Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
Fenster, um den Besucher in Augenschein zu nehmen. Qesi erschien nur einen Sekundenbruchteil später in der Tür. »Gallagher!«, quiekte sie erfreut und lief ihm entgegen. Sie umarmte ihn herzlich, und ihr langer Reptilschwanz schlängelte sich um seine Hüfte. Nach ein paar Minuten war das ganze Dorf vor Qesis Haus versammelt.
    »Langsam, langsam. Ich kriege ja gar keine Luft«, keuchte er außer Atem. Auch er freute sich, Qesi wiederzusehen, aber Starafar hatte ihm nur sechs Stunden gegeben, und die Zeit saß ihm im Nacken. Es gelang ihm, Qesis Griff zu lockern. »Es ist schön, wieder bei dir zu sein, Qesi.«
    »Ich biete dir die Freundschaft meiner Familie«, sagte sie höflich.
    »Die Freundschaft deiner Familie bereichert mein Leben«, erwiderte Clou die rituelle drusakische Begrüßung, während er wie beiläufig nach seinem ehemaligen Vorgesetzten Ausschau hielt.
    Seltsam, dachte er. Er hatte Sandar noch immer nicht gesehen. Unter normalen Umständen wäre der alte Raumfahrer sicher bei den Ersten gewesen, die ihn begrüßten.
    »Qesi, wo steckt Sandar? Ist er etwa nicht mehr bei euch?«, fragte er beunruhigt.
    »Sandar ist noch hier«, antwortete Qesi mit einem wehmütigen Ausdruck in ihren Augen, »er ist in meinem Haus. Komm mit mir.« Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn ins Halbdunkel ihres Hauses.
    Im zweiten Stock blieb Qesi vor einer verschlossenen Tür stehen. Clou rümpfte die Nase. Ein säuerlicher Geruch hing in der Luft.
    »Sag mal«, Clou schluckte, »ist er etwa …«
    Er zögerte, den Satz zu Ende zu bringen.
    »Tot? Nein, nicht tot. Schlimmer.« Qesi öffnete die Tür, und Clou trat ein.
    Sandar lag in einer Lache von Erbrochenem in seinem Bett und schnarchte leise. In seiner Hand hielt er einen leeren Krug, in dem, so schätzte Clou, zuvor Cheka gewesen war, ein hochprozentiger drusakischer Schnaps, den außer den Drusaken nur wenige Organismen über einen längeren Zeitraum hinweg verkraften konnten. Der menschliche gehörte eindeutig nicht dazu. Sandars gegenwärtiger Zustand war ein eindeutiger Beweis hierfür.
    Clou seufzte. Das also hatte Qesi gemeint. Deshalb war sie so betrübt gewesen, als er sie auf Sandar angesprochen hatte. Der alte Veteran war dem Alkohol verfallen, und zwar in einem Maße, dass sein Leben mittlerweile an einem seidenen Faden hängen musste.

*
    Sandar nahm wahr, dass jemand bei ihm im Zimmer war. Er hob den Kopf und spuckte einen Klumpen Erbrochenes auf seine verklebte Brust.
    Er sah den jungen Mann an, der neben seiner drusakischen Wirtin in der Tür stand, und grinste schwach. »Wenn das nicht das größte Stück Scheiße im Universum ist, das abschreckendste Beispiel für den Fortbestand der menschlichen Rasse, will ich nicht mehr Sandar heißen«, lallte er.
    »Hallo, Sandar«, sagte Clou ruhig. »Wie geht's?«
    »Beschissen.« Sandar versuchte, sich in eine aufrechte Position zu bringen, verhedderte sich jedoch in seiner Bettdecke und strangulierte sich fast. »Magst du 'nen Cheka?«
    Er langte nach dem zweiten Krug, der neben dem Bett auf dem Boden stand. Ein paar Klumpen der schwammigen Masse, die er in der vergangenen Nacht erbrochen hatte, schwammen an der Oberfläche. Er setzte den Krug an die Lippen und begann gierig zu trinken, als ein Schuss aus Clous Blaster das Gefäß zerschmetterte und ihm plötzlich Scherben und siedend heißer Alkohol entgegensprühten.
    Qesi kreischte entsetzt und sah fassungslos von Clou zu Sandar und wieder zurück. Clous Blaster rauchte noch, steckte aber bereits wieder in Clous Holster, als ob nichts geschehen wäre. Clou stand mit finsterer Miene vor Sandars Bett.
    »Starafar ist hier«, sagte er ernst.
    Sandar war augenblicklich nüchtern und starrte Clou überrascht an. Er wollte gerade etwas sagen, als Clou schon fortfuhr: »Ich brauche deine Hilfe, Sandar, und zwar jetzt. Bevor du dich mit diesem Gesöff umbringst. Trigger und ich, wir sind in großen Schwierigkeiten. Qesi, bleib gleich hier, das betrifft dich auch.«
    Nachdem Clou ihnen von Rasheed Korator und Starafar erzählt und ihnen den Ernst der Lage klargemacht hatte, verschränkte er die Arme vor der Brust und wartete eine Antwort ab.
    Sandar zündete sich langsam eine Zigarette an. »Habt ihr beim Anflug auf Drusa Landeerlaubnis bei den Behörden erbeten?«
    Clou schüttelte den Kopf. »Ich sagte doch, wir sind unangemeldet hier.«
    Sandar inhalierte genießerisch den Rauch und blies ihn dann nachdenklich wieder aus. Seine Schläfen pochten, aber er

Weitere Kostenlose Bücher