Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
anderen Schiff Kommandos zu erteilen. Außerdem konnten wir Ihren Namen heraushören. Der Rest ist leider verloren gegangen. Ich nehme an, Sie sind da schlauer als wir.«
»Da könnten Sie sogar recht haben.«
*
»Hallo, Mister Gallagher«, sagte Nnallne erfreut und öffnete ihm die Tür zu der Suite, welche die beiden Symirusen sich teilten. »Wir haben die guten Nachrichten soeben erhalten. Admiral Buckingham hat uns angerufen.«
Clou trat ein. An einem kleinen Tisch saßen Sseggi und Dolores Colmorgen zusammen und waren in eine Analyse des Antwortschreibens der Erdregierung vertieft.
»So weit, so gut«, sagte die ältere Frau lächelnd und stand auf, als Gallagher und Nnallne näher kamen.
»Ich freue mich, mit Ihnen so angenehm gesprochen haben zu dürfen, Mrs. Colmorgen«, sagte Sseggi und küsste ihr galant die Hand. »Was führt Sie zu uns, Mister Gallagher?«
»Bulsia«, sagte Clou. »Admiral Buckingham hat mich beauftragt, die Expedition vorzubereiten.«
»Ah ja«, Nnallne zupfte an seinem Bart. »Ich dachte mir so etwas.«
»Ich habe bereits die Schiffe ausgesucht, die wir benötigen. Wir werden mit einem kleinen Konvoi fliegen. Zwei Zerstörer, zwei Fregatten, ein Schwerer Kreuzer als Flaggschiff. Und Trigger natürlich«, grinste der Söldner.
»Natürlich«, Sseggi lächelte wissend. »Aber ich fürchte, ich muss Ihnen widersprechen.«
Clou runzelte die Stirn und sah fragend von Colmorgen zu Sseggi und wieder zurück. »Habe ich was verpasst?«
»Solange der politische Status von Bulsia und Trellbe nicht eindeutig definiert ist, werden keine Kriegsschiffe in den entsprechenden Systemen verkehren«, sagte Sseggi entschlossen. »Nicht einmal Sie, Mister Gallagher, werden mich davon abbringen. Ich will kein Missverständnis provozieren und etwaigen Kritikern gleich den Wind aus den Segeln nehmen.«
»Moment mal«, protestierte Clou. »Es handelt sich ja nicht um Kriegsschiffe im wörtlichen Sinn, sondern lediglich um eine Eskorte zu Ihrer eigenen Sicherheit. Ich denke nicht daran, so kurz vor dem Ziel einen Attentäter in Eure Nähe zu lassen.« Zumal zwei mögliche Störenfriede bereits in diesem Sonnensystem gesichtet wurden, ergänzte er in Gedanken.
»Mister Gallagher«, Sseggi seufzte schwer und sah ihn traurig an. »Denken Sie bitte diplomatisch. Ich verstehe Ihre Bedenken nur zu gut, und ich weiß Ihre Sorge um mein Wohlergehen wirklich zu schätzen, aber ich muss Sie bitten, meinen Standpunkt zu akzeptieren. Ein kleines, unauffälliges Schiff wie das Ihre ist für mich zehnmal sicherer als der von Ihnen geplante Geleitzug.«
Clou sammelte seine Gedanken.
Er musste Sseggi reinen Wein einschenken. »Hören Sie, Majestät, da draußen sind Kopfgeldjäger, die nur auf mich warten. Sobald Trigger die Umlaufbahn von Kademes Major verlässt, nehmen die uns ins Fadenkreuz.«
Sseggi und Nnallne sahen sich schweigend einen Moment lang an.
»Und nun?«, fragte Colmorgen skeptisch. Sie hatte die Diskussion aufmerksam verfolgt.
»Herrlich, nicht?« Clou atmete tief durch. »Es gibt aber eine Alternative.«
*
Die junge Soldatin, die Clou Gallagher und Debi Branigunn an der Dockschleuse des Zerstörers Equilibrium erwartete, nahm Haltung an, als die beiden Söldner an Bord kamen.
Clou warf einen Blick auf das Namensschild und die Ärmelstreifen der jungen Frau, welche sie als Sergeant Jana Sverd auswiesen.
»Sergeant Sverd«, Clou salutierte lässig. »Sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen. Ich darf Ihnen Captain Branigunn vorstellen.«
Jana erwiderte Clous Gruß mit militärischer Präzision. »Captain Gallagher, Captain Branigunn, willkommen an Bord. Kommando Equus erwartet Ihre Befehle, Sir.«
Clou musterte die junge Frau oberflächlich.
Sie war recht hübsch, auch ohne Make-up. Ihr kurzes, schwarzes Haar passte gut zu ihrem dunkelbraunen Gesicht. Ihre Uniform war makellos, und die Stiefel glänzten geradezu. Clou wusste, dass sie erst vor kurzer Zeit zu dem Bodentrupp gehörte, den Buckingham ihm zugeteilt hatte. Clou würde als Kommandooffizier die Einheit leiten, da das Kommando Equus vor Kurzem seinen Lieutenant verloren hatte.
»Wir würden gerne die Mission mit Ihnen und Ihren Leuten durchgehen, Sergeant.«
»Selbstverständlich, Sir. Wenn sie mir bitte folgen wollen?« Sie führte Clou und Debi durch einen langen Korridor in einen Konferenzraum über dem Hangardeck, in dem Janas Einheit auf sie wartete.
»Achtung!« Die dreißig Soldatinnen und Soldaten des Kommandos
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