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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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seufzte. Er schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Das würde noch Ärger geben, das war ihm vollkommen klar.

Kapitel 1: Torkor

    »War ja vollkommen klar«, murmelte Debi Branigunn halblaut vor sich hin. Es hatte ja so kommen müssen! Die junge Frau fuhr sich nervös mit der Hand durch ihr langes, dunkelbraunes Haar und sah aus dem Kanzelfenster des kleinen Kompaktraumschiffes.
    Draußen wirbelten die hochgiftigen, leuchtend bunten Gaswolken der Atmosphäre von Torkor brechreizerregend durcheinander. Nichts und niemand konnte sich ohne Schutzanzug in diesen toxischen Nebel wagen, ohne darin umzukommen.
    »Nun mach dir nicht ins Hemd«, wies Trigger sie zurecht. »Noch ist er nicht tot.«
    Triggers Stimme drang aus einem kleinen Sprachsimulator, der in das Armaturenbrett eingelassen war. Trigger war das Raumschiff und dessen Computergehirn in Personalunion. Über die Jahre hatte sich das Schiff einen ganz eigenen Umgangston mit seiner Besatzung angewöhnt, und Debi war sich noch immer nicht ganz sicher, ob die Künstliche Intelligenz des Schiffes inzwischen so etwas wie ein Bewusstsein erlangt hatte. Wenn ja, dann machte sich Trigger genau so viele Sorgen wie Debi, vielleicht sogar noch mehr.
    Der Grund für Debis Besorgnis hieß Clou Gallagher. Gallagher, der Eigentümer des Kompaktschiffs, war mit sechsunddreißig Jahren schon bemerkenswert alt für einen Söldner. Im Wesentlichen war dieser glückliche Umstand darauf zurückzuführen, dass er sich stets mehrmals rückversicherte, ehe er handelte. Momentan bestand seine einzige Sicherheit jedoch aus zwei dünnen Kunststoffkabeln und einem Raumanzug. Er hing tief unter Triggers Rumpf in den Wolken von Torkor und suchte nach einer Sonde.
    Es war Trigger nicht möglich gewesen, in den wirbelnden bunten Wolken seine exakte Position und Höhe zu bestimmen. Die starken Magnetfelder des Planeten und die ionisierten Gase machten eine zuverlässige Ortung so gut wie unmöglich. Clous Idee war es gewesen, eine Sonde in die undurchdringlichen Wolkenschichten hinabzulassen, die genauere Messwerte liefern sollte als Triggers eigene Instrumente.
    Und nun hatte sich die Sonde irgendwo unter ihnen verhakt.

*
    Clou fluchte leise und seilte sich behutsam tiefer ab. Er hatte nicht einfach das Seil kappen und die Sonde hier zurücklassen können. Die Erdregierung, für die Clou und Debi diesen Planeten erkundeten, hatte eine Menge Geld in die Ausrüstung für die Expedition gesteckt. Derart kostspielige Hardware durfte nicht einfach aufgegeben werden, solange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden waren, die Sonde zu bergen.
    Clou, Debi und Trigger arbeiteten bereits seit einem halben Jahr für die Erde und hatten in dieser Zeit schon drei Planeten kartografiert und katalogisiert. Alle drei waren unbewohnt gewesen, und einer von ihnen hatte sogar den Anschein erweckt, sich für eine Kolonialisierung durch irdische Siedler zu eignen.
    Dabei war die eigentliche Kolonisationsphase der Erdenbürger bereits vor über dreihundert Jahren zu Ende gegangen. Inzwischen hatten die früheren Siedlungen längst ihre Unabhängigkeit durchgesetzt und hatten eigene, mächtige Reiche gebildet. Nun aber waren viele Ressourcen der Republik Terra erschöpft, und die große Handelsnation stand vor einem wirtschaftlichen Debakel. Schnellstens mussten neue, ergiebige Rohstoffquellen erschlossen werden. Daher wurden auch Planeten, die in der damaligen Expansionsphase außen vor geblieben waren, nun einer erneuten Prüfung unterzogen. Vielleicht hatte man ja etwas übersehen.
    Reiche Rohstoffvorkommen vermutete man auch unter den giftigen Wolken von Torkor.
    Clou fluchte still in sich hinein. Vielleicht war die Sonde ja an so etwas wie einem Baum hängen geblieben. Möglicherweise war Trigger wirklich schon so dicht über dem Boden. Diese Vermutung war auch der Grund dafür gewesen, dass Clou es vorgezogen hatte, auszusteigen, statt Trigger noch tiefer in die Atmosphäre absinken zu lassen. Und nun hing er hier, möglicherweise etliche Kilometer über dem Boden. Das Rasseln seiner Atemzüge klingelte ihm in den Ohren. Wo zum Teufel mochte dieses verdammte Ding nur stecken?
    Mit einem Ruck rutschte er an den Kabeln entlang weiter in die Tiefe. Die Sicherheitsleine gab ihm genügend Spielraum, und er wendete den behelmten Kopf, um nach unten zu sehen.
    Unmittelbar unter seinen Knien endete die Wolkendecke.
    Na so was! Bisher waren die Forscher der Republik Terra immer davon ausgegangen,

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