff die Augen zusammen und verfolgte die Flugbahn des brennenden Schiffs.
    Es gehörte zu seinem Geschwader. Offenbar war es zu einer Auseinandersetzung mit den Piraten gekommen.
    »Verdammt!«
    Clou erkannte sofort, dass der Pilot noch viel zu schnell flog. Schlingernd verlor das Schiff an Höhe. Als es unsanft auf der Piste aufsetzte, sprühten Funken von seiner Unterseite. Es schlidderte einige Meter über den Boden, rammte mit einem hässlichen Schabgeräusch eine Galeone, überschlug sich halb und blieb auf der Seite liegen.
    Mit heulenden Sirenen rasten drei Hover-Löschfahrzeuge und ein Krankenwagen über das Rollfeld dorthin, wo das Schiff schließlich zum Halten gekommen war. Meterhohe Flammen schlugen aus dem Rumpf des Wracks. Der Pilot hatte ein Fenster des Cockpits zerschossen und sprang hustend und krächzend heraus.
    Schwere Rauchvergiftung, schätzte Clou. Er erkannte den Flieger als einen Drobarianer, mit dem er und Esperanza auf Xee an Clous erstem Abend in Quints Geschwader einen Kneipenbummel gemacht hatten.
    Armer Teufel, dachte Clou bitter. Der Drobarianer wurde von den Sanitätern auf eine Bahre gelegt und in das Heck des Krankenwagens geschoben. Das Schwebefahrzeug raste davon, um ihn in das nächste Krankenhaus einzuliefern.
    Das Kompaktschiff war bereits fast vollkommen ausgebrannt, als die Feuerwehrleute den Brand endlich unter Kontrolle gebracht hatten. Gottlob war der Reaktor nicht explodiert, dachte Clou erleichtert.
    Hoffentlich ging es Trigger besser.

*
    Starafar hatte sich endlich wieder in der Gewalt. Nach tagelangem hilflosen Flug war es ihm schließlich gelungen, die Steuerung wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Allmählich wurde Starafar langsamer. Dann zündeten seine Rückschubdüsen, und er trieb reglos im All.
    Er atmete auf.
    Sein gesundes Auge schloss sich für ein paar Minuten.
    Es war vorbei. Er flog wieder normal. Einen Moment lang genoss er die unendliche Ruhe, die ihn umgab.
    Gut so.
    Aber wo war er?
    Er war völlig orientierungslos. Er konnte nicht einmal mit Gewissheit sagen, vor wie vielen Stunden er Oea unfreiwillig verlassen hatte, und mit welchem Kurs.
    Verflucht!
    Obwohl er seinen Flug gestoppt zu haben glaubte, bewegte er sich.
    Einen Moment später meldeten ihm seine Sensoren auch den Grund.
    Direkt hinter ihm, nur wenige Hunderttausend Kilometer entfernt, leuchtete unheilvoll eine malvenfarbene Sonne. Ihrem Gravitationsschatten war es vermutlich überhaupt zu verdanken gewesen, dass er angehalten hatte. Nun zog sie ihn zu sich heran.
    Na, wenn schon … Das konnte man schließlich ändern.
    Starafars Reaktor lieferte neue Energie an sein Triebwerk. Die riesigen Abstrahlschächte im Heck der Kampfmaschine spien rote Flammen, und er nahm allmählich wieder Fahrt auf, fort von dem riesigen, drohenden Hochofen in seinem Rücken.
    Es war nicht leicht, gegen die enorme Anziehungskraft des riesigen Himmelskörpers anzukämpfen, aber er würde es schaffen.
    Jedenfalls hoffte er das.

Kapitel 3: Rutherford

    Wep Esperanza fand die Kabine, die ihm von Celia Rutherford zugewiesen worden war, ohne große Mühe. Sie lag am äußeren Ende eines mehrere Hundert Meter dicken, zylindrischen Auslegers, der schräg aus der Unterseite der Burg Ruvvlen herausragte.
    Das Appartement war angenehm groß, hell erleuchtet und verfügte über ein luxuriöses Badezimmer, ein großes, quadratisches Bett und eine moderne Kommunikationskonsole. Zwei der vier Wände des Wohnraums waren durchsichtige Panzerstahlscheiben, durch die Esperanza die ferne Sonne von Symirus sehen

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