Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop

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beiden zerschrammten Maschinen dem Kurs, den das letzte der Kompaktschiffe soeben eingeschlagen hatte.

Kapitel 6: Archäologie

    »Da wären wir wieder«, trällerte Trigger, als er auf Unterlichtgeschwindigkeit abbremste und Bulsias rotgoldene Sichel vor ihm in Sicht kam.
    »Du wiederholst dich.«
    Clou knirschte mit den Zähnen.
    »Sag mal, Debi, ist dir aufgefallen, dass die gute Laune unseres Piloten sich umgekehrt proportional zu der Nähe zu diesem Planeten verhält? Je näher wir kommen, desto schlechter wird seine Stimmung«, zirpte Trigger.
    »Du redest zu viel, Schiff«, knurrte Clou.
    Debi stand auf und ging nach hinten. Im Vorbeigehen gab sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Ich denke, das ändert sich, sobald wir verheiratet sind, Trigger. Dann wird er sich gerne an Bulsia erinnern.«
    Clou seufzte ergeben. »Trigger, ich hätte gerne eine Verbindung zum Geschwader.«
    »Hast du schon«, sagte Trigger prompt.
    »Equus, hier Gallagher. Folgt exakt unserem Kurs. Die Wolkendecke dieser Welt wird für eure Instrumente ein Problem werden. Haltet Sichtkontakt, wenn möglich. Keine Experimente. Wenn wir durch sind, V-Formation hinter Trigger.« Clou wartete die Bestätigungen von Jana Sverd und den anderen drei Piloten ab, dann beendete er die Verbindung.

*
    Jana überließ die Steuerung ihres Schiffes ihrem Copiloten und betrat die hinter dem Cockpit liegende Kabine. Nnallne und Sseggi sahen auf, als sie eintrat. Die beiden Symirusen waren in das Studium antiker Karten vertieft. Die vergilbten Tuschezeichnungen gehörten zu dem umfangreichen Gepäck, das sie von Symirus III mitgebracht hatten.
    »Sind Sie schon fündig geworden, Gentlemen?«, erkundigte sie sich höflich.
    »Die gute Nachricht ist, dass wir die Position der alten Reichshauptstadt lokalisieren konnten, Sergeant«, sagte Nnallne und kratzte sich am Kinn. »Aber nur auf dem Papier. Erst mal müssen wir durch die Wolkenhülle kommen. Dann suchen wir nach Orientierungspunkten, welche die letzten viertausend Jahre relativ unverändert überstanden haben. Berge, Flüsse, Küstenlinien und dergleichen. Es kann also etwas dauern, bis wir die Stelle wiederfinden. Da wir sehr tief fliegen müssen, sind diese Karten nur bedingt von Wert.«
    »Das wird sicher lustig.« Sseggi lächelte gequält.
    »Wir haben einen Computer an Bord von Equus 3, der die Auswertung vereinfachen dürfte«, sagte Jana zuversichtlich. »Was die Kamera sieht, wird automatisch mit der Topografie Ihrer Karten abgeglichen. Das sollte uns die Orientierung erleichtern.«
    »Ja, richtig, der Admiral hat erwähnt, dass er uns ein solches Gerät zur Verfügung stellen wollte«, nickte Sseggi. »Aber ich verlasse mich lieber auf meine eigenen Augen. So, wie Mister Gallagher den Planeten beschrieben hat, scheint sich Bulsia seit dem Ende des Ersten Imperiums gewaltig zu seinem Nachteil verändert zu haben.«
    »Hm.« Jana schürzte die Lippen. »So viel kann sich doch in vier Jahrtausenden auf einem unbewohnten Planeten nicht verändert haben.«
    »Nun ja«, Nnallne machte ein unglückliches Gesicht, »in den Überlieferungen wird Bulsia als ein durchaus schöner Planet geschildert. Wenn ich das von Mister Gallagher und Miss Branigunn erstellte Planetenprofil dagegen sehe, könnte man meinen, jemand habe die Uhr um ein paar Millionen Jahre zurückgedreht.«
    »Aber das ist doch unmöglich!«
    »Schwierig, ja. Unmöglich, nein. Je nachdem, welche Substanzen und Strahlen in den letzten Tagen des ersten Imperiums auf dem Planeten freigesetzt wurden«, sagte Sseggi mit einem vielsagenden Lächeln, bei dem es Jana kalt den Rücken hinablief. »Wissen Sie, Sergeant Sverd, wir haben zwar keine vollständigen Aufzeichnungen mehr aus dieser Epoche, aber uns liegen Erzählungen von Waffen vor, die Ihre Vorstellungskraft sprengen dürften. Thermonukleare Sprengköpfe von der Größe eines Fingers, die ganze Kontinente in Schlacke verwandeln konnten.«
    Nnallne räusperte sich vernehmlich. »Das meiste davon müssen ernsthafte Archäologen heutzutage natürlich in den Bereich der Legende verweisen, aber wie das bei den meisten Legenden so ist, irgendwo steckt möglicherweise ein Körnchen Wahrheit in ihnen.«
    Jana nickte. »Ich will hoffen, dass es diese Technologie nicht mehr gibt.«
    »Wir auch, Sergeant«, sagte Sseggi. »Wir auch.«

*
    Trigger und die vier Schiffe des Kommandos Equus ließen sich langsam durch die Wolkenhülle von Bulsia sacken und fanden sich an deren Unterseite