Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
anderen Symirusen – wie eine aufrecht gehende, schuppige Kröte, die einen zu großen Pelzmantel trug.
»Nnuddz, ich darf Dir zwei neue Mitarbeiter vorstellen? Mister Gallagher und Miss Branigunn. Ohne die beiden wäre ich jetzt wohl nicht hier.«
Clou hob fragend eine Braue.
Celia schenkte ihm ein warmes Lächeln. »Die beiden haben mir das Leben gerettet«, erklärte sie Nnuddz, der irritiert von einem zum anderen sah. Clou vermutete, dass die Symirusen, wie auch die Drobarianer, starke Probleme hatten, Ironie und Zweideutigkeiten aus der menschlichen Sprache herauszuhören.
»Sehr erfreut«, Nnuddz verneigte sich höflich in Debis Richtung.
Debi lächelte freundlich zurück. »Ganz meinerseits, Senator.«
Nnuddz verzog ein wenig das Gesicht. Es schien ihm nicht recht zu sein, in dieser Runde mit seinem politischen Titel angesprochen zu werden.
»Ich denke, wir sprechen besser zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal über unsere weiteren Schritte«, der Symiruse stand abrupt auf. »Ich bin froh, dass man dir hier helfen konnte, liebe Celia.«
Clou fluchte stumm. Sie hatten das Gespräch also ausgerechnet in dem Moment unterbrochen, als der Senator der Piratin seine Zukunftspläne hatte erklären wollen.
»Bitte, geh noch nicht, Nnuddz«, Celia hielt ihn am Arm fest, »ich muss dir noch etwas sagen.«
Gut, schieß los, dachte Clou. Er war gespannt, was Celia auf dem Herzen hatte.
»Ich habe eine Bitte«, sagte sie und legte Claire eine Hand auf die Schulter. »Es könnte sein, dass unsere Gegner den Weg zur Burg Ruvvlen kennen oder in absehbarer Zeit finden. Ich möchte, dass Claire bei dir bleibt, bis die Gefahr vorbei ist.«
»Nein, Mami«, hauchte das Mädchen.
»Aber ja«, sagte Nnuddz erfreut, »gerne, liebe Celia.«
»Es ist nur für ein paar Tage oder Wochen«, beruhigte Celia ihre Tochter, die den Tränen nahe war. »Du bist doch schon ein großes Mädchen. Geh mit Nnuddz.«
Der Symiruse reichte dem Kind die Hand. Zaghaft griff Claire danach.
»Na gut«, sagte sie tapfer.
»Auf bald«, sagte Nnuddz und verließ mit Claire das Zimmer.
Celia atmete auf, als die beiden fort waren.
»Nun zu uns«, sagte die Piratin gepresst, »wer hat Ihnen erlaubt, hier hereinzuplatzen? Ich hatte wichtige Sachen zu besprechen!«
»Ihre Tochter hat Doktor Ttojj nach Ihnen gefragt, und nach den Angaben des Serviceroboters waren sie bereits wach. Also hat er uns zu Ihnen gelassen«, verteidigte sich Debi.
»Sie tragen ja auch eine Waffe«, sagte Celia missbilligend, als sie das Holster an Debis Hüfte bemerkte. »Bin ich eigentlich die Einzige hier, die keine hat?«
Debi tätschelte die schwere Waffe an ihrer Seite. »Ich fühle mich sonst so nackt.«
Celia schwang die Beine über die Bettkante und stand unsicher auf. Sofort war das Pochen in ihrem Oberschenkel wieder da.
»Helfen Sie mir mal beim Umziehen. Ich habe in einer Milchpfütze gelegen«, sagte sie in ihrem üblichen, befehlsgewohnten Tonfall.
Debi griff nach Celias Sachen, die am Fußende des Bettes sauber zusammengefaltet lagen, und reichte sie ihr.
»Danke. Und jetzt raus«, zischte Celia, »ich komme alleine klar.«
*
»Hast du eine Ahnung, wer die beiden sind?«, fragte Nnuddz. Ttojj schüttelte traurig den Kopf. »Ich lasse die Namen gerade durch den Computer laufen. Wenn ich was Neues weiß, bist du der Erste, der es erfährt. Alles, was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, ist, dass dieser Gallagher vor einer Weile in eine ziemliche Regierungskrise auf Kerian verwickelt war. Wegen ihm musste der König seinen eigenen Bruder des Amtes entheben und ins Exil schicken oder so ähnlich.«
»Ja«, sagte Nnuddz, »die Geschichte habe ich auch gehört. Du bist sicher, dass das der gleiche Mann ist?«
»Absolut.« Ttojj nickte.
»Ein Söldner«, Nnuddz bleckte geringschätzig die Zähne.
»Richtig.«
Nnuddz stand auf und drehte sich zu Claire um. Das Mädchen blätterte lustlos in ein paar Zeitschriften herum, die in Doktor Ttojjs Büro verstreut lagen. Von der Unterhaltung, welche die Symirusen in ihrer Muttersprache geführt hatten, hatte das Kind nichts verstanden.
»Kommst du, Claire?«, fragte der Senator die Kleine nun in ihrer Sprache. Er machte ein paar Schritte in Richtung Tür und drehte sich halb zu ihr um.
»Hm.« Claire ließ die Illustrierten achtlos fallen und griff nach seiner Hand.
»Denk daran«, ermahnte Nnuddz seinen Freund auf Symirusisch, »ihr zu sagen, dass ich nach Ruvvlen kommen werde.«
»Mit dem Kind?«,
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