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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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eine ziemliche Rabenmutter.«
    »Ich halte Sie vor allem für unvorsichtig«, tadelte er sie, »warum konnte das Söldnerkommando überhaupt so viel Schaden anrichten? Eine ganze Reihe Geschütze sind ins All gerichtet, um anfliegende Schiffe abzuwehren, aber es gibt kaum noch Hindernisse für einen Feind, wenn er erst einmal eingedrungen ist.«
    »Das war ein Fehler meines Vaters«, verteidigte sie sich. »Eine Schwachstelle in seinem Konzept, für dessen Erfüllung ich lebe.«
    »Ist das alles, wofür sie noch leben?«, fragte er provokant. Er wusste, dass er einiges riskierte, aber er musste jetzt ihr Vertrauen gewinnen. Wenn sie jetzt nicht mit ihm sprach, wann dann? Eine solche Gelegenheit, seine Gegnerin im Plauderton auszuhorchen, kam so schnell vielleicht nicht wieder …
    »Nicht nur«, wich sie ihm aus.
    Dann musterte sie ihn prüfend. »Warum haben Sie Ihren Kameraden eigentlich heute nicht geholfen? Sie hätten mich überwältigen oder töten können, stattdessen haben Sie mir das Leben gerettet. Wieso?«
    »Hm.« Clou schürzte die Lippen. Er machte eine rhetorische Pause, die den Eindruck machen sollte, als denke er wirklich über die Frage nach. »Wissen Sie, in Quints Geschwader bin ich immer ein ziemlicher Außenseiter gewesen. Quint hat mir nie vertraut. Ich glaube sogar, er wollte mich loswerden. Immerhin hat er mich gleich in die erste Galeone gesteckt, die zu der Falle für Sie gehörte – vermutlich, um mich auf die Tour umweltfreundlich zu entsorgen.«
    »Ich verstehe.«
    »Hinzu kam, dass die Verrückten, die zu diesem Kommando heute gehörten, zu keinem Zeitpunkt eine echte Chance hatten, gegen den ganzen Stützpunkt zu gewinnen – und ich bin ungern auf der Seite des Verlierers.« Hier log Clou ausnahmsweise nicht, eher untertrieb er mal wieder. Seine kerianische Militärakte hatte ihm seinerzeit einen ›ausgeprägten Überlebensinstinkt‹ bescheinigt.
    »So.« Celia gähnte. Die Medikamente, mit denen ihre Schmerzen gedämpft worden waren, machten sie allmählich müde.
    »Wissen Sie was, Gallagher, Sie beginnen, mir zu gefallen. Ich hoffe, Sie werden mir eine klitzekleine Frage beantworten, bevor ich eine Überraschung für Sie habe.«
    »Fragen Sie«, sagte er mit einer einladenden Handbewegung. Eine Überraschung? In seinem Hinterkopf pochte es angestrengt. Was um alles im All …
    »Im ganzen System Oea munkelt man von einer Galeone, die eine Ladung Schmuck und seltene Gewürze ausführen soll. In Ihrem Schiff war nur Schrott, in dem zweiten war ein bewaffnetes Kommando.« Sie beugte sich vor. »Wo steckt die Ladung?«
    Clou senkte verschwörerisch die Stimme. »In einem dritten Schiff natürlich.«

*
    Eine halbe Stunde später kam Clou lächelnd zu Debi in ihr gemeinsames Appartement.
    »Wie war es?«, erkundigte er sich und nahm sie in die Arme.
    »Die Kleine ist ganz nett«, sagte Debi und schmiegte sich an ihn. »Hast du noch etwas erreichen können?«
    »Und wie«, strahlte Clou vielsagend, »wir fliegen Madame Rutherford mit Trigger nach Symirus hinunter. Sie wird dort von richtigen Ärzten untersucht und behandelt.«
    »Klingt gut«, sagte Debi hoffnungsvoll. Alles war besser, als hier noch länger herumzusitzen.
    »Inzwischen ist von Oea aus übrigens Quints dritte Galeone gestartet«, informierte er sie noch über die neuesten Nachrichten, »wir täten gut daran, nicht in der Burg zu sein, wenn das Schiff hier ankommt.«
    »Hat sie Dir auch gesagt, wo sie Quint hingebracht hat?«
    »Leider nicht.« Clou ließ den Kopf hängen. »Und noch was, Schatz …«
    »Ja?«
    Er seufzte theatralisch. »Es ist lebenswichtig, dass die Gute bis auf Weiteres denkt, ich würde damit liebäugeln, zu ihr und ihrer Brut überzulaufen.«
    Debi sah ihn skeptisch an. »Wie du meinst«, sagte sie gleichgültig und begann, sich aus seiner Umarmung zu lösen.
    Doch Clou hielt sie fest. »Hey! Ich bin auf deiner Seite, vergiss das nicht!«

*
    »Na, endlich«, jubelte Trigger, als er nach einer Woche Gefangenschaft endlich wieder vom Parkdeck abhob.
    »Ist ja schon gut«, beruhigte ihn Clou. Debi lächelte ihn an, und er drückte ihre Hand.
    Hinter ihnen, in Triggers Wohnkabine, saßen Celia und Claire Rutherford. Die Piratenkönigin sollte von Ärzten ihrer symirusischen Verbündeten versorgt werden; der Bruch ihres Handgelenks war komplizierter, als die Sanitäter zunächst vermutet hatten, und der Lasertreffer hatte eine beträchtliche Menge Knochenmark in ihrem Oberschenkelknochen verdampfen

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