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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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soweit er es erkennen konnte, unbekleidet.
    »Ich bin seit drei Tagen hier«, sagte sie schwach, »und seitdem waren nur zweimal Wachen da. Das war, als man euch beide hergebracht hat.«
    »Oh«, machte Clou.
    »Kein Essen. Keine Klamotten. Irgendwann gibt der Kreislauf den Geist auf. Eine ziemlich miese Art der Hinrichtung«, knurrte die Frau frustriert.
    »Mein Name ist Clou Gallagher«, stellte sich Clou vor, »von der Flugsicherung Oea.«
    »Debi Branigunn«, entgegnete die Frau, »Flugsicherung Tlozzhaf. Nett, dich mal wiederzusehen. Und dann auch gleich nackt.«
    Clou stutzte. Debi Branigunn? Dann erinnerte er sich wieder an die hübsche Brünette, die ihm vor zwei Jahren auf Daneb IV aufgefallen war, erst in einem schummrigen Pub und später in jener denkwürdigen Einsatzbesprechung bei Rasheed Korator. Er hatte seinerzeit versucht, mit ihr zu flirten, aber sie hatte ihn abblitzen lassen. Dass sich ihre Wege ausgerechnet hier wieder kreuzen sollten, war schon ein verrückter Zufall. »Debi? Das All ist wirklich klein … Wie kommst du denn hierher?«
    »Vermutlich genau so wie du. Hat man dich auch bei einem Geleitflug hochgenommen?«
    »Kann man wohl sagen«, seufzte Clou.
    »Versager«, höhnte Esperanza.
    »Halt die Klappe«, riefen Clou und Debi gleichzeitig.
    Clou grinste. Debi war ihm sympathisch. Sie war in der gleichen Branche wie er tätig. Sie mochte Esperanza nicht. Und sie hatte sich sogar an ihre Begegnung auf Daneb IV erinnert! Clou fühlte sich schon viel besser.
    »Bist du okay?«, fragte Debi mitfühlend.
    »Mir geht es vermutlich genau so blendend wie dir«, flachste Clou mit einem schiefen Lächeln. Wenn die junge Frau hier schon seit drei Tagen hing, war sie sicher schon ziemlich geschwächt.
    »Noch bin ich nicht tot«, antwortete Debi trotzig.

*
    Ein halber Tag war vergangen, in denen der Hunger in Debi Branigunns Magen und das schmerzhafte Pochen in Clou Gallaghers Brust nicht abgenommen hatten.
    Debi hatte ihm berichtet, wie es ihr seit ihrer letzten Begegnung ergangen war. Sie hatte ihm auch von ihrem Abschuss und ihrer Gefangennahme erzählt. Offenbar weiteten die Piraten ihre Aktivitäten allmählich über die Grenzen des Systems Oea hinweg aus. Andere Mitglieder der Kaffi-Liga, der Planet Tlozzhaf zum Beispiel, hatten nicht so lange gezögert wie Oea und schon nach den ersten Überfällen Söldner angeheuert.
    Ihre Unterhaltung wurde von der Ankunft einer kleinen Hoverplattform unterbrochen, die mit Celia Rutherford und dem Symirusen Kkrefft von oben den Schacht herabgeschwebt kam. Vor Clou hielt die Plattform an.
    »Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl, Mister Gallagher«, bemerkte Celia spitz.
    »Bis Sie gekommen sind, ja.«
    Celia atmete hörbar ein. »Ich habe zwei Fragen an Sie.«
    »Schön«, sagte Clou gleichgültig.
    »Ich erfahre soeben, dass ein Schiff das System Oea verlassen hat, das exakt mit dem gleichen ID-Signal fliegt wie Ihre Galeone. Es handelt sich um ein exaktes Duplikat. Was hat es damit auf sich?«
    »Keine Ahnung. Da müssen Sie schon den Piloten fragen.«
    Celias Reaktion war eine schallende Ohrfeige, die seine Zähne aufeinanderschlagen ließ und seinen Hinterkopf gegen die Tunnelwand knallte.
    »Sehr mutig von Ihnen, wenn man meine Situation bedenkt«, murmelte Clou und leckte nach der Blutspur, die ihm aus dem Mundwinkel rann.
    »Zweite Frage: Sind Sie jetzt bereit, mir Ihr Schiff zu übereignen?«
    »Warum fragen Sie mich eigentlich nie, ob ich bei Ihnen anheuern will?«, erwiderte Clou. »Immerhin bin ich ein Söldner, schon vergessen?«
    » Sie sind ersetzlich. Ihr Schiff ist es, das für uns interessant ist!« Celia war kurz davor, noch einmal zuzuschlagen.
    »Aber ohne mich werden Sie es niemals fliegen«, wandte Clou ein.
    Celia seufzte. »Soll ich Sie bitten? Ist es das, was Sie wollen, Gallagher? Wenn ich dafür Ihr Schiff bekomme, tue ich sogar das!«
    »Ich weiß was Besseres. Holen Sie mich und Miss Branigunn hier heraus, dann erteile ich Ihnen volle Befehlsgewalt über Trigger.«
    Celia stutzte. Sie drehte sich zu der Gefangenen um, so als habe sie die Anwesenheit der Pilotin bereits vergessen. Dann zuckte sie gleichgültig mit den Achseln. »Meinetwegen. Einverstanden.«
    »Und ich?«, keifte Esperanza dazwischen. Niemand hatte von ihm gesprochen.
    Er wurde auch nicht beachtet, als Kkrefft den beiden Söldnern die Fesseln abnahm und sie mit der Hoverplattform fortbrachte. Esperanza blieb allein zurück. Das Echo seiner heiseren Schreie hallte in

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