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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Wolkenkratzern aus Glas, Metall und Beton präsentierte.
    Zwischen dem Ambulanz-Flügel, dem Rand des Urwalds und der Landeplattform für interstellaren Verkehr jedoch lag ein ausgedehntes Netz von Straßenzügen, welches in keinem der Hochglanzprospekte über das MediCentre auftauchte. Trödelläden, Kneipen, Schnellrestaurants, Kinos und Bordelle sorgten dafür, dass es den vorbeikommenden Frachterpiloten und den vergnügungssüchtigen Bewohnern des MediCentres niemals langweilig wurde.
    Hhuccr hatte schnell gemerkt, dass er mit seinen Recherchen in den Vorstandsetagen der Klinik für plastische Chirurgie nicht viel in Erfahrung bringen würde. Er hatte daraufhin scheinbar planlos die Korridore der Klinik durchwandert, war einem der Krankenpfleger, als dieser seine Schicht beendete, unauffällig gefolgt und hatte den jungen Symirusen angesprochen, als dieser sich an einer Imbissbude am Rande des Vergnügungsviertels einen Snack gekauft hatte. Unter einem Vorwand hatte Hhuccr den Pfleger in eine Reihe der zwielichtigsten Kneipen gelotst und unter der subtilen Zuhilfenahme von Alkohol und Drogen sowie der Gesellschaft einiger leichtbekleideter Bardamen zum Plaudern verleitet.
    Und wie er geplaudert hatte! Hhuccr hatte unauffällig eine Kapsel mit einem antialkoholischen Präparat geschluckt, um bei der Zechtour überhaupt einen klaren Kopf behalten zu können. Das Gerät in seiner Manteltasche hatte derweilen das gesamte Verhör aufgezeichnet.
    Leider hatte der Pfleger den gewagten Cocktail aus Alkohol und Drogen nicht besonders gut verkraftet und sich ausgerechnet in den Armen der teuersten Prostituierten des Etablissements übergeben. Der Zuhälter des Mädchens, welcher auch Inhaber des Nachtclubs war, hatte getobt und Hhuccr und seinen Gast auf die Straße geworfen – natürlich, nachdem er ihnen ihre Brieftaschen abgenommen hatte. Dabei war das Aufnahmegerät zum Vorschein gekommen, der Nachtclubbesitzer hatte in Hhuccr einen verdeckten Ermittler der Sittenpolizei gesehen, und in dem anschließenden Handgemenge waren zunächst der Pfleger und dann der Zuhälter mit eingeschlagenen Schädeln auf dem Boden des Etablissements gelandet.
    Nun lief Hhuccr, so schnell ihn seine kurzen Beine trugen, zurück zu dem Parkhaus am anderen Ende des Vergnügungsviertels, wo sein Hovercar parkte. Ihm auf den Fersen waren zwei grobschlächtige Kerle mit Verbrechervisagen, ein Drobarianer und ein Teräer, welche der Nachtclubbesitzer auf ihn gehetzt hatte, ehe er in einer Blutlache sein Leben aushauchte. Hhuccr brauchte sich nicht umdrehen, um nachzusehen, ob er noch verfolgt wurde. Er hörte seine Verfolger nach ihm rufen, und ab und zu, wenn sich die Menge der Vergnügungssüchtigen teilte und den beiden Schlägern freie Sicht auf ihre Beute ermöglichte, zerriss ein Schuss die Nacht.
    Keuchend bog der Kommissar in eine Seitenstraße ein.
    Nach wenigen Metern kam er schliddernd zum Stehen. Zu spät erkannte er, dass er sich in eine Sackgasse verirrt hatte. Mit einem Hechtsprung verschwand er kurzentschlossen hinter einem Berg von Abfallsäcken und Sperrmüll, welcher ihn vor neugierigen Blicken schützte.
    Gallagher! Er musste Gallagher informieren, durchfuhr es ihn siedend heiß. Jede Müdigkeit war von ihm abgefallen, als er seine Manteltaschen nach seinem Sprechgerät absuchte. Mit zitternden Fingern wählte er die Nummer von Gallaghers Privatanschluss.
    »Ja?«, hörte er Gallaghers Stimme.
    »Hier ist Hhuccr«, flüsterte er in das Mikrofon. »Sie hatten recht! Der Leiter der Raumstation, die Symirus VII umkreist, ist ein Funktionär der Freien Volkspartei. Er hat die Gesichtsoperation des Attentäters finanziert.«
    »Ich verstehe Sie sehr schlecht, Hhuccr. Wo stecken Sie?«
    »Ich bin …« Hhuccr verstummte. Zwei dunkle Gestalten näherten sich ihm und hoben drohend ihre Blasterkarabiner.

*
    »Aber wir haben eine Verbindung«, wiederholte Clou.
    »Aber wir haben keine Beweise«, wiederholte Nnallne ebenso geduldig. »Alles, was wir haben, ist ein Ferngespräch und ein toter Polizist mit einem irreparablen Schädel-Hirn-Trauma.«
    Clou war außer sich vor Wut. Er war kurz davor, Nnallne zu erwürgen. Nur die Anwesenheit des Kaisers und das Wissen um die Nahkampfkünste des symirusischen Politikers hielten ihn zurück.
    »Ich weiß«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Sie müssen mich nicht ständig daran erinnern, Nnallne! Hhuccr war so etwas wie mein Freund!«
    »Und er ist in Ausübung seiner

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