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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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sprangen auf und salutierten in einer perfekt einstudierten Bewegung, als Clou und die beiden Frauen eintraten.
    »Rühren«, befahl Clou. Jana nahm bei ihren Leuten Platz, und Debi setzte sich auf einen Stuhl neben der Tür. Clou blieb vor den Marines stehen.
    »Ich bin Captain Gallagher. Captain Branigunn ist meine Stellvertreterin. Für die Dauer der Mission übernehmen wir diese Einheit. Bis hierhin Fragen?«
    »Nein, Sir!«
    Clou zuckte unmerklich zusammen. Wer auch immer diese Soldaten gedrillt hatte, hatte ganze Arbeit geleistet. Dreißig Marines, die synchron salutierten, synchron sprachen und möglicherweise sogar synchron dachten, gaben auf den ersten Blick ein beeindruckendes Bild ab. Insgeheim wünschte sich Clou jedoch, der Ausbilder des Kommandos Equus hätte vielleicht nicht ganz so perfekt gearbeitet. In einem weniger disziplinierten Haufen hätte er sich bestimmt eher wie zu Hause gefühlt.
    »Wir sind dem Imperator des Zweiten Symirusischen Imperiums, seiner Majestät Sseggi II., als Eskorte für seinen Erstbesuch auf Bulsia zugeteilt worden. Der Planet ist Ihnen vielleicht geläufig unter dem Namen Torkor. Unsere Aufgabe ist es, den Kaiser vor eventuellen Anschlägen zu beschützen und den alten Regierungssitz des Ersten Imperiums zu finden. Die Karten, die uns von Bulsia aus dieser Epoche vorliegen, sind – um es mal beschönigend auszudrücken – weder präzise noch vollständig.«
    Clou hatte beinahe damit gerechnet, dass bei jeder seiner Sprechpausen alle Anwesenden synchron nicken würden. Zu seiner Erleichterung war das nicht der Fall.
    »Gegenwärtig ist die Präsenz von Militärschiffen gleich welcher Nation weder im System Bulsia noch im System Trellbe erlaubt.« Er atmete tief ein.
    »Für uns bedeutet das, dass wir in Kompaktschiffen reisen werden.«
    »Die ganze Strecke, Sir?«, fragte Sverd ungläubig.
    »Befehl von oben, Sergeant«, sagte Clou und schoss einen warnenden Seitenblick auf Debi ab.
    Die Marines der Republik Terra waren offenbar sehr gut ausgebildet und gedrillt, taten sich aber vermutlich schwer damit, von ihren einstudierten Standardvorgehensweisen abzuweichen. Für Clou, der sich selbst als Improvisationstalent verstand, würde die Zusammenarbeit mit dem Kommando Equus eine harte Probe werden.
    »Admiral Buckingham hat mir zugesichert, genügend Kompaktschiffe bereitzustellen. Es wird für niemanden unbequem werden. Und natürlich unterliegt die Mission der höchsten Geheimhaltungsstufe. Noch Fragen?«
    »Ja, Sir.« Jana Sverd hob die Hand. »Wann geht es los?«
    Clou warf einen Blick auf seinen Chronometer. »In zwei Stunden. Packen Sie Ihre Sachen und gehen Sie noch einen Happen essen. Jede Verzögerung wird mit Urlaubssperre geahndet. Wegtreten.«
    Die Marines sprangen auf und verließen schweigend den Raum. Allein Clou, Debi und Jana Sverd blieben zurück.
    »Ich glaube, ich sagte wegtreten, Sergeant«, wiederholte Clou geduldig, als alle anderen fort waren.
    »Ich habe Sie verstanden, Sir«, entgegnete Sverd. »Darf ich offen sprechen?«
    »Schießen Sie los.«
    »Das Kommando Equus ist eine Eliteeinheit, Sir, und wir sind es gewohnt, diszipliniert zu arbeiten. Solche Drohungen wie die von vorhin sind bei uns nicht nötig.« Sie machte eine rhetorische Pause. »Sir.«
    »Danke, Sergeant. Mir ist durchaus geläufig, welches Image Ihre Truppe in der Flotte genießt. Und dass Ihre Leute bestens gedrillt sind, glaube ich Ihnen gerne. Aber Sie sollten sich nichts darauf einbilden, Sergeant. Das kann nämlich auch ein Schwachpunkt sein.«
    »Sir?« Die Soldatin sah ihn ratlos an. Offensichtlich konnte sie seinen Gedanken nicht folgen.
    »Wissen Sie, Sergeant Sverd, mir sind in den letzten zwanzig Jahren eine Menge Soldaten begegnet. Einige von denen hatten eine Auffassung von Disziplin, von denen Sie hier nur träumen können. Jedes Manöver, jeden Handgriff kannten diese Jungs im Schlaf. Leider war das manchmal ein Nachteil. Zum Beispiel, wenn der Feind die Routine kannte und den nächsten Schritt vorhersehen konnte. Manchmal ist es besser, den Dingen ihren Lauf zu lassen und zu improvisieren.«
    Jana kaute verlegen auf ihrer Unterlippe. »Entschuldigung, Captain. Es sollte keine Belehrung sein.«
    Clou klopfte ihr auf die Schulter »Wir werden uns schon aneinander gewöhnen, Sergeant.«

*
    Starafar und Kerachera hatten Kademes Magna inzwischen umrundet, dabei jedoch den Zwillingsplaneten und die in dessen Orbit befindlichen Schiffe weiterhin aufmerksam beobachtet.

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