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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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über der spiegelglatten Oberfläche eines Ozeans wieder. Wie Clou es angeordnet hatte, gingen sie in eine präzise V-Formation mit Trigger an der Spitze über.
    Clou ließ sich mit Nnallne verbinden.
    »So, Botschafter, Zeit für Ihren Auftritt!« Er grinste den bärtigen Symirusen, der auf dem Bildschirm der Kommunikationskonsole erschienen war, zuversichtlich an.
    Nnallnes Blick irrte umher, wanderte kurz zu der Karte auf seinem Schoß und zurück zum Horizont, wo er eine Küstenlinie zu finden hoffte. »Würden Sie bitte den Befehl geben, ein wenig höher zu steigen?«
    »Natürlich. Equus, Flughöhe um einhundert Fuß korrigieren.«
    Das Geschwader stieg in die Höhe, ohne die Formation zu verändern, und flog nur wenige Meter unter der brodelnden Wolkendecke her.
    Bald fand Nnallne, wonach er suchte. Östlich von ihnen ragte eine schroffe Felsküste mehrere Hundert Meter senkrecht aus dem Meer empor. Dahinter waren majestätische Berge auszumachen, deren Gipfel mit Schnee bedeckt zu sein schienen.
    »Da!«, zirpte Nnallne aufgeregt. »Nehmen Sie bitte Kurs auf dieses Gebirge, Mister Gallagher. Ich weiß jetzt, wo wir sind.«
    »Ist es noch weit?«, fragten Jana und Debi gleichzeitig.
    »Ein paar Minuten Flugzeit, schätze ich«, sagte Nnallne unsicher. »Sie müssen entschuldigen, diese Karten sind antik und nicht besonders maßstabsgetreu.«

*
    Aus Nnallnes paar Minuten wurden volle zwei Stunden, in denen Trigger und sein Geschwader über endlose Gletscherfelder rasten. Auf dem glatten, glitzernden Weiß der schneebedeckten Berggipfel spiegelten sich geisterhaft die goldgelben Wolken, durch die vereinzelt Sonnenstrahlen brachen und die Szenerie in ein unwirkliches Licht tauchten.
    Wie ein Sandsturm der, der eine Handbreit über einer Eislandschaft tobt, dachte Clou. Er zuckte unwillkürlich zusammen, als Debis Hand nach seiner tastete.
    »Was hast du?«, fragte er erschrocken.
    »Der Planet ist wunderschön«, sagte sie ergriffen.
    »Ja, aber wertlos.«
    Debi verdrehte die Augen. »Gib doch endlich zu, dass du mit deinem Urteil damals voreilig warst. Niemand wird dir dafür jetzt noch den Prozess machen!«
    »Wer denn auch? Sanderson etwa?«
    »Du bist schlimm.«
    »Und trotzdem willst du mich heiraten?«
    »Nicht trotzdem«, sie beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn leidenschaftlich. »Gerade deswegen!«
    »Du solltest –«
    »Kundschaft!«, schnarrte Trigger.
    Clou und Debi sahen nach vorne. »Ist ja wieder mal herrlich«, stöhnte Clou, als er erkannte, dass es sich bei den dunklen Punkten am Himmel um eine Wolke von über dreißig Flugechsen handelte, welche sich den Raumschiffen frontal näherte.

*
    Starafar und Kerachera verließen den Hyperraum nur einen Herzschlag nach dem ihnen vorausfliegenden Kompaktschiff.
    »Showtime«, zischte Starafar. Im gleichen Moment, in dem er seine Deflektorschilde hochfuhr, hatte er auch seine Kanonen, den Torpedoschacht und die Raketenwerfer scharf gemacht. Es konnte losgehen.
    Aber wo war Gallagher?
    Das einzige Schiff in seiner Nähe, wenn man von Keracheras Schrotthaufen absah, war ein einzelnes, kleines Kompaktschiff der terranischen Streitkräfte, das sich mit hoher Unterlichtgeschwindigkeit von ihnen entfernte.
    »Was wird hier gespielt?«, quengelte Kerachera über Funk. Der Drobarianer hatte bemerkt, dass sie sich mitten im Nirgendwo befanden. Keine anderen Schiffe, kein Planet, nicht einmal besonders viele Sterne waren auf den ersten Blick zu sehen. Das Kompaktschiff hatte inzwischen wieder auf Lichtgeschwindigkeit geschaltet und war davongerast.
    Starafar war wie gelähmt.
    Reingefallen!
    Er konnte Gallagher beinahe lachen hören.
    Sechs Raumschiffe hatten Kademes Major vor zehn Tagen verlassen. Dem letzten davon waren Starafar und Kerachera blind gefolgt. Nun erst begriff Starafar, dass das sechste Schiff ein Täuschungsmanöver gewesen war. Gemäß dem Pilotenhandbuch der königlichen kerianischen Raumflotte, in der Starafar und Gallagher ausgebildet worden waren, bestand ein Standard-Konvoi bekanntlich aus fünf Einheiten.
    Fünf, nicht sechs.
    Trigger und vier andere Schiffe hatten eine Fünfergruppe gebildet.
    Das letzte Schiff hatte lediglich die Aufgabe gehabt, eventuelle Verfolger auf eine falsche Fährte zu locken.
    Und er war darauf hereingefallen.
    Starafar spürte eine unbändige Wut in sich aufsteigen. Wenn er vorher schon Grund genug gehabt hatte, Gallagher zu hassen, hatte dieser miese Trick das Fass zum Überlaufen gebracht. Er hatte

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